WM

Brasiliens Weg zum Selbstverständnis

Selecao in der WM-Qualifikation zum Klassiker in Uruguay

Brasiliens Weg zum Selbstverständnis

Mit ihm ist der Erfolg in der Selecao zurück: Tite hat die ersten sechs Spiele mit Brasilien gewonnen.

Mit ihm ist der Erfolg in der Selecao zurück: Tite hat die ersten sechs Spiele mit Brasilien gewonnen. imago

Die damaligen Aufgebote lesen sich wie aus einem anderen Jahrhundert: Alvaro Recoba oder der spätere Schalker Gustavo Varela auf Seiten Uruguays, Roberto Carlos, Giovane Elber, Romario oder Rivaldo bei den Brasilianern. Die Aufnahmen des Spiels sind verpixelt - und zeigen einen 1:0-Sieg der Celeste.

Es ist die bislang letzte Niederlage der Selecao gegen Uruguay. Im Juli 2001. Beim Debüt des späteren Weltmeistertrainers Luiz Felipe Scolari. Seitdem hat Brasilien von acht Duellen mit Uruguay kein einziges verloren (3/5/0). Und seit Tite die Mannschaft verantwortet, ist auch der Erfolg in der derzeitigen WM-Qualifikation zurück: sechs Spiele, sechs Siege und 17:1 Tore.

WMQ Südamerika - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Brasilien Brasilien
30
2
Uruguay Uruguay
23
3
Argentinien Argentinien
22
WMQ Südamerika - 13. Spieltag
mehr Infos

Mit einem Remis wären wir schon in Russland.

Brasiliens Nationalcoach Tite vor dem WM-Qualifikationsspiel in Uruguay

Brasilien ist auf bestem Wege in Richtung WM 2018 - und dabei, sein abhanden gekommenes Selbstverständnis wiederzuerlangen. "Wenn wir unser Spiel machen", sagt Mittelfeldmann Paulinho, "werden wir große Ergebnisse erzielen." Das 1:7-Debakel im WM-Halbfinale hatte die Nationalmannschaft in eine tiefe Depression gestürzt, diese scheint allmählich überwunden.

Platz eins - vier Punkte vor Uruguay

Unter Tite hat sich Brasilien gefangen, die Selecao führt die Tabelle der WM-Qualifikation mit vier Punkten vor Uruguay an, acht Zähler trennen das Team bereits von Argentinien und Qualifikationsplatz fünf. Deshalb glaubt Tite vor dem Spiel an diesem Freitag (0 Uhr, MESZ) in Montevideo: "Mit einem Remis wären wir schon in Russland." Allerdings weiß sein Schützling Paulinho auch: "Wir kennen die Schwierigkeit und die Bedeutung des Spiels."

Auch Uruguay wittert die Chance, "einen sehr großen Schritt Richtung Ziel" zu unternehmen, wie Torjäger Edinson Cavani sagt. Mit dem ersten Sieg seit 2001 könnte sich die Celeste bis auf einen Zähler an Brasilien heranpirschen. Da Luis Suarez gesperrt fehlt, dürfte im Offensivspiel Uruguays viel an Cavani hängen. Doch Brasiliens Verteidiger Miranda glaubt: "Unabhängig von Suarez: Der uruguayische Stil ändert sich nicht. Sie werden um jeden Ball kämpfen." Wie im Hinspiel vor einem Jahr.

Uruguay holte einen 0:2-Rückstand auf und ergatterte noch ein Remis. Brasilien war bereits in der ersten Minute in Führung gegangen - durch Douglas Costa, der beim Rückspiel wegen Kniebeschwerden fehlen wird.

lei