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Rotsünder Buffon zum Schiedsrichter: "Fahr zur Hölle"

Juventus-Keeper fliegt in der Nachspielzeit vom Platz

Rotsünder Buffon zum Schiedsrichter: "Fahr zur Hölle"

Wütende Proteste: Juve-Keeper Gianluigi Buffon richtet deutliche Worte an Schiedsrichter Michael Oliver.

Wütende Proteste: Juve-Keeper Gianluigi Buffon richtet deutliche Worte an Schiedsrichter Michael Oliver. imago

Medhi Benatia wollte retten, was noch zu retten ist. Nach einer Kopfballablage von Cristiano Ronaldo schien Lucas Vazquez fünf Meter vor dem Tor frei zum Abschluss zu kommen. Turins Verteidiger ging volles Risiko, spielte zwar den Ball, traf aber auch seinen Gegenspieler. Schiedsrichter Oliver zeigte auf den Punkt - und sorgte damit für eine Explosion . Während die Gastgeber und der Großteil der Fans die dicke Chance auf das mögliche 1:3 feierten, bestürmte nahezu das komplette Juve-Team den Unparteiischen. Torhüter Buffon, der womöglich sein letztes Spiel auf europäischer Bühne absolvierte, flog gar nach einem Rempler und einigen deutlichen Worten in Richtung des englischen Referees vom Platz. Die Rote Karte quittierte der Torhüter in Richtung des Schiedsrichters laut "Gazzetta dello Sport" mit einem "Fahr zur Hölle", ehe er Richtung Kabine marschierte.

Wenn du nicht den Charakter und die Persönlichkeit hast, um auf diesem Level zu bestehen und dem Druck standzuhalten, dann gehe auf die Tribüne mit deiner Familie.

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Der Frust über die Schiedsrichter-Entscheidung, die Turins Aus besiegelte, da Cristiano Ronaldo die Nerven behielt, hatte sich auch nach dem Schlusspfiff noch nicht gelegt. Beim TV-Sender "Premium Sport" fand Buffon deutliche Worte. "Ein guter Schiedsrichter zerstört in diesem Moment nicht den Traum einer Mannschaft, die 90 Minuten alles gibt", sagte er. Nur ein Mensch mit einer "Mülltonne als Herz" könne in solch einer Situation auf Elfmeter entscheiden. "Wenn du nicht den Charakter und die Persönlichkeit hast, um auf diesem Level zu bestehen und dem Druck standzuhalten, dann gehe auf die Tribüne mit deiner Familie, kaufe Chips und genieße die Show."

Oliver habe die Tragweite seiner Entscheidung gar nicht verstanden, so Buffon weiter. Abwehrmann Giorgio Chiellini sprach vom "größten Raub seiner Karriere" und warf Oliver sogar Bestechlichkeit vor. Miralem Pjanic postete auf seinem Instagram-Account nur das Wort "Schande".

Allegri fordert Videobeweis-Einführung - Buffons Lob für Real

Trauriger Abgang in Madrid: Buffon nach der Roten Karte.

Trauriger Abgang in Madrid: Buffon nach der Roten Karte. imago

Juventus-Trainer Massimiliano Allegri erinnerte derweil wie Buffon an das Hinspiel, als Juventus in der Schlussphase ein Strafstoß verweigert worden sei und forderte mehr Sensibilität von den Schiedsrichtern, um solch eine Ungleichbehandlung künftig zu verhindern. Präsident Andrea Agnelli bezeichnete die Einführung des Videobeweises in der Champions League als einzig logische Konsequenz. Ob dieser letztlich Olivers Entscheidung verhindert hätte? Eine Frage, die Buffon nicht mehr interessierte.

Der Torhüter lobte trotz aller Wut stattdessen ausdrücklich seine Mannschaft - und zollte auch dem Gegner Respekt. "Sie waren stärker als wir und werden vielleicht die Champions League gewinnen. Für mich war es eine Ehre, gegen sie zu spielen", so Buffon über Real Madrid, "aber wir hatten es verdient, heute Abend in die Verlängerung zu gehen."

pau

Bilder zur Partie Real Madrid - Juventus Turin