Inmitten der tiefen Trauer hatte Dejan Lovren bereits Mitte Juli prophezeit, was seinem zu Recht so gelobten Trainer Zlatko Dalic bald bevorstehen würde. "Ich glaube, ich kann noch", meinte der Mann vom FC Liverpool. Er meinte damit sein Atler und seine Leistungsfähigkeit für sein Heimatland. Aber: "Ich würde mir wünschen, wir wären alle noch 24, vor allem Luka Modric. Es gibt eine Zeit, wo alles zu Ende geht." Lovren war da gerade "erst" 29 geworden, sein Kapitän Modric dagegen wird am Sonntag 33.
Doch Modric macht genau wie Lovren oder Ivan Rakitic (30) weiter für die "Goldene Generation". Anders als Juve-Angreifer Mario Mandzukic (32) und Elfmeter-Killer Danijel Subasic (33). Sie haben sich nach den Feierlichkeiten über die Silbermedaille schweren Herzens verabschiedet und zumindest versucht, den bald fälligen Neustart einzuleiten.
Beginnen wird dieser spätestens am kommenden Dienstag; dann geht es zum Nations-League-Auftakt nach Elche, wo eine spanische Nationalmannschaft wartet, die einiges wiedergutzumachen hat (LIVE! ab 20.45 Uhr bei kicker und im Stream bei DAZN). "Die Zeit ist gekommen für ein paar neue Spieler", meint jetzt auch Trainer Dalic und hat deshalb drei Neulinge ins Aufgebot berufen, so richtig zufrieden scheint er damit aber nicht. Am liebsten hätte Dalic "drei oder vier Rebics"; Spieler "mit Ehrgeiz und Verlangen".
Tatsächlich hat Dalic aber nur einen Ante Rebic zur Verfügung, dazu aber auch einen Andrej Kramaric, Ivan Perisic oder Modric oder Rakitic. Ein kompletter Neustart wartet erstmal nicht, trotzdem soll der erfolgreiche Sommer jetzt kein Thema mehr sein. "Das Silber ist unsers", stellt Dalic mit Blick auf das verlorene Finale gegen Frankreich (2:4) fest, "aber wir müssen langsam anfangen, das zu vergessen. Wir haben eine Bürde auf den Schultern, aber ich glaube, wir können damit umgehen."