"Es war ein emotionales Spiel", beschrieb Poulsen seine Gefühlswelt. "Speziell für mich. In der ersten Hälfte war ich der 'Bad Guy', als ich den Elfmeter verursacht habe. Dann habe ich das Tor erzielt und war der Held." Diese durchaus ambivalente Rollenverteilung passt durchaus ins Bild: In Durchgang eins zog der Däne, der am Freitag seinen 24. Geburtstag feierte, Christian Cueva im eigenen Strafraum das Standbein weg - die Folge: Elfmeter für Peru.
Elfmeter verursacht, Siegtreffer erzielt
Dass Cueva den anschließenden Strafstoß deutlich über das Gehäuse von Keeper Kaspar Schmeichel geschossen hatte, dürfte Poulsen, der mit seinem zweiten Vornamen 'Yurary' auf dem Trikot auflief, schon ein wenig Erleichterung gebracht haben. Als der Leipziger dann in der 59. Minute mit dem 1:0 letztlich gar den Siegtreffer markiert hatte, avancierte er endgültig vom "Bad Guy" zum "Good Guy". "Ich bin dankbar und denke, dass wir alles in die Partie hineingeworfen haben", lautete das Fazit von Poulsen, der jedoch nicht verschweigen wollte, dass es "nicht unser bestes Spiel" gewesen und der Sieg durchaus in die Kategorie "Glücklich" einzuordnen sei.
Heute waren wir das glückliche Team, das nächste Mal könnte es wieder Peru sein.
Age Hareide
Ähnlich sah es sein Trainer, der zugab, dass Peru "großes Pech gehabt" habe. "Aber das ist Fußball", so Hareide. "Heute waren wir das glückliche Team, das nächste Mal könnte es wieder Peru sein."
Nicht ganz so glücklich verlief der Abend des ehemaligen Stuttgarters Kvist. Der 33-jährige Däne bekam bereits in der ersten Hälfte das Knie von Jefferson Farfan in den Brustkorb gerammt. Ihm droht nun, vorzeitig die Heimreise antreten zu müssen: "Kvist hat warscheinlich eine gebrochene Rippe", so der Trainer, der eine endgültige Bestätigung allerdings noch offenließ. "Wenn es aber eine gebrochene Rippe ist", sprach er seine düstere Vorahnung aus, "dann ist es gleichbedeutend mit dem WM-Aus". Einen neuen Akteur könnten die Nordeuropäer nach den Statuten der FIFA nicht mehr nachnominieren - für den Rest des Turniers "wären wir dann nur noch 22 Spieler".