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WM 2018 in Russland - Scorer-König James Rodriguez antwortet mit Kolumbien auf den Tweet von Polen-Kapitän und Bayern-Kollege Robert Lewandowski

Kolumbiens Anführer gewinnt Bayern-Duell deutlich

Scorer-König James antwortet auf Lewandowskis Tweet

Fairer Gewinner, fairer Verlierer: Kolumbiens James tröstet Polen-Kapitän Robert Lewandowski.

Fairer Gewinner, fairer Verlierer: Kolumbiens James tröstet Polen-Kapitän Robert Lewandowski. picture alliance

Nach 90 intensiven Minuten (exklusive neun Minuten Nachspielzeit) jubelte der eine, während sich beim anderen schnell der Kopf senkte. Der Reihe nach: Am 1. Dezember 2017 wurden die Gruppen für die WM-Endrunde ausgelost. Als feststand, dass die Polen auf Kolumbien treffen würden, setzte Lewandowski einen Tweet ab. Er schrieb: "Hallo James, mein Freund. Ich erinnere mich an deine tollen Tore während der letzten WM. Ich hoffe, du wirst meine aus Russland in Erinnerung behalten."

Ein Stück "Social-Media-Geschichte", das auch der FC Bayern am Sonntagabend vor dem Anpfiff herausgekramt hatte. Die Antwort gab James dann sehr zum Leidwesen von Lewandowski auf dem Platz. Den besseren Start in die Partie hatten noch die weißen Adler erwischt, ehe Kolumbien die Taktzahl erhöhte. Den Taktstock hielt dabei James, der die Bälle immer wieder forderte und klug verteilte. Das erste Highlight sollte dann in der 40. Minute folgen: Der Linksfuß hob die Kugel gefühlvoll in den Strafraum, wo Innenverteidiger Yerry Mina das Leder wuchtig einnickte - 1:0.

Nach dem Seitenwechsel trat dann auch aus polnischer Sicht endlich Lewandowski häufiger auf den Plan: Sowohl in der 58. Minute als auch in der 88. Minute fand er mit guten Versuchen allerdings seinen Meister in Kolumbiens Keeper David Ospina. Kaltschnäuziger waren da schon die Cafeteros, bei denen Falcao sich in der 70. Minute den Traum vom ersten WM-Tor erfüllte. Fünf Zeigerumdrehungen später war es James, der mit einem überragenden Ball Cuadrado auf die Reise schickte. Beim hochverdienten 3:0 blieb es schließlich auch.

Beeindruckende Zahlen

Die Zahlen seiner beeindruckenden Vorstellung: zwei Torschüsse, zwei Vorlagen, 87 Ballkontakte, eine 88-prozentige Passquote und starke 62 Prozent gewonnene Zweikämpfe. Es gibt zudem keinen Spieler, der bei den letzten beiden Weltmeisterschaften (2014 und 2018) mehr Tore (sechs) oder mehr Vorlagen (vier) verzeichnen konnte als der kolumbianische Scorer-König.

Das erste Tor hat uns die Tür geöffnet.

Kolumbiens Anführer James

Am "ARD"-Mikrofon strahlte James über beide Ohren. Die Südamerikaner haben vor dem letzten Spiel gegen den Senegal am Donnerstag (16 Uhr, LIVE! bei kicker.de) wieder alles selbst in der Hand. Doch was war überhaupt der Schlüssel, die Polen mit 3:0 vom Platz zu fegen? "Sie sind sehr defensivstark und auch taktisch richtig gut. Das erste Tor hat uns dann die Tür geöffnet", so James. Anschließend sei es "deutlich einfacher" gewesen.

"Lewy"? James wünscht ihm "nur das Beste"

Nun wird auch der Senegal aus dem Weg geräumt? "Ich glaube schon, dass wir bereit sind. Wir müssen jetzt ruhig bleiben, dürfen nicht überdrehen. Wir müssen uns auf das nächste Spiel konzentrieren und unsere Sache gut machen." Da wäre nur noch das Duell mit Lewandowski. "Wir haben danach gesprochen", erzählte James und fügte an: "Er hatte gute Aktionen. Er ist jetzt raus, aber ich wünsche ihm nur das Beste." Auch in den sozialen Netzwerken verzichtete er auf eine Spitze gegen seinen enttäuschten Kollegen. Die Antwort auf dem Platz war ohnehin schon deutlich genug ausgefallen.

msc