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Ein Star für Brasilien: Arturo Vidal (Chile)
Im Sommer 2007 wagte der damals 19-jährige Arturo Vidal den großen Sprung vom chilenischen Traditionsklub nach Europa. Anders als viele Südamerikaner vor ihm entpuppte sich Vidal nicht als launischer Wandervogel - Vereinstreue und unermüdlicher Kampfeswille zeichnen den Chilenen aus. Der "echte Krieger" wird in seinem Heimatland als Nationalheld verehrt, führte "La Roja" bei der WM 2014 in Brasilien zumindest ins Achtelfinale, um sich bei der Copa America 2015 dann zu krönen. Im Sommer 2015 schloss er sich dem FC Bayern München an. Sein Werdegang in Bildern... Imago
Nachdem Vidal sämtliche Jugendmannschaften von CSD Colo Colo durchlaufen hatte, schaffte er 2005 auch den Sprung in den Profikader seines Heimatvereins. Direkt in seiner ersten Spielzeit holte Vidal mit seinen Kollegen den Meistertitel, ließ im Jahr darauf gleich den zweiten folgen. Die überzeugenden Auftritte des Mittelfeldtalents weckten das Interesse mehrerer europäischer Klubs. Auch in Deutschland waren Vidals Leistungen nicht unbemerkt geblieben. Imago
Bevor Vidal das Abenteuer Europa begann, gab er sogar noch sein Debüt in der A-Nationalmannschaft. Am 17. April 2007 kam der chilenische Terrier mit "La Roja" nicht über ein 0:0 gegen Argentinien hinaus, doch das dürfte ihn wenig gestört haben. Vidal stand die vollen 90 Minuten auf dem Platz und haute sich in jeden Zweikampf. Getty Images
Nur wenige Tage nach seinem Debüt für die Nationalelf folgte Vidals nächster Karriereschritt: Colo Colo vermeldete den Transfer ihres Mittelfeld-Juwels für stolze 5,6 Millionen Euro zu Bayer 04 Leverkusen. Zusätzlich sicherte sich der Traditionsklub mögliche Einnahmen aus einem Weiterverkauf - immerhin 30 Prozent der Ablöse würden in die Taschen der Chilenen wandern. Am 1. Juli meldete dann auch Bayer 04 Vollzug, Vidal unterschrieb ein Arbeitspapier bis Sommer 2012. Und nur eineinhalb Monate später war es dann endlich soweit: Vidal betrat bei der 0:1-Niederlage beim Hamburger SV am 2. Spieltag erstmals die europäische Bühne. Imago
Bevor der große Durchbruch in der A-Nationalmannschaft kam, stellte sich Vidal brav hinten an. Bei der U-20-Weltmeisterschaft in Kanada 2007 stand er in fünf von sechs Turnierspielen auf dem Rasen, ebnete dazu mit seinem goldenen Tor im Achtelfinale gegen Portugal (1:0) erst den Weg ins Halbfinale. Nach dem deutlichen 0:3 gegen Argentinien blieb zumindest das Spiel um Platz drei, wo der knappe 1:0-Sieg über Österreich immerhin zur Bronzemedaille reichte. Imago
Und der sportliche Aufschwung ging weiter: Am 6. Spieltag in Hannover strafte der Chilene alle seine Kritiker Lügen. Beim deutlichen 3:0-Auswärtssieg stellte Vidal eindrucksvoll seine Offensivqualitäten unter Beweis. Neben seinem ersten Bundesligator legte er den ersten Treffer von Stefan Kießling auf und leitete mit einem traumhaften Pass auch den dritten Leverkusener Streich ein. Die kicker-Note 1,5 und die Ernennung zum Spieler des Spiels hatte sich Vidal dabei mehr als verdient. Auch im weiteren Saisonverlauf wusste er zu überzeugen, in 24 Einsätzen steuerte der Chilene ein Tor und vier Assists bei. Imago
In seinem zweiten Jahr in Deutschland stand der aus seiner Heimat erfolgsverwöhnte Vidal dann auch kurz vor seinem ersten Titel in Europa. Mit Bayer 04 Leverkusen schaffte er den Sprung bis ins Pokalfinale nach Berlin, wo die Erfolgsstory gegen Werder Bremen (0:1) aber ein jähes Ende fand. Damit verlor Vidal auch gleichzeitig das südamerikanische Duell mit Werder-Star Diego. Imago
Im Folgejahr unterstrich Vidal endgültig sein Image als südamerikanisches Raubein. In der Saison 2009/2010 kassierte der Chilene stramme 14 Gelbe Karten, wurde dabei allerdings nie vorzeitig zum Duschen geschickt. Neben der Verwarnung holt sich Vidal hier beim Spiel gegen den HSV (4:2) noch ein paar nette Worte vom Unparteiischen Deniz Aytekin ab. Imago
