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WM 2018: England vor dem Spiel gegen Panama: Gareth Southagtes Schulter und der Jogging-Unfall

Southgate wendet sich an die Medien

Der Zettel und die Frage: Macht England wieder was falsch?

Sauer wegen der Zettel-Veröffentlichung: Gareth Southgate.

Sauer wegen der Zettel-Veröffentlichung: Gareth Southgate. Getty Images

Mal abgesehen davon, dass sich Gareth Southgate beim Joggen die Schulter ausgekugelt hat und gegen Panama mit Schlinge um den Arm an der Seitenlinie stehen wird, könnte die Stimmung im englischen Lager wirklich schlechter sein.

Während beim Weltmeister über Grüppchenbildung diskutiert wurde, erholten sich die Three Lions am Tag nach dem späten Auftaktsieg gegen Tunesien (2:1) mit einem Wasser-Rennen auf weiß-bunten, aufblasbaren Einhörnern.

Trainersteckbrief Southgate
Southgate

Southgate Gareth

Weltmeisterschaft - Tabelle - Gruppe G
Pl. Verein Punkte
1
Belgien Belgien
6
England England
6
3
Tunesien Tunesien
0
Weltmeisterschaft - Vorrunde, 2. Spieltag
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"Aus aufgeblasen Egos", kommentierte es der "Guardian" so treffend, "werden aufblasbare Einhörner". Kurzum: Die Mannschaft hat Spaß und die Presse Nachsicht, vielleicht sogar Zuversicht. Der Auftakt vom Auftakt hat ihn genährt, den nach dem peinlichen EM-Aus gegen Island lange nicht vorhandenen Optimismus.

Der viel zu umjubelte Jubel - irgendwas ist immer

Für gut 30 Minuten spielte die Mannschaft von Trainer Southgate am Montag mutig, schnell und mit jeder Menge Dampf. Dass es danach scheinbar wieder ein Rückfall in die mitunter qualvollen Qualifikationsspiele wurde, war angesichts von Harry Kanes Last-Minute-Siegtreffer schnell vergessen. Doch der anschließende, ausgelassene Jubel sorgte in den sozialen Netzwerken für etwas Wirbel - "das war doch nur Tunesien".

Aber es waren eben drei Punkte, die viele andere "Big Player" nach dem ersten Spieltag nicht hatten. Angesichts der kommenden Aufgabe gegen den großen Außenseiter Panama scheint das Achtelfinale schon greifbar. Durch Belgiens Kantersieg gegen Tunesien am Samstagnachmittag (5:2) wäre das Ticket mit einem Dreier gegen die Mittelamerikaner gelöst.

"Die Medien müssen sich entscheiden, ob sie uns helfen wollen oder nicht"

Aber England wäre auch nicht England, wenn sich nicht irgendwer wieder selbst im Weg steht. Jetzt ist es der "Zettel-Fauxpas" , der im Lager der Three Lions für eine knisternde Atmosphäre sorgt. Southgate-Assistent Steve Holland war am Donnerstag mit einem kleinen Stück Papier in der Hand fotografiert worden, auf dem elf Namen standen, die - so die Vermutung - gegen Panama die Startaufstellung bilden. Demzufolge ersetzen Marcus Rashford und Ruben Loftus-Cheek den zuletzt glücklosen Raheem Sterling sowie den angeschlagenen Dele Alli.

Der Vorfall brachte Southgate auf die Palme, denn er witterte umgehend einen Feldzug der Presse, der seinem Team schaden könne. "Die Medien müssen sich entscheiden", schimpfte der 47-Jährige deshalb, "ob sie uns helfen wollen oder nicht." Heißt: Ihr habt das Foto verbreitet, jetzt kennt jeder unsere Aufstellung, also eure Schuld.

2016 hatte es vor dem ersten EM-Spiel gegen Russland ein ähnliches Malheur gegeben, damals endete das Turnier abrupt. Southgate klärte die anwesenden Journalisten daher noch einmal auf: "Offensichtlich ist es ein Nachteil für uns, wenn wir dem Gegner das Team zeigen." Macht also nicht dieselben Fehler.

mkr