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"Warum sollte ich?" Jürgen Klopps ärgerliche Bestätigung vor Liverpools Spiel in Huddersfield

Liverpool kämpft in Huddersfield gegen einen kuriosen Fluch

"Warum sollte ich?" Klopps ärgerliche Bestätigung

Mit einem vergleichbaren Gesichtsausdruck dürfte er die Länderspiele verfolgt haben: Jürgen Klopp.

Mit einem vergleichbaren Gesichtsausdruck dürfte er die Länderspiele verfolgt haben: Jürgen Klopp. picture alliance

"Die Nations League ist der sinnloseste Wettbewerb der Welt ", hatte Jürgen Klopp vor den beiden Länderspielwochen geschimpft. Doch jetzt, da sie vorbei sind, müsste er seine Meinung eigentlich geändert haben: Ist nicht doch die Afrika-Cup-Qualifikation der sinnloseste Wettbewerb der Welt? Oder zumindest ebenso sinnlos wie die Nations League, ach, wie diese ganzen sinnlosen Länderspiele überhaupt?

Die Länderspielpause hat jedenfalls alle Erwartungen erfüllt, die der Trainer des FC Liverpool an sie hatte: Mohamed Salah musste mit muskulären Problemen ausgewechselt , Sadio Mané nach einem Daumen-Bruch operiert werden ; Virgil van Dijk kehrte vorzeitig von der niederländischen Nationalelf zurück, nachdem er mit zwei gebrochenen Rippen gegen Deutschland getroffen hatte; und Naby Keita musste im Einsatz für Guinea vom Platz getragen werden, also von einem Teamkollegen, weil sonst offenbar nichts und niemand zur Verfügung stand.

Ich kriege auch nie irgendwelche Verletzungsinfos von anderen Teams!

Jürgen Klopp

Und weil sich unmittelbar vor der Länderspielpause auch noch James Milner eine Oberschenkelblessur zugezogen hatte, droht Liverpool am Samstag in Huddersfield (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de und im Stream auf DAZN) auf einmal eine Notlage - die Klopp auch überhaupt nicht aufzulösen gedenkt: "Ich verstehe, dass ihr das (wer in Huddersfield einsatzfähig ist, d.Red.) alle wissen wollt. Aber ich kriege auch nie irgendwelche Verletzungsinfos von anderen Teams!", wird er auf der LFC-Website zitiert. "Warum also sollte ich welche in die Welt posaunen?"

Wie groß ist Liverpools Not? Wagner weiß um Klopps "Nebelkerzen"

So müssen eben die lokalen Medien Entwarnung geben: Keita falle zwar womöglich zwei Wochen aus, Salah und van Dijk hätten jedoch schon wieder trainiert - zumal van Dijk schon seit Wochen mit dieser Verletzung spielt, die erst jetzt Bondscoach Ronald Koeman als doppelten Rippenbruch outete. Der Innenverteidiger habe zuletzt "regelmäßig" Schmerzmittel genommen, plauderte Koeman aus. Und weil auch bei Mané und Milner (die Klopp genau wie Salah in allen elf Pflichtspielen bislang einsetzte) ein Mitwirken nicht ausgeschlossen zu sein scheint, könnte Huddersfield-Trainer David Wagner Recht behalten. "Ich kenne Jürgen lang genug, um zu wissen, dass er liebend gerne Nebelkerzen zündet", hatte Klopps Trauzeuge am Donnerstag gesagt.

Huddersfield, in der Vorsaison sensationell nicht abgestiegen, ist nach acht Spieltagen ohne Sieg und mit nur drei Punkten und vier Toren Drittletzter. Doch das ist anscheinend weniger für Wagner ein Grund, nervös zu werden ("Wir haben das Gefühl, dass wir mithalten können, alles ist noch eng beisammen"), als für Klopp: Seit der vor drei Jahren in Anfield übernommen hat, gewann Liverpool nur sechs von 19 Spielen gegen Teams, die auf einem Abstiegsplatz standen (6/7/6). Zuletzt fütterten die Auftritte in Swansea (22. Januar, 0:1), West Bromwich (21. April, 2:2) und gegen Stoke (28. April, 0:0) diesen kuriosen Fluch - alle drei stiegen danach ab. Für Spielplan-Entwarnung ist es also noch ein wenig zu früh beim Tabellendritten, der schon die Partien gegen Tottenham, Chelsea und ManCity hinter sich hat.

Die Gastgeber müssen gegen Liverpool übrigens auf die verletzten Tommy Smith, Terence Kongolo und den Ex-Hoffenheimer Danny Williams verzichten. Das hatte Wagner am Donnerstag detailliert bekanntgegeben.

jpe

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