Im Sommer 2010 dann das erste große internationale Highlight für Vidal. Mit der chilenischen Auswahl qualifizierte er sich für die WM-Endrunde in Südafrika. Die schwere Vorrundengruppe mit Spanien, Schweiz und Honduras überstand "La Roja" noch, doch bereits im Achtelfinale war Endstation. Im linken Mittelfeld eingesetzt stand Vidal in allen Turnierspielen in der Startelf, doch auch er konnte das bittere 0:3 gegen Mitfavorit Brasilien in der Runde der letzten 16 nicht verhindern. Hinterher suchte Vidal bei den Bundesligakollegen Juan (Bayer 04 Leverkusen) und Grafite (VfL Wolfsburg) Trost. Imago
In seiner vierten Spielzeit bei Bayer 04 rückte Vidal immer öfter ins offensive Mittelfeld vor - mit durchschlagendem Erfolg. Der Chilene avancierte mit zehn Toren und elf Vorlagen zum Top-Torjäger und Topscorer der Werkself, war zudem maßgeblich daran beteiligt, dass Leverkusen in der Endabrechnung hinter dem BVB auf Rang zwei landete. Nach seinen Treffern grüßte er ab sofort mit dem klassischen Herz-Jubel gen Tribüne. Imago
Durch die gute Vorstellung bei der WM 2010 und Vidals überragende Saison bei Bayer 04 wanderte der Chilene im Sommer 2011 auf den Einkaufszettel mehrerer europäischer Spitzenklubs. Die besten Chancen auf einen Transfer wähnte der deutsche Rekordmeister Bayern München, bei denen er auch angeblich im Wort stand. Doch Vidal entschied sich anders. Nicht gerade zur Freude von Bayern-Präsident Uli Hoeneß. "Da wurde ein Wort gebrochen. Aber ich habe auf das Wort auch nicht viel gegeben", polterte Hoeneß hinterher. Imago
Im Juli 2011 erklomm Vidal dann die nächste Sprosse auf der Karriereleiter: Für 12,5 Millionen Euro verließ er Bayer 04 in Richtung Juventus Turin. Doch die Leverkusener kassierten nur rund 70 Prozent der Transfereinnahmen, 3,75 Millionen Euro wanderten auf das Konto von Vidals Heimatverein CSD Colo Colo. Nach seiner titellosen Zeit bei der Werkself holte der Chilene mit Juventus gleich in seinem ersten Jahr die italienische Meisterschaft, zu der er sieben Tore und vier Vorlagen beisteuerte. Mit Sohn Alonso Arturo auf dem Arm und der chilenischen Nationalflagge um den Hals drehte Vidal bei der Meisterfeier eine Ehrenrunde im Stadion. Imago
Nach der Teilnahme bei der WM in Südafrika hofften die Fans von "La Roja" auch auf den Start bei der Endrunde in Brasilien 2014. Und Vidal & Co. ließen ihre Landsleute nicht im Stich. Als drittbeste Mannschaft in der Südamerika-Gruppe qualifizierten sich die Chilenen hinter Argentinien und Kolumbien für das Turnier auf dem eigenen Kontinent. Im zentralen Mittelfeld wurde Vidal zum unverzichtbaren Teil und gleichzeitig zum Anführer der "chilenischen Krieger" - netzte fünf Mal ein und legte drei weitere Tore auf. Imago
Durch die Meisterschaften 2012 und 2013 war die "Alte Dame" auch im Supercup gesetzt. In feinstem italienischen Zwirn angereist... Imago
...rettete Vidal sein Team im Finale gegen Neapel 2012 mit einem Elfmetertor und einer Vorlage in die Verlängerung. Dort bewies die nimmermüde "Alte Dame" den längeren Atem und rang den Herausforderer mit 4:2 nieder. Imago
Und auch vor der Saison 2013/14 reckte Vidal mit den Kollegen den italienischen Supercup in die Höhe. Der Rekordmeister fertigte Lazio Rom um den deutschen Nationalspieler Miroslav Klose beim 4:0 regelrecht ab. Imago
Nicht nur seine sportliche Entwicklung trieb Vidal in Turin voran, vor allem in Sachen Körperkult legte er noch nach. Unzählige Tattoos und eine echte "Kriegerfrisur" erinnern mehr an seine geschichtsträchtigen Vorfahren. Zumindest in seinem Heimatland scheint das gut anzukommen: Vidal wird in Chile wie ein Nationalheld gefeiert. Imago
Unaufhaltsam rollte der Juventus-Express auch in Vidals zweitem Jahr über die italienische Konkurrenz. Ähnlich wie in Leverkusen entwickelte der Chilene bei der "Alten Dame" immer mehr Offensivdrang. Im zentralen Mittelfeld gesetzt trug er zehn Tore und neun Vorlagen zur zweiten Meisterschaft in Serie bei. Imago
