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Die Löw-Elf gegen alte Bekannte und CR7

Auslosung in Costa do Sauipe - Leichte Gruppe für Brasilien

Die Löw-Elf gegen alte Bekannte und CR7

Die deutsche Gruppe G mit unangenehmen Gegnern.

Die deutsche Gruppe G mit unangenehmen Gegnern. Getty Images

Gruppe G: Alte Bekannte wie Boateng, Klinsmann, Ronaldo

Die deutsche Nationalmannschaft wurde bei der Auslosung der acht WM-Gruppen als gesetzter Kopf in Gruppe G gelost und bekam dann relativ unangenehme Gegner dazu: Zunächst als afrikanischen Vertreter Ghana, das bei der WM 2010 in Südafrika bis ins Viertelfinale vorstieß. Zudem wartet das Duell der Boateng-Brüder – der deutsche Nationalspieler Jerome gegen den Schalker Kevin-Prince, der sich dieses Duell explizit wünschte. Für die DFB-Auswahl wird dies das zweite Gruppenspiel sein, das am 21. Juni in Forteleza um 21 Uhr angepfiffen wird.

Als nächster Gegner wurden die USA gezogen, die sich unter ihrem deutschen Trainer Jürgen Klinsmann souverän in der Nord- und Mittelamerika-Gruppe qualifizierten. Besondere Brisanz zieht das Duell natürlich aus der Tatsache, dass DFB-Trainer Joachim Löw bei der WM 2006 der Assistent von Klinsmann war. Der Vergleich mit den US-Boys steigt für die deutschen Nationalspieler zum Ausklang der Gruppenphase am 26. Juni – Anpfiff ist um 18 Uhr in Recife.

Das Auftaktspiel der DFB-Auswahl findet am 18. Juni statt und bringt mit Portugal einen sehr unangenehmen Gegner. Nicht nur, dass die Iberer den überragenden Cristiano Ronaldo in ihren Reihen haben, sondern als Mannschaft auch sehr robust auftreten. Das erste WM-Spiel der Löw-Elf geht in Salvador über die Bühne, Anpfiff ist um 18 Uhr.

Mit den Spielorten Salvador, Recife und Forteleza finden alle drei Gruppenspiele im heißen Norden Brasiliens statt.

Gruppe A: Brasilien eröffnet gegen Kroatien

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Das Eröffnungsspiel in der Gruppe A bestreitet naturgemäß Gastgeber Brasilien am 12. Juni um 22 Uhr in Sao Paulo. Auftaktgegner des fünfmaligen Weltmeisters ist Kroatien. Insgesamt kann man sagen, dass die Selecao eine leichte Gruppe erwischte. Neben Kroatien warten noch Kamerun und Mexiko. Die Afrikaner um Superstar Samuel Eto'o werden vom ehemaligen Bundesliga-Trainer Volker Finke trainiert. Mexiko indes ist schwer einzuschätzen, da die Mittelamerikaner eine nahezu katastrophale Qualifikation hinlegten und sich erst unter dem vierten Coach Miguel Herrera in den Play-offs gegen Neuseeland durchsetzten. Immerhin ist die "El Tri" mit 15 WM-Teilnahmen ein Stammgast bei Endturnieren. Bei der Auslosung wurde überdeutlich, dass von der Mannschaft von Trainer Felipe Scolari nichts anderes als der Titel verlangt wird.

Gruppe B: Wie vor vier Jahren - Oranje trifft auf Weltmeister Spanien

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Weltmeister Spanien, deren Trainer Vicente del Bosque unmittelbar vor der Auslosung den WM-Pokal offiziell überreichte, bekommt es in der Gruppe B mit den Niederländern, Chile und Australien zu tun. Die "Roja", die sich 2010 erstmals die Krone aufsetzte, gehört einmal mehr zum engsten Favoritenkreis. Del Bosque sagte, dass er hoffe, "den Pokal im Sommer wieder mitzunehmen". Das Oranje-Team hatte vor der Auslosung die Sorge mit einem "dicken Fisch" aus Südamerika (Brasilien, Argentinien) und dem "Faktor X Frankreich" in eine Gruppe zu kommen. Die Bedenken bewahrheiteten sich nicht, dennoch ist die Gruppe alles andere als ein Selbstläufer, zumal der Auftakt die Neuauflage des WM-Endspiels von 2010 gegen Spanien ist. Zudem dürften speziell die Chilenen um ihren "Anführer" Arturo Vidal (ehemals Leverkusen, jetzt Juventus) bei einem Turnier auf ihrem Kontinent nicht zu unterschätzen sein dürften. Australien nimmt zum vierten Mal bei einem Endturnier teil, das beste Abschneiden gelang den "Aussies" 2006 in Deutschland, als sie im Achtelfinale am späteren Weltmeister Italien knapp scheiterten.

Gruppe C: Griechenland darf richtig hoffen

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In der Gruppe C war als Gruppenkopf Kolumbien gesetzt. Die Südamerikaner setzten sich in der Qualifikation souverän und nur knapp hinter Argentinien als Zweiter durch. Die Kolumbianer treffen auf Griechenland, das sich auch dank des Torriechers von Mitroglou (Olympiakos) in den Play-offs gegen Rumänien durchsetzte und angesichts der Auslosung durchaus vom Achtelfinale träumen darf. Neben dem europäischen Vertreter wurden noch die Elfenbeinküste gelost, die weiterhin auf die Torjäger-Qualitäten von Drogba setzt. Hinzu kommen noch die Japaner, die mit zahlreichen Bundesliga-Legionären an den Zuckerhut reisen - unter anderem wohl mit Hasebe und Kiyotake (Nürnberg), Okazaki (Mainz), zweimal Sakai (Stuttgart und Hannover), Uchida (Schalke), Hosogai (Hertha BSC). Viele Augen richten sich bei Nippon auch auf Honda, den Stürmerstar, der noch bei ZSKA Moskau unter Vertrag steht, und Kagawa von Manchester United.

