Bundesliga

Schweinsteiger verspricht noch mehr

München: Mittelfeldspieler fühlt sich immer besser

Schweinsteiger verspricht noch mehr

Auf einem guten Weg: Bastian Schweinsteiger zeigt sich wieder richtig stark.

Auf einem guten Weg: Bastian Schweinsteiger zeigt sich wieder richtig stark. imago

Einen unfitten Schweinsteiger wie bei der EURO 2012 wird Bundestrainer Löw kaum noch einmal durchs Turnier schleppen. Damals machte dem Mittelfeldspieler schon eine nicht vollständig auskurierte Knöchelverletzung zu schaffen. Auch zuletzt stotterte der Motor des 29-Jährigen wieder. Dreieinhalb Monate mit einer Operation am maladen Knöchel sowie einer Reizung der Patellasehne zogen ins Land.

Löw, der viele andere Sorgenkinder in seinem Kader weiß, schlug schon Alarm. "Auf dem Papier gesehen haben wir eine Topmannschaft. Aber die Realität sieht im Moment etwas anders aus: Einige Spieler waren über Monate hinweg verletzt, andere haben mit fehlendem Rhythmus und ihrer Form zu kämpfen." Damit war auch Schweinsteiger gemeint. Gerade angesichts der schwierigen klimatischen Verhältnisse ist es unerlässlich, dass alle Spieler in Brasilien topfit sind.

Darüber sind sich auch im Fall von Schweinsteiger alle einig. Trainer Pep Guardiola betont, Schweinsteiger benötige die optimale Kondition, um wieder zu seiner Topform zu gelangen. "Ich bin froh, dass mir nicht mehr viel weh tut. Es fühlt sich immer besser an", wird Schweinsteiger auf der Website des FC Bayern zitiert. "Ich versuche, so schnell wie möglich das absolute Topniveau zu erreichen. Da tun Spiele vor allem wie gegen Arsenal sehr gut. Ich bin noch nicht da, wo ich hin will, aber ich freue mich, dass es aufwärts geht."

Dabei hat er erstaunlich schnell wieder eine sehr hohe Qualität erreicht. Sowohl beim 1:1 gegen den FC Arsenal als auch beim 2:1 gegen Bayer Leverkusen war er jeweils der Spieler des Spiels, erzielte zwei Tore und legte eins auf. Er zeigt sich mehr und mehr befähigt, das zu spielen, was Guardiola von ihm erwartet: direktes Spiel, vertikale Pässe, schnelles Umschalten in die Spitze. "Das war nicht unbedingt sein Spiel, sondern sein Spiel war mehr in die Breite, das macht er jetzt wesentlich besser", sagte auch Ehrenpräsident Franz Beckenbauer. An Intensität und Tempo kann er ohnehin noch zulegen.

Bald ist er top, top, top.

Matthias Sammer

Auf Schweinsteigers bevorzugter Rolle in der defensiven Zentrale hatte sich Philipp Lahm zuletzt bestens eingelebt. Thiago und Toni Kroos sind Lahm im 4-2-3-1-System zwei kreative Partner auf der Doppelsechs, Javi Martinez wurde 2012 für 40 Millionen Euro eigens als defensive Alternative für diese Position angestellt, hat sich mittlerweile aber in der Innenverteidigung etabliert. Und doch durfte Schweinsteiger jetzt ran. Lahm spielte gegen Arsenal wieder rechts hinten und wurde gegen Leverkusen geschont. Alle sind sich einig, dass Schweinsteiger vor allem Spielpraxis braucht. Denn in der Liga kommt er durch die Verletzungen bisher nur auf 14 Einsätze (sieben Mal über 90 Minuten). In den letzten beiden Partien kämpfte er sich jeweils über die gesamte Spielzeit durch. Das wird auch Löw gefreut haben.

Sportvorstand Matthias Sammer sieht Schweinsteiger denn auch "auf einem super Weg. Wir sollten nicht vergessen, dass er in seiner Entwicklung mit der Operation nie wirklich frei trainieren konnte. Das kommt jetzt alles", sagt Sammer auf der Website der Bayern und verspricht in Trainer-Sprech: "Bald ist er top, top, top." Eigentlich ist er es jetzt schon.

Schweinsteigers DFB-Karriere in Bildern