Bundesliga

Leon Goretzka beim FC Bayern München: flexibel, torgefährlich, angekommen

München: Ex-Schalker hat sich für 2019 etwas vorgenommen

Goretzka: flexibel, torgefährlich, angekommen

Lieber Zehn als Sechs: Leon Goretzka will noch torgefährlicher werden.

Lieber Zehn als Sechs: Leon Goretzka will noch torgefährlicher werden. imago

Schon im Trainingslager in Doha sprach Leon Goretzka davon. Am Freitag nach dem Spiel, als er beim 3:1 in Hoffenheim mit zwei Treffern der beste Münchner war, erneut. Es ging um seine neue Position. Erstmals, seit Trainer Niko Kovac auf 4-2-3-1 umgestellt hat, lief der Ex-Schalker als alleiniger Zehner auf. Nicht Thomas Müller, der auf den rechten Flügel auswich; auch nicht James, der sich vorerst mit einem Platz auf der Bank anfreunden musste.

Auf der Zehn kommen Goretzkas Offensivqualitäten besser zur Geltung

"Auf dieser Position habe ich auch in der Vergangenheit schon häufiger gespielt. Da kann ich meine Offensivqualitäten besser einbringen als auf der Sechs", sagt der 23-Jährige, der "gerne auf der Zehn" spiele, obwohl "ich einen großen Teil der Vorbereitung auf der Sechs trainiert habe." Dort, neben dem gesetzten Thiago, ist er prinzipiell auch vorgesehen. Aber die Münchner Flexibilität macht's möglich, ihm auch mal den offensiveren Part zu übertragen. Niklas Süle beispielsweise empfand es als "sehr wichtig", wie sein Nationalmannschaftskollege "in die Tiefe gegangen" sei. "Ich kann der Mannschaft da gut helfen", meint auch Goretzka selbst, "im Verein weiß jeder, dass ich diese Position begleiten kann. Das war klar, als ich geholt wurde."

Ich will torgefährlicher werden.

Leon Goretzka

Am Wohlsten fühle er sich zwar auf der Acht, wie er sagt, aber die gibt es im aktuellen System der Bayern nicht mehr. Wenn er sich also zwischen Sechs und Zehn entscheiden müssen, "dann würde ich sagen: eher die Zehn", so Goretzka: "Aber ich habe kein Problem, wenn es zum Gegner passt, für 90 Minuten Löcher zu stopfen." Als arbeitender zentraler Mittelfeldspieler.

Zwei Ebenen weiter vorne zu spielen, also auf Zehn, kommt ihm insofern zu Gute, dass er sein Vorhaben für 2019 besser umsetzen kann: "Ich habe mir für die Rückrunde vorgenommen, bisschen torgefährlicher zu werden." In Hoffenheim ist ihm das prima gelungen. "Dass Leon auch Abschlussqualitäten hat, hat er nicht nur heute gezeigt", lobt Müller nach Goretzkas bestem Auftritt im Bayern-Trikot. Vor einem halben Jahr beim 3:0 in Stuttgart steuerte er einen Treffer und einen Assist bei, war am dritten Tor beteiligt. Auch da gab’s vom kicker die Note 1,5.

Es klappt besser, als ich erwartet hatte. Ich bin auf jeden Fall angekommen.

Leon Goretzka

Danach war er auf der Suche nach seinem Standort in dieser Bayern-Mannschaft, brauchte Zeit, musste sogar als Linksverteidiger aushelfen. Verletzte sich prompt. Es dauerte, bis er zurückfand. Doch der Rotations-Stopp vor Weihnachten habe ihm geholfen, wie er in Katar verriet: "Es hat uns gutgetan, wenn ein gewisser Kern immer auf dem Feld steht." Er gehörte dazu. Aber auch außerhalb des Arbeitsplatzes habe sich Goretzka inzwischen in München eingelebt. "Ich hatte schon Respekt davor, weil ich mein Nest zuvor noch nie verlassen hatte. Aber es klappt besser, als ich erwartet habe. Ich bin auf jeden Fall angekommen.

Georg Holzner

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