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Shaqiri: "Wäre schön gewesen, gegen Deutschland zu spielen"

Schweizer wollen gegen Schweden Historisches schaffen

Shaqiri: "Wäre schön gewesen, gegen Deutschland zu spielen"

Das Viertelfinale ist ganz nah - wieder einmal: Xherdan Shaqiri.

Das Viertelfinale ist ganz nah - wieder einmal: Xherdan Shaqiri. picture alliance

Seit Jahren sprechen die Schweizer Nationalspieler davon, bei einem großen Turnier das Viertelfinale erreichen zu wollen. Zuletzt scheiterten sie 2014 bei der WM sowie 2016 bei der EM äußerst unglücklich im Achtelfinale. Vor vier Jahren beim 0:1 gegen Argentinien bedeutete ein Gegentor in der 119. Minute, vor zwei Jahren das Elfmeterschießen gegen Polen die Endstation.

"Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir mit dem Erreichen der Achtelfinals nicht zufrieden wären. Daran hat sich nichts geändert", sagt Trainer Vladimir Petkovic. Er würde mit dem Viertelfinaleinzug endgültig aus dem Schatten seines Vorgängers Ottmar Hitzfeld treten. Und auch für seine Mannschaft ist der Schritt ins gleißende Scheinwerferlicht möglich - es winkt das erste WM-Viertelfinale seit 1954!

Der weitere Turnierweg präsentiert sich als durchaus reizvoll. Als Gruppenzweite trifft die Schweiz vorerst nicht wie erwartet auf Deutschland, sondern auf Schweden, was nach der Papierform natürlich die leichtere Aufgabe darstellt. "Es wäre schön gewesen, gegen Deutschland zu spielen", sagt Offensivspieler Xherdan Shaqiri, "gegen Schweden erwartet uns ein ganz anderes Spiel. Aber wir werden bereit sein und den Kampf annehmen."

Lang für Lichtsteiner - Djourou für Schär?

In der Vorrunde spielte die Schweiz gegen Brasilien (1:1) ordentlich und gegen Serbien (2:1) im Schlüsselspiel nach der Pause überzeugend, ehe der letzte Auftritt gegen Costa Rica (2:2) eher bescheiden ausfiel. Mit Kapitän Stephan Lichtsteiner sowie dem zentralen Abwehrspieler Fabian Schär fallen am Dienstag zwei wichtige Defensivkräfte gesperrt aus. Hinten rechts wird der zukünftige Gladbacher Michael Lang anstelle von Lichtsteiner eingesetzt werden. Und der frühere Hoffenheimer Schär dürfte durch einen anderen ehemaligen Bundesliga-Spieler ersetzt werden: Vermutlich setzt Petkovic auf den erfahrenen Ex-Hamburger Johan Djourou - auch Nico Elvedi, einer von nun fünf Gladbachern im Team, wäre eine Alternative.

Mehrere Optionen besitzt der Trainer auch in der Offensive. Auf dem linken Flügel dürfte Steven Zuber erneut den Vorzug vor Breel Embolo erhalten. Embolo ist auch eine Möglichkeit im Sturmzentrum - wie Mario Gavranovic, Josip Drmic und Haris Seferovic. Letzterer war lange Zeit gesetzt, enttäuschte aber wie gegen Brasilien und Serbien oft. Zuletzt gegen Costa Rica durfte Gavranovic im 4-2-3-1-System vorne beginnen, der eingewechselte Drmic aber überzeugte am meisten und erzielte auch ein Tor. "Es ist ein tolles Gefühl, hier bei der WM eine wichtige Rolle spielen zu dürfen", sagt Drmic. Der Gladbacher war in den letzten zwei Jahren oft verletzt gewesen.

Drei im Kader waren 2006 schon mit dabei

Bereits einmal übrigens erhielt die Schweiz in einem WM-Achtelfinale die Gelegenheit, gegen eine Mannschaft auf Augenhöhe anzutreten. Das war bei der WM 2006 in Deutschland gegen die Ukraine, als es die Mannschaft fertigbrachte, im Elfmeterschießen in Köln alle drei Versuche zu vergeben. Damals schied die Schweiz aus, ohne ein Gegentor aus dem Spiel heraus erhalten zu haben. Aus jenem Kader sind noch Valon Behrami, Blerim Dzemaili und Djourou in Russland dabei.

Fabian Ruch

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