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Also doch: Sampaoli muss in Argentinien gehen

Verband bestätigt Trennung

Also doch: Sampaoli muss in Argentinien gehen

Er unterschrieb bis 2022 - und geht nun viel früher: Jorge Sampaoli.

Er unterschrieb bis 2022 - und geht nun viel früher: Jorge Sampaoli. imago

Argentinische Medien berichteten am Wochenende zunächst übereinstimmend, dass die Zeit des umstrittenen Nationaltrainers abgelaufen sei. "Der Ausweg aus dem Labyrinth, eher spät als früh", schrieb der Sender "TyC-Sports" auf seiner Internetseite. Demnach soll sich Sampaoli am Samstag mit dem Verband auf die Auflösung seines Vertrags geeinigt haben. Offiziell bestätigt wurden die Meldungen tags darauf vom Verband.

Am vergangenen Dienstag hatten Verbandschef Claudio Tapia und sein Stellvertreter Daniel Angelici nach einer ersten Aussprache noch erklärt, vorerst an Sampaoli festhalten zu wollen . Nun hat man sich aber doch auf eine Trennung geeinigt. Den Berichten zufolge wird Sampaoli umgerechnet rund 1,7 Millionen Euro Abfindung kassieren.

Damit könnte der Verband AFA sicher leben, denn Sampaoli hätten vertraglich eigentlich rund 7,4 Millionen Euro zugestanden. Bei seinem Wechsel vom FC Sevilla im Juni 2017 hatte er einen Fünfjahresvertrag bis zur WM 2022 in Katar unterschrieben.

Übernahmen die Spieler die Kontrolle?

Aus der ersehnten Kontinuität wird nun aber nichts. Nachdem man sich mit Ach und Krach für das Achtelfinale qualifiziert hatte, kam gegen Frankreich (3:4) das frühe Aus . Schon nach dem 0:3 gegen Kroatien im zweiten Gruppenspiel war über vermeintliche Spannungen zwischen Team und Trainer berichtet worden. Die Spieler um Kapitän Lionel Messi schienen das Sagen übernommen zu haben. Der Verbandsboss stritt dies vehement ab, doch TV-Ausschnitte von kurzen Gespräche zwischen Sampaoli und Messi oder auch Ex-Kapitän Javier Mascherano ließen anderes erahnen.

Sampaoli hatte wegen des ständigen Wechsels von Aufstellung und Taktik viel Kritik einstecken müssen. Sein Versuch, das Team auf Messi zuzuschneiden, misslang komplett.

Nachfolger? Die Wunschkandidaten werden kaum zu bekommen sein

Wer auf Sampaoli folgen könnte, ist noch ungewiss. Diego Simeone (Atletico Madrid), Mauricio Pochettino (Tottenham Hotspur) oder Marcelo Gallardo (River Plate) werden als Wunschkandidaten gehandelt. Dass sie von ihren Klubs loszueisen sind, ist allerdings unwahrscheinlich.

Auch ob Messi in der Nationalmannschaft weitermacht, ist unklar. Der 31-Jährige hat sich nach der enttäuschenden WM noch nicht erklärt.

ski/sid/dpa

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