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Emil Forsberg: Schwedens langweiliger Geheimagent bei der WM - Viel Respekt vor "Gewinn-Maschine" Deutschland

Viel Respekt vor "Gewinn-Maschine" Deutschland

Forsberg: Schwedens langweiliger Geheimagent

Der Gegenentwurf von Zlatan Ibrahimovic: Emil Forsberg hat nur seine Nummer 10 übernommen.

Der Gegenentwurf von Zlatan Ibrahimovic: Emil Forsberg hat nur seine Nummer 10 übernommen. imago

Bei der DFB-Elf wurde nach dem enttäuschenden 0:1 gegen Mexiko jeder Stein umgedreht. Die Mängelliste ist lang. Unter anderem zeigte das deutsche Team in der Defensive eklatante Lücken, auch die Mentalität von Löws Truppe wurde infrage gestellt. Zwei Punkte, die die schwedische Mannschaft explizit auszeichnen. Nach dem Rücktritt von Zlatan Ibrahimovic, um den sich alles drehte, ist das Team eng zusammengerückt - und das ist durchaus wörtlich zu nehmen. Die Schweden treten vor allem kompakt auf und bringen den nötigen Willen auf den Platz.

"Wir sind ein absolutes Mentalitätsteam", sagt Forsberg und glaubt darin auch die größte Stärke seiner Mannschaft zu kennen. "Wir glauben, dass wir jeden schlagen können, wenn es gut läuft für uns. Wir müssen defensiv kompakt stehen - vorne bekommen wir unsere Chancen."

Vater Forsberg rät von Interviews ab

Forsberg ist - genau wie es Ibrahimovic über viele Jahre war - großer Hoffnungsträger seines Landes, aber ist doch das komplette Gegenteil - nur die Nummer "10" verbindet die beiden. Dem britischen "Independent" riet Vater Leif Forsberg gar von Interviews mit seinem Sohn ab. Grund? Zu langweilig. "Er ist schüchtern und bescheiden und deswegen gibt es auch keine großen Interviews mit ihm. Er ist ohne jeden Zweifel der langweiligste Interviewpartner."

Schwedens "heimlicher Spion"

Geht es um Fußball, hat der Mittelfeldspieler aber eine ganze Menge zu erzählen, das findet zumindest Schwedens Chefscout Roger Sandberg, der den Bundesligaprofi als "Geheimagent" schätzt. "Emil liest viel über Fußball im Netz und kann gut Deutsch. Deshalb wende ich mich in der Spielvorbereitung an ihn", verriet Sandberg dem schwedischen "Aftonbladet". Den gesamten Frühling sammelte Schwedens Chefscout Informationen über das deutsche Team, Forsberg soll diese nun veredeln. Sandberg nennt ihn deshalb seinen "heimlichen Spion". Aus deutscher Sicht kann man nur hoffen, dass es nicht wieder so einfach wird wie für die Mexikaner, deren Matchplan gegen Deutschland schon seit einem halben Jahr stand und bekanntlich ja recht erfolgreich war.

"Deutschland ist noch immer die Gewinn-Maschine"

Doch Forsberg lässt sich von diesem einen Spiel nicht so sehr beeindrucken wie die bundesdeutsche Öffentlichkeit, die angesichts der Niederlage fast in Hysterie ausgebrochen ist. "Deutschland ist noch immer die Gewinn-Maschine", wiederholt er eine vor der WM getroffene Aussage. "Egal, ob der Einsatz gegen Mexiko nicht so gut war. Sie kommen mit Hunger und wollen uns schlagen. Sie werden uns und der Welt zeigen wollen, dass sie immer noch Deutschland sind."

Der Leipziger erwartet in Sotschi deswegen auch eine deutliche Steigerung der DFB-Elf. "Der Moment ist gut jetzt, sie haben gerade verloren. Aber sie werden gegen uns mit einer anderen Mentalität spielen. Wir werden gegen uns ein anderes Deutschland sehen, da bin ich mir sicher", sagte Forsberg. "Wir müssen alles fünf oder zehnmal besser machen als gegen Südkorea, um zu gewinnen. Wir spielen gegen den Weltmeister. So einfach ist es nicht. Wir müssen vorbereitet sein: Die kommen mit voller Power."

Für Schweden wäre ein Sieg am Samstag von historischem Ausmaß, denn der letzte Erfolg in einem Pflichtspiel liegt fast auf den Tag genau 60 Jahre zurück. Schweden gewann am 24. Juni 1958 im Halbfinale der WM in Göteborg mit 3:1. Am 23. Juni treffen die beiden diesmal in Sotschi aufeinander...

tru