18:35 - 36. Spielminute

Gelbe Karte (Schweiz)
G. Xhaka
Schweiz

19:21 - 66. Spielminute

Spielerwechsel
Fernandes
für G. Xhaka
Schweiz

19:28 - 73. Spielminute

Gelbe Karte (Schweiz)
Fernandes
Schweiz

19:29 - 74. Spielminute

Spielerwechsel
Palacio
für Lavezzi
Argentinien

19:37 - 82. Spielminute

Spielerwechsel
Seferovic
für Drmic
Schweiz

19:45 - 90. Spielminute

Gelbe Karte (Argentinien)
Rojo
Argentinien

20:10 - 105. + 1 Spielminute

Spielerwechsel
Basanta
für Rojo
Argentinien

20:15 - 106. Spielminute

Spielerwechsel
Biglia
für Gago
Argentinien

20:21 - 113. Spielminute

Spielerwechsel
Dzemaili
für Mehmedi
Schweiz

20:27 - 118. Spielminute

Tor 1:0
di Maria
Linksschuss
Vorbereitung Messi
Argentinien

20:29 - 120. + 1 Spielminute

Gelbe Karte (Argentinien)
di Maria
Argentinien

20:33 - 120. + 4 Spielminute

Gelbe Karte (Argentinien)
Garay
Argentinien

ARG

SUI

Weltmeisterschaft

Di Maria zittert Argentinien ins Viertelfinale

Siegtreffer fällt erst in der 118. Minute

Di Maria zittert Argentinien ins Viertelfinale

Eine der wenigen Schweizer Chancen: Granit Xhaka schießt, Sergio Romero (l.) pariert.

Eine der wenigen Schweizer Chancen: Granit Xhaka schießt, Sergio Romero (l.) pariert. Getty Images

Argentinien macht Druck

Argentiniens Coach Alejandro Sabella musste nach dem 3:2-Erfolg gegen Nigeria im letzten Gruppenspiel auf Aguero (muskuläre Probleme) verzichten und ließ dafür Lavezzi stürmen. Der Schweizer Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld, der trotz eines Trauerfalls in der Familie auf der Bank saß , vertraute auf dieselbe Startelf vom 3:0-Sieg gegen Honduras . Mit Benaglio, Djourou, Rodriguez, Xhaka, Shaqiri, Mehmedi und Drmic standen insgesamt sieben Bundesliga-Akteure von Beginn an auf dem Rasen.

Spieler des Spiels

Diego Benaglio Tor

2
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Spielnote

Bis zum Schluss lebte die Partie vom Widerstand der Schweizer gegen den Favoriten.

2,5
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Tore und Karten

1:0 di Maria (118')

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Argentinien   Schweiz  
Spieldaten
29
Torschüsse
15
63%
Ballbesitz
37%
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Argentinien
Argentinien

Romero3 - Zabaleta4, F. Fernandez3,5, Garay2,5 , Rojo3 - Gago3,5 , Mascherano2,5, Lavezzi4,5 , di Maria3 - Messi3, G. Higuain3,5

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Schweiz
Schweiz

Benaglio2 - Lichtsteiner5, Schär3, Djourou4, R. Rodriguez2 - Behrami3, Inler2,5, G. Xhaka4 , Shaqiri2,5, Mehmedi3,5 - Drmic5

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Schiedsrichter-Team

Jonas Eriksson Schweden

2,5
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Spielinfo
Stadion Arena Corinthians
Zuschauer 63.255
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Die Albiceleste machte sofort klar, wer Herr im Haus ist: Die Südamerikaner störten die Eidgenossen schon früh, gewannen viele Zweikämpfe und erarbeiteten sich viel Ballbesitz. Zwar hatte Argentinien die Kugel lange in den eigenen Reihen (bis zu 70 Prozent Ballbesitz), doch biss sich der zweimalige Weltmeister die Zähne an einer massierten Schweizer Defensive aus. Die Nati war die meiste Zeit in der Defensive gebunden und konnte nur punktuell mit Kontern entlasten.

Drmic versiebt Alleingang

Das Achtelfinale im Überblick

Blieb es in der Anfangsphase in den Strafräumen noch ruhig, gingen die Spieler mit fortschreitender Spieldauer immer mehr Risiken ein und wagten sich häufiger in die gegnerische Box: Den ersten gefährlichen Warnschuss gaben die Eidgenossen ab, als Xhaka nach einer Ecke aus zentraler Position von der Strafraumgrenze an Keeper Romero scheiterte (27.). Auf der anderen Seite fand Lavezzi eine Lücke im eng gestrickten Verteidigungsnetz der Nati und prüfte Benaglio mit einem Schuss vor dem rechten Fünfmetereck - der Wolfsburger Schlussmann aber parierte sicher (30.).

Auch im weiteren Verlauf saß die Albiceleste im Fahrersitz, dominierte das Geschehen, kam aber zu selten in Schussposition. Gefahr entwickelte die Sabella-Elf vor allem nach Standards. Spielerisch erarbeitete sich Argentinien hingegen kaum Zählbares. Superstar Messi wurde zwar in fast jeden Angriff mit eingeflochten, aber auch streng von den Schweizern bewacht und teilweise gedoppelt. Dieses Geduldsspiel hätten die Südamerikaner beinahe verloren, als Drmic mit einem Steilpass alleine aufs Tor geschickt wurde. Frei vor Romero setzte der Stürmer zum Heber an, chippte das Leder aber schwach in die Arme des Keepers (39.). Auf der anderen Seite durfte auch Benaglio noch einen Arbeitsnachweis erbringen: Einen di-Maria-Aufsetzer entschärfte der Torwart erneut sicher (41.).