Gruppe D: England-Italien im Dschungel

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In der Gruppe D befindet sich Deutschlands Angstgegner Italien. Der Weltmeister von 2006 wurde dem Gruppenkopf Uruguay zugelost und darf sich zudem im Klassiker gegen England beweisen. Der Trainer der "Three Lions", Roy Hodgson, wollte aus klimatischen Überlegungen heraus ein Spiel am Amazonas unbedingt vermeiden, doch nun steigt ausgerechnet das Duell mit der Squadra Azzurra mitten in der Nacht (3 Uhr MESZ) im dann immer noch tropisch heißen Manaus. Die ersten beiden Plätze in dieser Gruppe dürften heiß umkämpft werden, denn neben den beiden Europäern hat Uruguay besonders in der Offensive mit Liverpools Stürmer Suarez und PSG-Angreifer Cavani zwei absolute Topstürmer in seinen Reihen. Uruguay qualifizierte sich erst in den Play-offs gegen Jordanien (5:0, 0:0), doch der Weltmeister von 1950 (in Brasilien) ist besonders auf dem südamerikanischen Kontinent für Überraschungen gut. Bei der WM 2010 verloren die "Urus" das kleine Finale gegen die DFB-Auswahl 2:3 - ihr Stürmer Forlan wurde zum besten Spieler des Turniers am Kap gewählt. Das vierte Team ist Costa Rica, der Außenseiter ließ in der Nord- und Mittelamerika-Gruppe Mexiko und Honduras klar hinter sich.

Gruppe E: Hitzfeld, Ribery und zwei Leichtgewichte

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Ottmar Hitzfeld zeigte sich zufrieden. Der Ex-Bayern- und BVB-Coach erwischte mit der Schweiz eine Gruppe, die die Eidgenossen nicht vor die ganz großen Probleme stellen dürfte. "Wir müssten mit Frankreich die nächste Runde erreichen", glaubt Hitzfeld, der die "Nati" ohne Niederlage (7/3/0) durch die Qualifikation führte. Die Franzosen stehen bei ihrer 14. WM-Teilnahme gehörig unter Druck, der Trainingsstreik und das peinliche Vorrunden-Aus von Ribery und Co. 2010 hallen immer noch nach. "Mit der richtigen Einstellung können wir viel Gutes schaffen", beteuerte Trainer Didier Deschamps. Mit Ecuador und Honduras, beide zum dritten Mal bei einer WM dabei, sind die Hürden nicht allzu hoch, auch wenn Hitzfeld beteuert, dass die Gruppe kein "Selbstläufer" wird. Honduras strebt den ersten Sieg bei einer WM an, Ecuador spekuliert auf das Achtelfinale - wie 2006.

Gruppe F: Leichte Gruppe für Messi - Debütant Bosnien hofft

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In der Gruppe F befindet sich auf Position eins Argentinien. Die Albiceleste um Superstar Lionel Messi gewann die Südamerika-Gruppe. Die Sehnsucht nach Erfolg ist groß bei den Südamerikanern, die seit 1990 nicht mehr das Habfinale erreichten. Bei der WM 2010 kam das bittere Viertelfinal-Aus gegen Deutschland (0:4), vom Erreichen der K.o.-Runde dürfen die Argentinier auch diesmal wieder ausgehen. Asien-Vertreter Iran und Nigeria wurden dem Weltmeister von 1986 zugelost. Als Debütänt dürfen sich zudem die Bosnier über ein gutes WM-Los freuen, so dass für Ibisevic (Stuttgart), Salihovic (Hoffenheim), Misimovic (China), Spahic (Leverkusen), Bicakcic (Braunschweig) und Dzeko (ManCity) sogar eine Überraschung drin sein dürfte.

Gruppe H: Machbares für Geheimfavorit Belgien

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In der Gruppe H befinden Belgien, Algerien, Russland und Südkorea. Aus deren Kreis rekrutiert sich der kommende Achtelfinal-Gegner für die „deutschen Gruppe“ G. Die von Marc Wilmots trainierten Belgier, bestückt mit Ausnahmekönnern wie Fellaini (ManUnited), De Bruyne und Hazard (beide Chelsea) und Lukaku (Everton) sowie den Bundesligaspielern van Buyten 8FC bayern) und Pocognoli (Hannover), werden als Geheimfavorit gehandelt. Nach den favorisierten Belgiern streiten sich Russland, Algerien und Südkorea um weiteren Platz, der das Achtelfinale ermöglicht. Die Asiaten überzeugen wie immer mit mannschaftlicher Geschlossenheit und der hoffen auf die Schnelligkeit von Leverkusens Son. Die Russen reisen nach Brasilien mit dem Selbstbewusstsein, in der Qualifikation Portugal hinter sich gelassen zu haben.

Von Belo Horizonte bis São Paulo: Die zwölf WM-Stadien 2014