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Missstände auf WM-Baustellen? FIFA widerspricht

WM 2018: Human Rights Watch übt Kritik

Missstände auf WM-Baustellen? FIFA widerspricht

Ein Arbeiter auf der Baustelle für das WM-Stadion in Samara (Archivbild vom März 2017).

Ein Arbeiter auf der Baustelle für das WM-Stadion in Samara (Archivbild vom März 2017). imago

"Das Versprechen der FIFA, die Menschenrechte zu einem Herzstück ihrer globalen Operationen zu machen, wurde in Russland auf den Prüfstand gestellt, und die FIFA kommt schlecht weg", konstatierte Jane Buchanan, stellvertretende Direktorin von HRW.

Kein oder verspäterer Lohn

"Ausbeutung und Missbrauch" herrschten auf den Baustellen der WM-Stadien vor, "die FIFA hat noch nicht bewiesen, dass sie diese Probleme effektiv überwachen, verhindern und beheben kann". Buchanan benannte auch konkrete Beispiele für die Missstände: In sechs WM-Städten sei den Arbeitern Lohn vorenthalten oder erst verspätet gezahlt worden. Schutzmaßnahmen bei eisigen Minustemperaturen seien Fehlanzeige, mindestens 17 Arbeiter ließen bisher auf WM-Baustellen ihr Leben.

Die Menschenrechtsorganisation warf zudem den russischen Behörden vor, dass HRW-Vertreter vor Ort eingeschüchtert worden seien, als sie versuchten, mit den Bauarbeitern zu sprechen. Ein Mitarbeiter sei in Wolgograd sogar von der Polizei festgenommen worden.

FIFA widerspricht

Die FIFA wiederum, die unabhängige Sachverständige mit vierteljährlichen Kontrollen beauftragt hat, kommt zu einem anderen Ergebnis. Gegenüber der Nachrichtenagentur AFP wies der Weltverband die Vorwürfe zurück und betonte, man teile das Ziel von HRW, "angemessene Arbeitsbedingungen auf den WM-Stadionbaustellen zu gewährleisten".

sid/jch