WM

Nach 36 Jahren Warten: Perus "großartiger Abschluss" gegen Australien

Angreifer Guerrero avanciert gegen Australien zum Matchwinner

Nach 36 Jahren Warten: Perus "großartiger Abschluss"

"Wir haben gezeigt, dass Peru mit jedem mithalten kann": Matchwinner José Paolo Guerrero.

"Wir haben gezeigt, dass Peru mit jedem mithalten kann": Matchwinner José Paolo Guerrero. Getty Images

Seit der WM 1982 in Spanien hatte Peru nicht mehr an einer Endrunde teilgenommen. Mit den knappen Niederlagen in den ersten zwei Gruppenspielen gegen Dänemark und Frankreich (jeweils 0:1) ging zudem auch das Warten der Südamerikaner auf ein WM-Tor auch in Russland weiter.

Nach 18 Minuten im Spiel gegen Australien fand die 36-jährige Durststrecke schließlich ihr Ende. Guerrero flankte im Sechzehner auf André Carrillo, der den Ball volley ins lange Eck jagte. "Ich bin glücklich, dass wir all den peruanischen Fans, die diese weite Reise auf sich genommen haben, den Sieg schenken konnten", gab der Torschütze nach Spielende zu Protokoll.

Spielersteckbrief Guerrero
Guerrero

Guerrero José Paolo

Spielersteckbrief Carrillo
Carrillo

Carrillo André

Spielersteckbrief Tapia
Tapia

Tapia Renato

Trainersteckbrief Gareca
Gareca

Gareca Ricardo

Weltmeisterschaft - Tabelle - Gruppe C
Pl. Verein Punkte
1
Frankreich Frankreich
7
2
Dänemark Dänemark
5
3
Peru Peru
3

Wir wollen den Menschen ein bisschen Freude geben und nicht ohne Punkte heimkehren.

José Paolo Guerrero

Dass es zu einem versöhnlichen Abschluss gegen Australien reichte, hatten die Südamerikaner in erster Linie ihrer disziplinierten Arbeit gegen den Ball zu verdanken. Und vorne schlug die Rojiblanca eiskalt zu. Keine fünf Minuten waren in Durchgang zwei gespielt, als Guerrero zum 2:0 für seine Farben vollstreckte. "Wir wollen den Menschen ein bisschen Freude geben und nicht ohne Punkte heimkehren", bekräftige der Angreifer. "Wir haben gezeigt, dass Peru mit jedem mithalten kann."

Peru

Versöhnlicher Abschluss: Die peruanischen Spieler verabschieden sich nach dem Abpfiff von ihren Fans. Getty Images

Ausgerechnet Guerrero könnte man anfügen. Lange Zeit war ein Einsatz des ehemaligen Bundesligaspielers (HSV, Bayern) bei dieser WM fraglich gewesen. Im Oktober 2017 war der 34-Jährige bei einer Dopingkontrolle positiv getestet worden. Nach langem Hin und Her verschob der Internationale Sportgerichtshof CAS schließlich die 14-monatige Sperre. Guerrero durfte doch mit zur WM - und entschied mit einem Tor und einer Vorlage letztlich die Partie gegen Australien.

Trainer Gareca soll weitermachen

Der Erfolg wurde von den peruanischen Anhängern im Stadion trotz des Vorrunden-Aus' frenetisch gefeiert. Auch einigen Spielern ging der Sieg emotional nahe, Mittelfeldmann Christian Cueva hatte nach dem Abpfiff Tränen in den Augen. "Das war ein großartiger Abschluss dieser WM", freute sich Perus Trainer Ricardo Gareca. Der Verband will mit dem Argentinier weitermachen, eine Entscheidung soll demnächst fallen.

Eines der nächsten großen Ziele wird dann die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2022 in Katar sein. Renato Tapia schickte direkt nach Spielende einen Wunsch bezüglich der Endrunde in vier Jahren nach draußen: "Wir müssen wiederkommen."

jly