17:03 - 3. Spielminute

Gelbe Karte (Deutschland)
Podolski
Deutschland

18:03 - 46. Spielminute

Gelbe Karte (Argentinien)
Sorin
Argentinien

18:06 - 49. Spielminute

Tor 0:1
Ayala
Kopfball
Vorbereitung Riquelme
Argentinien

18:17 - 60. Spielminute

Gelbe Karte (Argentinien)
Mascherano
Argentinien

18:19 - 62. Spielminute

Spielerwechsel
Odonkor
für B. Schneider
Deutschland

18:28 - 71. Spielminute

Spielerwechsel
Leo Franco
für Abbondanzieri
Argentinien

18:29 - 72. Spielminute

Spielerwechsel
Cambiasso
für Riquelme
Argentinien

18:32 - 74. Spielminute

Spielerwechsel
Borowski
für Schweinsteiger
Deutschland

18:36 - 79. Spielminute

Spielerwechsel
Cruz
für Crespo
Argentinien

18:38 - 80. Spielminute

Tor 1:1
Klose
Kopfball
Vorbereitung Borowski
Deutschland

18:42 - 86. Spielminute

Spielerwechsel
Neuville
für Klose
Deutschland

18:45 - 88. Spielminute

Gelbe Karte (Argentinien)
Maxi Rodriguez
Argentinien

18:51 - 90. + 4 Spielminute

Gelbe Karte (Deutschland)
Odonkor
Deutschland

19:02 - 95. Spielminute

Gelbe Karte (Argentinien)
Cruz
Argentinien

19:23 - 114. Spielminute

Gelbe Karte (Deutschland)
Friedrich
Deutschland

19:46 - 120. Spielminute

Rote Karte (Argentinien)
Cufré
Argentinien

GER

ARG

Weltmeisterschaft

Deutschland im Halbfinale!

Viertelfinale: Deutschland - Argentinien 4:2 i.E. (1:1, 1:1, 0:0)

Deutschland im Halbfinale!

Miroslav Klose und Tim Borowski

Bremer Connection: Tim Borowski legte vor, Miroslav Klose köpfte zum 1:1 ein. dpa

Bundestrainer Jürgen Klinsmann schenkte exakt der Startelf das Vertrauen, die in der Runde der letzten 16 Schweden mit 2:0 eliminiert hatte. Die argentinische Elf begann im Vergleich zum Achtelfinale gegen Mexiko (2:1 n.V.) mit einer neuen "rechten Achse": In der Abwehrkette ersetzte Coloccini Scaloni, im Mittelfeld Lucho Gonzalez Cambiasso und im Sturm Tevez Saviola.

Die deutsche Elf begann giftig, attackierte den ballführenden Argentinier sofort massiv mit zwei Spielern. Podolski holte sich bereits in der dritten Minute für sein zweites Foul an Mascherano die Gelbe Karte ab. Das Geschehen spielte sich in den ersten Minuten jedoch ausschließlich zwischen den beiden Strafräumen ab. Den ersten Torschuss gab Podolski ab - seinen Freistoß aus 28 Metern konnte Abbondanzieri im Nachfassen sichern (8.).

Spieler des Spiels

Torsten Frings Mittelfeld

1
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Spielnote

3
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Tore und Karten

0:1 Ayala (49')

1:1 Klose (80')

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Deutschland
Deutschland

Lehmann1 - Friedrich3 , Mertesacker1,5, Metzelder2, Lahm3,5 - B. Schneider4,5 , Frings1, Ballack3, Schweinsteiger4,5 - Klose3,5 , Podolski4

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Argentinien
Argentinien

Abbondanzieri3 - Coloccini4, Ayala3 , Heinze2, Sorin3 - Mascherano1,5 , Lucho Gonzalez3, Maxi Rodriguez2,5 , Riquelme4 - Tevez3, Crespo5,5

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Schiedsrichter-Team

Lubos Michel Slowakei

4
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Spielinfo
Stadion Olympiastadion
Zuschauer 72.000 (ausverkauft)
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Nach der intensiven Startphase folgten ruhigere Aktionen. Die "Albiceleste" ließ den Ball meist über viele Stationen laufen, Deutschland suchte den direkteren Weg in die Spitze. Nach 16 Minuten lag die Führung der Gastgeber in der Luft. Nach einem Konter flankte Schneider aus halbrechter Position maßgerecht auf Ballack, dessen Kopfball um Zentimeter am rechten Tordreieck vorbeizischte. Eineinhalb Minuten später setzte Mertesacker einen Drehschuss aus 15 Metern drüber.

Obwohl die spielerischen Glanzpunkte fehlten, lag eine ungemeine Spannung in der Berliner Luft. Argentinien war etwas sicherer am Ball als die Klinsmann-Elf, die sich doch einige Fehlpässe leistete und die Genauigkeit beim Weg nach vorne vermissen ließ.

Jede Menge Aggressivität, kaum Torchancen

Durch aggressive Zweikampfführung glich die deutsche Mannschaft technische Mängel jedoch wieder aus, so dass sich das erwartet enge Match entwickelte. José Pekermans Spieler bewiesen ihre taktische Reife, standen bis auf wenige Ausnahmen bombensicher in der Ordnung - doch vom in der Vorrunde demonstrierten Sturmwirbel war rein gar nichts zu sehen. Tevez und Crespo waren in der deutschen Abwehr bestens aufgebhoben, die zahlreichen Riquelme-Standards verpufften allesamt wirkungslos.

