21:28 - 29. Spielminute

Gelbe Karte (Deutschland)
Schweinsteiger
Deutschland

21:30 - 32. Spielminute

Spielerwechsel
Schürrle
für Kramer
Deutschland

21:33 - 34. Spielminute

Gelbe Karte (Deutschland)
Höwedes
Deutschland

22:04 - 46. Spielminute

Spielerwechsel
Aguero
für Lavezzi
Argentinien

22:23 - 64. Spielminute

Gelbe Karte (Argentinien)
Mascherano
Argentinien

22:24 - 65. Spielminute

Gelbe Karte (Argentinien)
Aguero
Argentinien

22:36 - 78. Spielminute

Spielerwechsel
Palacio
für G. Higuain
Argentinien

22:44 - 86. Spielminute

Spielerwechsel
Gago
für Perez
Argentinien

22:47 - 88. Spielminute

Spielerwechsel
M. Götze
für Klose
Deutschland

23:24 - 113. Spielminute

Tor 1:0
M. Götze
Linksschuss
Vorbereitung Schürrle
Deutschland

23:31 - 120. Spielminute

Spielerwechsel
Mertesacker
für Özil
Deutschland

GER

ARG

Weltmeisterschaft

Weltmeister! Götzes Traumtor entscheidet den Nervenkrimi

Deutschland ringt Argentinien mit 1:0 nieder

Weltmeister! Götzes Traumtor entscheidet den Nervenkrimi

Grenzenloser Jubel: Mario Götze feiert sein goldenes Tor, Thomas Müller rauscht zum Gratulieren heran.

Grenzenloser Jubel: Mario Götze feiert sein goldenes Tor, Thomas Müller rauscht zum Gratulieren heran. Getty Images

Bundestrainer Joachim Löw sah nach dem famosen 7:1-Triumph im Halbfinale gegen Gastgeber Brasilien keinen Anlass, seine Startelf umzustellen - bis kurz vor Anpfiff. Dann erreichte den Bundestrainer die Hiobsbotschaft: Khedira meldete sich mit Wadenproblemen kurzfristig ab, für ihn rückte Kramer in die Startformation. Nach zwei Kurzeinsätzen machte der Gladbacher sein erstes WM-Spiel von Beginn an – und das gleich im Finale. Argentiniens Coach Alejandro Sabella brachte im Vergleich zum 4:2-Sieg im Elfmeterschießen gegen die Niederlande das Personalkarussell nicht in Schwung und vertraute der siegreichen Elf aus dem Halbfinale. Somit blieb der angeschlagene di Maria außen vor, nahm aber immerhin auf der Bank Platz.

In den Anfangssekunden war die DFB-Elf darauf bedacht, über Ballkontakte Sicherheit in die zittrigen Füße zu bekommen. So gab es den ein oder anderen Fehlpass - aber auch den ersten Abschluss. Kroos scheiterte mit seinem Freistoß an der Mauer, im direkten Gegenzug feuerte Higuain das Leder aus spitzem Winkel am langen Pfosten vorbei (4.). Es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel mit leichten Vorteilen für Deutschland. Immer wieder suchten Müller & Co. per Flanke den stets lauerndern Klose. Die Albiceleste setzte auf schnelle Gegenangriffe, Messi bereitete Hummels so einige Probleme.

Kramer liegt am Boden, Müller kümmert sich um seinen Kollegen.

Kramer liegt am Boden, Müller kümmert sich um seinen Kollegen. Getty Images

Garay knockt Kramer aus

Es folgten gleich mehrere Schrecksekunden für Löw: In der 17. Minute bekam Kramer im Zweikampf mit Garay dessen harte argentinische Schulter in das Gesicht gerammt und blieb benommen auf dem Rasen liegen. Er konnte weiterspielen – zumindest vorerst. Als Kroos fünf Zeigerumdrehungen später Teamkollege Hummels per Kopf überspielte, bot sich Higuain plötzlich die riesige Chance zum Führungstreffer. Doch der Angreifer des SSC Neapel zog viel zu überhastet ab, so dass Neuer nicht eingreifen musste.

Spieler des Spiels

Jerome Boateng Abwehr

1
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Spielnote

Eine rassige Partie und offener Schlagabtausch, Dramatik bis zum Schlusspfiff.

2
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Tore und Karten

1:0 M. Götze (113')

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Deutschland   Argentinien  
Spieldaten
10
Torschüsse
10
64%
Ballbesitz
36%
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Deutschland
Deutschland

Neuer3 - Lahm2, J. Boateng1, Hummels4, Höwedes3,5 - Schweinsteiger2 , Kramer3,5 , Kroos4,5, T. Müller3, Özil4,5 - Klose3

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Argentinien
Argentinien

Romero2 - Zabaleta4, Demichelis4, Garay2,5, Rojo3,5 - Biglia3,5, Mascherano4,5 , Lavezzi2 , Perez3,5 - Messi2, G. Higuain4

