Bundesliga

Großkreutz: "Schweinsteiger und ich sind Freunde geworden"

Dortmund: Ur-Borusse im kicker-Interview

Großkreutz: "Schweinsteiger und ich sind Freunde geworden"

Erst Rivalen, dann Mitbewohner und am Ende Freunde: Kevin Großkreutz und Bastian Schweinsteiger (r.).

Erst Rivalen, dann Mitbewohner und am Ende Freunde: Kevin Großkreutz und Bastian Schweinsteiger (r.). Getty Images

Diese WG hätte sich so von alleine wohl eher nicht gebildet: Kevin Großkreutz wohnte im deutschen WM-Quartier mit Benedikt Höwedes, Julian Draxler, Manuel Neuer und Bastian Schweinsteiger zusammen, ein Dortmunder also mit zwei Schalkern, einem Ex-Schalker und dem Bayern-Aushängeschild. Ein gewagtes Unterfangen.

"Ungewöhnlich" nennt Großkreutz selbst diese Zusammenstellung im kicker-Interview (Montagausgabe). Aber: "Vielleicht steht unsere WG exemplarisch dafür, dass diese Nationalmannschaft über Vereinsgrenzen und über frühere Rivalitäten hinweg perfekt funktioniert hat." Das war bei der EM 2012 noch ganz anders gewesen.

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Bemerkenswert: Die Rivalitäten wurden ausschließlich scherzhaft ausgelebt (Großkreutz: "Da sind, ehrlich gesagt, auch ein paar Klassiker dabei: die Zahnpasta unter der Türklinke zum Beispiel - am letzten Tag kam es zur Revanche"). Noch bemerkenswerter: Es entwickelten sich sogar echte Freundschaften.

Großkreutz dankt und verzeiht Schweinsteiger

Besonders Schweinsteiger habe er "bei diesem Turnier viel zu verdanken", sagt Großkreutz nämlich. "Er hat mir vom ersten Tag an geholfen und machte mir Mut, wenn ich wieder nicht spielte. Wir sind in dieser langen gemeinsamen Zeit tatsächlich Freunde geworden. Bastian hat mir per Video sogar Geburtstagsgrüße aus dem Urlaub geschickt."

Jener Schweinsteiger, der sich am Sonntag für ein ganz anderes Video noch entschuldigen musste: In den Tagen nach dem WM-Finale hatte er in einer Münchner Bar den Schmähgesang "BVB Hurensöhne" angestimmt. "Mit dem Schimpfwort möchte ich keinen beleidigen", behauptete Schweinsteiger hinterher.

Und Großkreutz, Dortmunder durch und durch, akzeptierte das öffentliche Bedauern seines neuen Freundes umgehend. "Jeder Mensch macht Fehler und damit muss das Thema durch sein", teilte er via "Instagram" mit. "Ich werde niemals vergessen, was du alles für mich getan hast!"

Ich fange am 4. August an. Ich mache das ganz bewusst, weil ich am 10. August beim BVB-Testspiel in Liverpool dabei sein möchte.

Kevin Großkreutz

Auch an Schweinsteiger lag es offenbar, dass Großkreutz seine WM-Reservistenrolle so vorbildlich interpretierte. Keine Minute hatte er auf dem Platz mitwirken dürfen, als Weltmeister fühle er sich trotzdem - "auf jeden Fall". "Bei so einer WM geht es nicht um Einzelschicksale. Ich habe ans Team gedacht und auf meine Weise geholfen. Ich habe versucht, meinen Anteil an einer guten Stimmung im Team zu haben und beim Training alles rauszuhauen. Das war mir wichtig."

Nun geht es für den Allrounder mit deutlich besseren Einsatzchancen in Dortmund weiter - und zwar extra früh. "Ich fange am 4. August an", verrät er: "Ich mache das ganz bewusst, weil ich am 10. August beim BVB-Testspiel in Liverpool dabei sein möchte. Wer weiß, ob ich sonst noch einmal an die Anfield Road komme. Ich möchte mich da nicht auf die Champions-League-Auslosung verlassen."

Großkreutz über seine Chancen nach Lahms Rücktritt und darüber, wie er Hummels' WM-Tore exakt vorhersagte: Das komplette Interview lesen Sie im aktuellen kicker vom Montag.

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