Luis Fabiano trifft zum 1:0, Barry muss den Ball passieren lassen. picture-alliance
Brasiliens Trainer Carlos Dunga vertraute der Startformation, die beim 2:1 gegen Nordkorea auf dem Feld stand. Der Trainer der Elfenbeinküste, Sven-Göran Eriksson, setzte im Vergleich zum 0:0 gegen Portugal im Sturm auf Topstar Drogba, für den Gervinho weichen musste. Der Schiedsrichter gab grünes Licht für die Spezialmanschette an Drogbas Arm.
Die Partie begann mit einem knackigen Fernschuss von Robinho knapp über das Tor (2.). Es ging jedoch nicht in diesem Stil weiter, fortan dominierten die Abwehrreihen das Geschehen in Johannesburg. Auffällig waren schwache Freistöße der Ivorer, so jagte Drogba einen ruhenden Ball nach 14 Minuten in Richtung Oberrang.
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Gefährlicher wurde es da schon zwei Minuten später, als Brasiliens Keeper Julio Cesar nach einer scharf getretenen Eboué-Freistoßflanke hart bedrängt mit beiden Fäusten klären konnte. Auf der Gegenseite blockte Kolo Touré nach einer Ecke den Schuss von Gilberto Silva (20.).
Brasilien hatte lange Zeit Probleme, eine Lücke in der Abwehr der "Elefanten" zu finden. Als sich das erste kleine Loch auftat, stand es urplötzlich 1:0 (25.)! Luis Fabiano und Kaka tanzten mit einem glänzenden Zusammenspiel durch die gegnerische Defensivreihe, der Torjäger des FC Sevilla kam rechts im Strafraum frei zum Schuss und jagte das Spielgerät unhaltbar für Barry hoch in die kurze obere Torecke.
Der Eriksson-Elf gelang es in den Folgeminuten nicht, das brasilianische Tor unter Druck zu setzen. Ungenaue Flanken beim Spiel über die Außen, kein Durchkommen durch die Mitte. So wurde Julio Cesar erstmals nach 38 Minuten wieder durch Dindane aus der Ferne geprüft. Eboué verfehlte mit einem abgefälschten Versuch das Tor knapp. Die Schlussphase der ersten Hälfte gehörte eindeutig den Westafrikanern, ein Tor gelang jedoch nicht.
Personell unverändert kamen die Teams aus der Kabine. Und nur fünf Minuten später stand es 2:0. Luis Fabiano setzte sich im Alleingang energisch gegen die ivorische Abwehr durch, nahm jedoch im finalen Duell gegen Tiené auch den Oberarm zu Hilfe. Schiedsrichter Lannoy ließ weiterspielen, und der Brasilianer schoss wuchtig mit links ein.
Wie würde die Elfenbeinküste auf diese kalte Dusche reagieren? Zunächst mit Drogba! Der Stürmerstar hatte drei Minuten später seine bis dato beste Szene: Nach einer Dindane-Maßflanke setzte er den Kopfball nur um Zentimeter rechts vorbei. Es war nur ein kurzes Aufflackern, wenig später war die Partie entschieden. Kaka trat auf dem linken Flügel an und erinnerte an frühere Glanzzeiten. Sein Zuspiel fand in Elano einen dankbaren Abnehmer, Tiené kam im Abwehrzentrum einen Schritt zu spät: 3:0 (62.)!
Bitter für den Torschützen: Nach 67 Minuten musste Elano den Platz nach rüdem Tritt von Tioté am Schienbein verletzt auf der Trage verlassen. Nach ersten Medienangaben vom späten Sonntagabend soll der Spieler von Galatasaray Istanbul "nur" eine schwere Schienbeinprellung erlitten haben. Dani Alves vom FC Barcelona kam zum Zug. Zu spät gelang der Elfenbeinküste der Ehrentreffer. Nachdem der eingewechselte Romaric mit einem gefährlichen Aufsetzer in der 73. Minute noch an Julio Cesar gescheitert war, köpfte Drogba kurz darauf nach präziser Flanke von Yaya Touré zum Endstand ein (79.).
In einer giftigen Schlussphase mit einigen harten Fouls flog Kaka schließlich noch nach einem Stoß gegen Keita mit der Gelb-Roten Karte vom Platz (88.) und fehlt im abschließenden Gruppenspiel gesperrt. Verzweifelte Versuche von Gervinho (90.) und Keita (90.+2) fanden ihren Meister in Julio Cesar.
Am abschließenden Gruppenspieltag am Freitag (25.6.) kommt es in Durban zum Vergleich zwischen Brasilien und Portugal. Die Elfenbeinküste trifft in Nelspruit auf Nordkorea. Anstoß ist jeweils um 16 Uhr.