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Schiedsrichter-Team

Nicola Rizzoli Italien

3,5
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Spielinfo
Stadion Estadio do Maracana
Zuschauer 74.738 (ausverkauft)
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Das DFB-Team agierte durchaus bemüht, doch zielstrebiger blieben die Südamerikaner. Nach einer Flanke von Lavezzi schob Higuain zum vermeintlichen 1:0 ein, wurde aber wegen einer Abseitsposition korrekterweise zurückgepfiffen (30.). Weil Kramer derweil weiter einstecken musste, war für ihn schon nach 32 Spielminuten Schluss. Gestützt von zwei Betreuern verließ der 23-Jährige nach couragierter Leistung mit dem Verdacht auf eine Gehirnerschütterung den Platz, Schürrle ersetzte ihn. Der Joker sortierte sich links offensiv ein, Kroos rückte dafür auf die Sechs und Özil ins offensive Zentrum.

Die Finalspiele

Keine Balance im Spiel

Messi juckte das wenig, der viermalige Weltfußballer wirbelte munter weiter und hätte um ein Haar Lavezzi in Schussposition gebracht (35.). Nach der Umstellung fehlte dem DFB-Team die Balance. Es ging nun hin und her: Schürrle zog von der Strafraumkante ab, fand aber in Romero seinen Meister (37.). Messi wurde in letzter Instanz im Fünfmeterraum von Boateng gestoppt (40.), kurz darauf schob Kroos Romero das Spielgerät in die Arme (43.). Und als Krönung nickte Höwedes einen Kroos-Eckball aus vier Metern an den rechten Pfosten (45.+2). Pause.

Sabella brachte zum zweiten Durchgang Aguero für Lavezzi in die Partie. Und Argentinien machte mächtig Dampf. Messi hatte nach nicht einmal 120 Sekunden die große Gelegenheit zum Führungstreffer, verzog aber freistehend aus 13 Metern halblinker Position haarscharf. Die in dieser Phase entschlossene Albiceleste gab nun den Ton an, während es der Löw-Elf an Tempo und Ideen im Vorwärtsgang mangelte. Die deutsche Defensive um den umsichtigen Boateng machte aber wenig Fehler und geriet nur einmal in Gefahr, Neuer rettete an der Strafraumgrenze resolut und räumte dabei den anstürmenden Higuain um (57.). Nach einem Klose-Kopfball in Romeros Arme - allenfalls ein Mini-Aufreger (59.) - verflachte die Partie allmählich.

Kaum Risiko, kaum Tempo

Je länger die Partie dauerte, desto mehr scheuten beide Seiten das Risiko. Mit dem Mut schwand auch das Tempo aus der im ersten Abschnitt noch so rassigen Begegnung. Dafür wurden die Zweikämpfe ruppiger: Mascherano und Aguero kassierten Verwarnungen. Und wenn sich mal unverhofft eine Chance bot, schlich sich ein technischer Fehler ein (Schürrle, 71.). Auf der anderen Seite hatte Messi aus der zweiten Reihe kein Schussglück (75.)

In der Schlussphase drängte die Löw-Elf wieder etwas beherzter nach vorne. Höwedes wusste am Elfmeterpunkt nicht viel mit seiner Freiheit anzufangen (80.), Kroos versuchte es zwei Zeigerumdrehungen später abermals per überlegtem Flachschuss, zielte aber zu ungenau. Über der deutschen Ungenauigkeit im Abschluss schwebte latent die Genialität von Messi, die sich immer wieder in Ansätzen Bahn brach. Es war ein Nervenkrimi für alle Beteiligten. Der für Klose eingewechselte Götze prüfte in der Nachspielzeit noch einmal Romero – und dann war Schluss. Vorerst. Verlängerung.

Schürrle hat's auf dem Fuß

Deutschland kam mit einem Knalleffekt aus der Pause: Nach nicht einmal 60 Sekunden spielte Götze Schürrle frei, der aus acht Metern aber mittig auf Romero schoss. Beiden Teams war der Kräfteverschleiß anzumerken, auch Hummels wankte bedenklich. Nur der technischen Unzulänglichkeit von Palacios war es zu verdanken, dass in der 97. Minute nicht der Treffer für die Argentinier fiel. Es blieb ein zähes Ringen. Die bereits vorbelasteten Mascherano und Aguero hatten Glück, dass sie nicht vorzeitig mit Gelb-Rot vom Platz mussten, als sie Schweinsteiger erst umsensten und dann eine Platzwunde im Gesicht verschafften.

Zwei ließ das kalt: Schürrle zog noch einen beherzten Spurt an und fand Götze im Zentrum, der das Spielgerät mit der Brust runterpflückte und gekonnt mit links volley einschoss (113.) - ein Traumtor zu einem ganz wichtigen Zeitpunkt. Die Argentinier waren geschockt, warfen noch einmal alles nach vorne. Doch da stand Manuel Neuer wie ein Fels in der Brandung. Abpfiff! Deutschland ist zum vierten Mal Weltmeister! Der Jubel bei Löw & Co. kannte keine Grenzen.

Bilder zur Partie Deutschland - Argentinien