Albiceleste lang und hoch - Nati flach und schnell

Fabian Schär, Valon Behrami, Lionel Messi & Gökhan Inler

Immer wieder Lionel Messi! Der Argentinier (M.) war aktiv, wurde aber auch intensiv bewacht. Getty Images

Nach dem Seitenwechsel nahm das Spiel an Fahrt auf. Es wurde weniger taktiert, stattdessen das Mittelfeld mit schnellen Vorstößen überbrückt. Hierbei setzte Argentinien bevorzugt auf Flanken und lange Bälle, die Schweiz setzte ihre schnellen Dribbler entsprechend in Szene. Vor allem die Eidgenossen trauten sich mehr und kamen durch einen Shaqiri-Freistoß, den Romero entschärfte (50.), zu einer guten Möglichkeit. Insgesamt nahm die Zahl der klaren Torchancen aber weiterhin kaum zu. Die jeweiligen Abwehrreihen standen sicher und wirkten zeitweise undurchdringbar. Eine Ausnahme bildete eine Rojo-Flanke auf Higuain, der in der Mitte ungedeckt stand und aufs Tor köpfte. Benaglio rettete mit einem Reflex (62.).

Fortan erspielte sich die Albiceleste wieder ein Übergewicht und baute vermehrt Druck auf. Die Nati verteidigte in dieser Phase leidenschaftlich und wehrte sich mit Händen und Füßen. Ein Messi-Knaller rauschte knapp über die Latte (67.), eine Flanke von "La Pulga" (dt.: der Floh) fand vor dem Tor den eingewechselten Palacio, der nur knapp rechts vorbeiköpfte (75.). Erneut war es der argentinische Superstar, der wenig später mit einem feinen Solo fast die komplette Defensive der Schweizer band und dann aus zwölf Metern feuerte. Den durch zwei (!) Mitspielern verdeckten Flachschuss parierte Benaglio trotz kürzester Reaktionszeit sehenswert mit einem Blitz-Reflex (78.).

Auch in der Schlussphase boten die Südamerikaner Einbahnstraßenfußball. Die Hitzfeld-Schützlinge standen tief und konnten sich nur noch selten befreien. Argentinien hielt den Druck aufrecht, schaffte es aber nicht, den Alpen-Beton zu knacken. Es ging in die Verlängerung.

Verlängerung: Benaglio ist zur Stelle

Rodrigo Palacio, Stephan Lichtsteiner & Diego Benaglio

Argentiniens Rodrigo Palacio (l.) und Schweizer Stephan Lichtsteiner im Kopfballduell. Diego Benaglio (r.) beobachtet die Szene. Getty Images

Direkt nach Wiederanpfiff machte die Albiceleste da weiter, wo sie nach 90 Minuten aufgehört hatte: sie drängte nach vorne. Entsprechend durfte sich Benaglio sofort wieder über ausreichende Beschäftigung freuen. Der Wolfsburger fing Flanken ab, spielte gut mit und beherrschte weiterhin sein Kerngeschäft: Bälle entschärfen (92. gegen Garay, 94. gegen Palacios, 109. gegen di Maria). Ansonsten machte sich der Kräfteverschleiß im sonnigen Sao Paulo immer stärker bemerkbar. Die Nati konzentrierte sich fast ausschließlich aufs Verteidigen und stand mit bis zu zehn Feldspielern im eigenen Drittel. Auch die Südamerikaner liefen bereits mit dem Reservetank und konnten den Druck nicht dauerhaft aufrecht erhalten.

Di Maria trifft ins Tor, Dzemaili nur den Pfosten

Angel di Maria

Der Schuss ins Viertelfinale: Argentiniens Angel di Maria (l.) trifft zum 1:0 n.V. Getty Images

Alles roch nach Elfmeterschießen, doch dazu kam es nicht. Stattdessen startete eine dramatische Schlussphase: Nach einem Ballverlust von Lichtsteiner schaltete die Albiceleste blitzschnell um: Messi trieb das Spielgerät in Richtung Strafraum und spielte im richtigen Moment auf di Maria ab. Der Angreifer nahm aus rechter Position im Sechzehner Maß, zog ab, und der Ball landete flach im linken Eck (118.). Nun warf die Schweiz alles nach vorne, sogar Benaglio stürmte mit. Die Eidgenossen hatten den Torschrei schon auf den Lippen, doch Joker Dzemailis Kopfball knallte an den Pfosten und von seinem Schienbein aus kurzer Distanz ins Toraus (120.+1). Atemlos auch die weitere Nachspielzeit: Erst rauschte ein di-Maria-Heber aufs leere Tor knapp vorbei (120.+3), mit der letzten Aktion donnerte Shaqiri einen 18-Meter-Freistoß in die Mauer (120.+5).

Damit zieht Argentinien ins WM-Viertelfinale ein und trifft am Samstag um 18 Uhr (MESZ) in Brasilia auf den Sieger der Achtelfinal-Begegnung Belgien gegen die USA. Für die Nati ist die Weltmeisterschaft vorbei.

Bilder zur Partie Argentinien - Schweiz