Salzburg erlebte einen traurigen, schrecklichen, beschämenden Dortmunder Auftritt, eine Schmach. Darüber täuschen auch ein paar lichte Momente in der zweiten Hälfte nicht hinweg. Peter Stöger, frustriert und konsterniert, muss sich an der Seitenlinie gefühlt haben wie Robinson Crusoe - ausgesetzt und allein. Im Stich gelassen von einer Mannschaft, die sich nicht überwinden und sich nicht wehren kann. Die offenbar noch immer in dem fatalen Irrglauben lebt, Fußball unter weitgehendem Verzicht auf elementare Tugenden spielen zu können.
Wenn André Schürrle hinterher anprangert, dass dieses offenbar unbelehrbare BVB-Ensemble "viel zu wenig reingelegt" habe, ist das zwar eine schonungslos ehrliche, aber zu späte und entlarvende Erkenntnis. Stöger hat seinen Spielern dafür ein vernichtendes Zeugnis ausgestellt und mit der frühen Auswechslung des indisponierten Mario Götze konsequent reagiert. Dortmunds Trainer hat lange für mildernde Umstände plädiert und seine Spieler nach ähnlich trostlosen Darbietungen in Schutz genommen - jetzt zieht er offenbar andere Saiten auf.
kicker-Redakteur Thomas Hennecke kicker
Retten kann die in Europa kläglich gescheiterte Borussia ihre Saison nur noch mit der Zulassung zur Champions League. Wer diese lethargische, leblose Elf bei ihrer Abschiedsvorstellung in der Europa League studierte, muss selbst dieses Minimalziel für hochgradig gefährdet erklären. Schon die nächste Partie gegen Hannover verzeiht keinen Punktverlust. Danach warten nacheinander Bayern München, Stuttgart, Schalke und Leverkusen.