Und auch in der Spielzeit 2013/14 holten Vidal & Co. souverän den Meistertitel in der Serie A. Der Chilene spielte seine beste Saison im Trikot der "Alten Dame" und schient einmal mehr auf dem Zenit seines Schaffens angekommen. Als einer der Leader und Wortführer ist er aus dem Turiner Mittelfeld nicht mehr wegzudenken. Imago
Beim Gastspiel in Deutschland am 5. März 2014 unterstrichen Vidal und "La Roja" ihre mittlerweile exponierte Stellung im südamerikanischen Fußball. Giftig, zweikampfstark und technisch extrem gut ausgebildet präsentierten sich die Chilenen in Stuttgart, kauften den Deutschen trotz der unglücklichen 0:1-Niederlage den Schneid ab. Kein Wunder, dass Experten den Südamerika-Dritten trotz der Hammergruppe bei der WM bereits im Achtelfinale sahen. Imago
Besonders in der Champions League wollte die "Alte Dame" in der Saison 2013/14 so richtig durchstarten, doch das Abenteuer Königsklasse war für Juventus bereits nach der Vorrunde beendet. Im vorletzten Gruppenspiel gegen Kopenhagen (3:1) stellte Vidal mit einem Dreierpack noch die Weichen... Imago
...doch ein türkischer Schneesturm ließ den großen Traum wie eine Seifenblase platzen. Beim letzten Auftritt in Istanbul hätte Juventus bereits ein Unentschieden zum Weiterkommen gereicht. Doch die Begegnung stand von Beginn an unter keinem guten Stern: Nach 31 Minuten wurde die Partie am 10. Dezember 2013 wegen heftigem Schneefall unterbrochen, tags darauf um 14 Uhr dann fortgesetzt. Bis zur 85. Minute lebte die Hoffnung, bis Galatasaray-Star Wesley Sneijder den Traum vom Achtelfinale mit einem präzisen Flachschuss doch noch begrub. Imago
Doch wenn sich sprichwörtlich eine Türe schließt, öffnet sich eine andere: Mit dem frühen Ausscheiden aus der Königsklasse blieb zumindest die Teilnahme an der Europa League. Und damit nährte sich der große Traum der Fans vom Endspiel im eigenen Stadion am 14. Mai 2014, dieses Streben nach dem "Finale a casa" ließ im Semifinale aber Benfica Lissabon abblitzen. Imago
Kaum waren die dann doch ausführlichen Feierlichkeiten bei Juventus beendet, galt Vidals volle Konzentration der Weltmeisterschaft in Brasilien im Sommer 2014. Gemeinsam mit Superstar Alexis Sanchez (FC Arsenal, damals Barcelona) sollte der 26-Jährige "La Roja" durch die schwere Gruppe mit Titelverteidiger Spanien, der Niederlande und Australien führen - und schaffte dies auch. Für Vidal war es zudem eine weitere Möglichkeit sich auf der großen Fußball-Bühne zu präsentieren. Mit seinem Turiner Mannschaftskollegen Paul Pogba zählte er mit einem Marktwert von über 40 Millionen Euro zu den begehrtesten Mittelfeldspielern weltweit - und das ist bis heute so. Imago
Nur ein Jahr später stand Vidal dann nur noch einen Schritt vor der Krönung seiner bisherigen Karriere: Das Double aus Meisterschaft und Pokal brachte er mit Juventus Turin bereits unter Dach und Fach, gegen Barcelona bot sich im Champions-League-Finale von Berlin die Chance auf ein historisches Triple. Pirlo & Co. gingen am Ende (1:3) aber leer aus... Getty Images
...dennoch blieb Vidal nicht viel Zeit, um der verpassten Chance hinterher zu trauern. Bei der Copa America 2015 in seiner chilenischen Heimat wollte der "Krieger" dann endlich den ganz großen Wurf mit seinem Land schaffen. Früh im Turnier fiel er aber extrem negativ auf, als Vidal alkoholisiert in einen Verkehrsunfall verwickelt war. Doch: Unter Tränen versprach das Kraftpaket auf einer Pressekonferenz, den Titel zu Hause zu behalten... Getty Images
...und Vidal hielt im Verbund mit seinen Kollegen das Versprechen. In einem hochdramatischen Finale bezwangen die Chilenen die favorisierten Argentinier im Elfmeterschießen und machte sich in ihrer Heimat unsterblich. Für Chile war es der erste Titel überhaupt - Vidals Meisterstück und Karrierehöhepunkt! Noch im Sommer wechselte Vidal dann zum deutschen Rekordmeister Bayern München und unterzeichnete bis 2019. Getty Images