WM

Argentiniens Trainer Jorge Sampaoli: Leid - aber keine Scham nach dem 0:3 gegen Kroatien

0:3 gegen Kroatien: Argentiniens Coach wirkt mitgenommen

Sampaoli: Leid - aber keine Scham

Gerät nach dem 0:3 gegen Kroatien in die Kritik: Argentiniens Coach Jorge Sampaoli.

Gerät nach dem 0:3 gegen Kroatien in die Kritik: Argentiniens Coach Jorge Sampaoli. imago

Als die Schlussviertelstunde im Stadion zu Nischni Nowgorod anbrach, legte Jorge Sampaoli sein Sakko ab und gab einen Blick auf seine muskulösen Arme und seine Tattoos frei. Fortan fuchtelte Argentiniens Trainer im schwarzen T-Shirt in seiner Coaching Zone herum. Die Botschaft - auch an seine Mannschaft: Er, Sampaoli, war bereit. Bereit, den Kampf anzunehmen und den Kroaten den Sieg doch noch streitig zu machen.

Rund eine Stunde später saß Sampaoli, nun in einem weißen Shirt, im Presseraum auf dem Podium. Man sah ihn nicht mehr herumfuchteln, und Sampaoli war auch nicht mehr bereit, den Kampf anzunehmen. Er sagte: "Ich bitte die Fans um Vergebung - vor allem die, die die Reise hierher auf sich genommen haben, um Argentinien spielen zu sehen."

Weltmeisterschaft - Vorrunde, 2. Spieltag
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Weltmeisterschaft - Tabelle - Gruppe D
Pl. Verein Punkte
1
Kroatien Kroatien
6
2
Nigeria Nigeria
3
3
Island Island
1

Ich bin verantwortlich für dieses Resultat.

Argentiniens Trainer Jorge Sampaoli nach dem 0:3 gegen Kroatien

Der 58-Jährige beantwortete sämtliche Fragen mit bemerkenswerter Geduld, doch man merkte ihm an, dass ihn die vorangegangenen 90 Minuten mitgenommen hatten.

Spielbericht

Argentinien vor dem Aus

"Ich bin verantwortlich für dieses Resultat", räumte Sampaoli ein. Er sei der Meinung, er habe seine Aufgaben bestmöglich erfüllt - und doch steht seine Mannschaft nach den desillusionierenden Auftritten gegen Island (1:1) und Kroatien (0:3) vor dem jähen Aus. Scham empfinde er nicht, sagte Sampaoli noch, aber er leide, da seine Mannschaft "nicht auf dem Level war, das die Leute in Argentinien von uns erwarten". Und: "Als Nationaltrainer ist es umso schmerzhafter."

Sampaoli hatte die Albiceleste in der Qualifikation als dritter Coach zur WM geführt. Es war ein Erfolg mit Ach und Krach, und doch wurde es ihm hoch angerechnet, dass es ihm gelungen war, die Fehler seiner Vorgänger auszubügeln. Doch nun dürfte auch auf Sampaoli Kritik zukommen.

lei