Hälfte zwei begann mit einem Paukenschlag - dem Führungstor der Argentinier! Roberto Ayala köpfte eine Riquelme-Ecke unzureichend markiert von Klose unhaltbar für Lehmann ein (49.).

Freude um Ayala

Roberto Ayala traf als Erster ins Tor. Tevez (li.) und Riquelme (re.) gratulieren. dpa

Nun war Deutschland gefordert, fand in den Folgeminuten jedoch kein Rezept, die "Gauchos" zu knacken. Die Außen konnten sich nicht entscheidend durchsetzen, durch die Mitte lief das deutsche Team wie gegen eine Wand. Argentinien bekam dagegen mehr Platz zum Kontern, nutzte diesen aber vorerst nicht aus, sondern beschränkte sich vielmehr aufs Verteidigen.

Jürgen Klinsmann und Joachim Löw reagierten. Nach gut einer Stunde kam der pfeilschnelle Odonkor für Schneider. Über den Kampf und über die rechte Seite sollte es nun also klappen. Und Deutschland erhöhte den Druck. Wie schon vor der Pause hatte Ballack auch jetzt die beste Einschussmöglichkeit. Nach einer Schweinsteiger-Ecke griff Abbondanzieri daneben, der künftige Chelsea-Profi schoss mit links aufs vom Keeper verlassene Tor, doch Ayala blockte den Aufsetzer mit dem Körper ab (64.).

Zwanzig Minuten vor dem Abpfiff musste Abbondanzieri durch Ersatztorwart Leo Franco ersetzt werden. "El Pato" hatte sich im Duell mit Klose wenige Minuten zuvor verletzt. Und José Pekerman wechselte wenig später nochmals aus: Für Spielmacher Riquelme kam Allzweckwaffe Cambiasso, was eher für ein Halten des Resultats sprach.

Klose erst glücklos, dann treffsicher

Als Lahm patzte, wäre die deutsche Elf beinahe in das vorentscheidende 0:2 gelaufen. Doch Maxi Rodriguez traf aus halbrechter Position nur das Außennetz (72.). Es wurde schwerer und schwerer für die Klinsmann-Elf gegen den "abgezockten" Kontrahenten. Der bis dahin glücklose Klose wurde im Strafraum im letzten Moment geblockt (79.) - um dann wenige Sekunden später zum 1:1 auszugleichen!

Es war die beste Ballstafette der deutschen Mannschaft. Lahm spielte den nach links ausgewichenen Ballack frei, dessen Flanke Borowski mit dem Scheitel verlängerte. Vor dem rechten Pfosten kam Sorin gegen Klose zu spät, Kopfballtreffer, 1:1 (80.). Es war das zehnte WM-Tor des Bremer Goalgetters.

Wie würde Argentinien ohne Kopf Riquelme auf diesen Rückschlag reagieren? Die Südamerikaner öffneten ihr Spiel wieder etwas und forderten nach 88 Minuten Strafstoß. Doch Maxi Rodriguez' "Umfaller" im Strafraum wurde von Lubos Michel als Schwalbe gewertet und mit Gelb bestraft. Deutschland kam in der Schlussphase der regulären Spielzeit nicht mehr gefährlich vor das Tor von Franco.

Der Ausgleich

Damit ging's in die Verlängerung: Klose trifft, Franco (li.) und Sorin sind zu spät. dpa

Die Verlängerung brachte zunächst ein deutliches Plus für Deutschland in Sachen Engagement und Risikobereitschaft, Torraumszenen waren jedoch dünn gesät. Metzelder köpfte nach einer Ecke zu hoch (102.). Das war es dann bis zum neuerlichen Seitenwechsel aber auch schon.

Danach trugen wiederum die Südamerikaner wieder etwas mehr zum Spiel bei, dominierten gegen tief stehende deutsche Akteure. Alle meist zaghaften Versuche, den Ball ins Lehmann-Gehäuse zu befördern, schlugen jedoch fehl. Der Arsenal-Schlussmann bewies nach 114 Minuten ein gutes Auge, als er eine Coloccini-Flanke auf die Latte tropfen ließ. Weil Ballack zwischenzeitlich von Wadenkrämpfen geplagt an der Seitenlinie behandelt wurde, musste sich das deutsche Team letztlich mit dem Erreichen des Elfmeterschießens zufrieden geben.

Dort bewiesen die ersten Schützen Nervenstärke. Neuville und Ballack verwandelten für die DFB-Elf, Cruz für Argentinien. Torschütze Ayala scheiterte mit einem schwachen Versuch an Lehmann. Podolski, Maxi Rodriguez, Borowski - sie alle trafen. Dann hielt Lehmann auch gegen Cambiasso. Argentinien war ausgeschieden, Deutschland weiter. Auf dem Feld kam es danach noch zu Tumulten und Handgreiflichkeiten - Ersatzspieler Cufre sah wegen eines Trittes gegen Mertesacker noch Rot -, ehe die Feierlichkeiten beginnen konnten.