Nationalelf

Deutschland - Schweden: Matchwinner Toni Kroos reagiert nach Last-Minute-Sieg bissig

Matchwinner reagiert auf die Kritik

Kroos: "Aber das sehen wieder die Wenigsten"

Erleichtert, aber auch deutlich: Toni Kroos.

Erleichtert, aber auch deutlich: Toni Kroos. Getty Images

Es war fast eine Kopie des Mexiko-Spiels , nur ging es gegen Schweden viel besser los. Julian Draxler hatte die frühe Führung für Deutschland auf dem Fuß, vergab sie jedoch. Auch danach blieb der Weltmeister im Abschluss ohne die nötige Kaltschnäuzigkeit.

Die Quittung folgte durch Ola Toivonen (32.), der einen kapitalen Fehlpass von - ausgerechnet? - Toni Kroos zur Führung nutzte. Zuvor schon hatten sich die Schützlinge von Joachim Löw, mit Antonio Rüdiger, Jonas Hector, Sebastian Rudy und Marco Reus auf vier Positionen verändert, wieder zahlreiche Aussetzer geleistet.

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Weltmeisterschaft - Vorrunde, 2. Spieltag
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Schweden Schweden
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Kroos kritisch, "du musst dann aber auch die Eier haben"

Reus glich aus (48.) und die DFB-Elf bekam wieder Schwung, verlor dann aber erneut den Faden. "Insgesamt", resümierte Toni Kroos am "ARD"-Mikrofon, "haben wir im Spiel die Phasen, in denen wir richtig gut waren, zu wenig genutzt." Durch einen Kraftakt erarbeitete sich Deutschland im Schlussakt - selbst in Unterzahl (Gelb-Rot Boateng, 82.) - gute Chancen, schien allerdings ohne Glück zu bleiben - bis Kroos kam.

Wieder ausgerechnet Kroos, der das 0:1 verschuldet hatte und daraus keinen Hehl machte. "Natürlich geht das Gegentor auf meine Kappe, das ist keine Frage. Aber wenn du im Spiel 400 Pässe spielst, kommen eben auch mal zwei nicht an. Wenn einer zum Tor führt, ist das blöd. Du musst dann aber auch die Eier haben, die zweite Hälfte so zu spielen - aber das sehen wieder die Wenigsten."

"Man hatte das Gefühl, viele Leute in Deutschland hätte es gefreut"

Der Matchwinner, mit einem traumhaften und mutigen Freistoß in den rechten Winkel (90.+5) , reagierte nach der knappen Analyse der Partie auch bissig. "Wir wurden viel kritisiert", bezog sich der Champions-League-Sieger auf die vergangene Woche nach der Auftaktniederlage gegen Mexiko (0:1), "teilweise bestimmt auch zu Recht."

Seine heftige Einschätzung: "Man hatte das Gefühl, relativ viele Leute in Deutschland hätte es gefreut, wenn wir rausgegangen wären, aber so einfach machen wir's nicht." Stimmt, mit seinem 144. Pass des Spiels tippte er den Ball zu Reus und versenkte ihn mit dem 18. deutschen Torschuss wuchtig im Netz.

mkr