Bundesliga

Reus: "Komischerweise mehr Fußball" in Unterzahl

BVB-Kapitän übt Kritik am Videoschiedsrichter

Reus: "Komischerweise mehr Fußball" in Unterzahl

Verärgert über den Platzverweis, zufrieden mit dem Ergebnis: Marco Reus nach Abpfiff der Partie in Hoffenheim.

Verärgert über den Platzverweis, zufrieden mit dem Ergebnis: Marco Reus nach Abpfiff der Partie in Hoffenheim. imago

"Wenn das Rot ist, weiß ich auch nicht", sagte Reus bei "Sky" auf den Platzverweis gegen Innenverteidiger Abdou Diallo angesprochen. Der Neuzugang aus Mainz hatte in der 76. Minute beim Stand von 1:0 als letzter Mann im Laufduell mit Andrej Kramaric den Arm ausgefahren. Der Hoffenheimer war zu Boden gegangen, Schiedsrichter Osmers hatte auf Notbremse entschieden und Diallo vom Platz gestellt. Eine überflüssige Aktion des Abwehrmanns und doch ein strittiger Platzverweis - und das beides aus dem gleichen Grund: Kramaric hätte den Ball wohl nicht mehr vor BVB-Keeper Bürki erreicht, die Verhinderung einer klaren Torchance lag somit nicht vor.

"Jeder im Stadion hat gesehen, dass das keine Rote Karte war", meinte Reus, der sogar in Frage stellte, ob es sich überhaupt um ein Foulspiel gehandelt habe. "Er geht zum Ball, beide arbeiten mit den Armen. Das war auf keinen Fall ein Platzverweis." Kritik gab es vom Dortmunder Kapitän aber nicht für Osmers, sondern auch für den Videoassistenten in Köln. "Ich sage ja sonst nie etwas dazu, aber da muss er sich natürlich einschalten."

Spielersteckbrief Reus
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Spielersteckbrief A. Diallo
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Spielersteckbrief Pulisic
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Pulisic Christian

Spielersteckbrief Kramaric
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So kurios es sich anhören mag: Für den BVB könnte es vielleicht sogar besser gewesen sein, dass kein Signal aus Köln erfolgte. In Unterzahl agierte der BVB, der zuvor lange Zeit überhaupt keine offensive Durchschlagskraft entwickelt hatte, deutlich griffiger und zeigte Moral. "Wir haben nach der Roten Karte komischerweise mehr Fußball gespielt und uns mehr zugetraut", analysierte Reus. Der Lohn: Das 1:1 durch Christian Pulisic - mustergültig vorbereitet von Reus.

Torschütze Pulisic und die fast perfekte Woche

Für den Torschützen war es der Abschluss einer erfolgreichen Woche: 20. Geburtstag und Siegtor gegen Brügge am Dienstag, nun wieder ein wichtiger Treffer in der Schlussphase. Gute Stimmung also beim US-Amerikaner? "Wir wollten das Spiel eigentlich gewinnen, aber am Ende war es gut so."

Am Ende können wir mit dem Ergebnis zufrieden sein.

Lucien Favre

Diese Einschätzung teilte auch sein Coach - nicht nur, weil 1899 über 90 Minuten die deutlich torgefährlichere Mannschaft gewesen war, sondern auch, weil TSG-Stürmer Belfodil in der Nachspielzeit aus zwei Metern über das leere Tor geschossen und somit den Siegtreffer vergeben hatte. Unter Favre bleibt Dortmund damit weiterhin ungeschlagen - und dennoch musste der Coach auf der Pressekonferenz nach Spielschluss eingestehen: "Nach den ersten 15 Minuten waren wir nicht mehr gut. Am Ende können wir mit dem 1:1 zufrieden sein, das wissen wir."

mib

Bilder zur Partie TSG Hoffenheim - Borussia Dortmund