kicker

Ranieri nach Respektlosigkeit: "Ich wollte ihn umbringen"

Fulhams Trainer erbost über Kamaras Verhalten

Ranieri nach Respektlosigkeit: "Ich wollte ihn umbringen"

Streit um den Ball: Aleksandar Mitrovic (l.) und Aboubakar Kamara zoffen sich um den Ball.

Streit um den Ball: Aleksandar Mitrovic (l.) und Aboubakar Kamara zoffen sich um den Ball. picture alliance

Es lief die 81. Spielminute, soeben war auf Strafstoß für Fulham entschieden worden. Der etatmäßige Schütze, Aleksandar Mitrovic, wollte den Ball haben, doch der in der Halbzeit eingewechselte Kamara wollte den Ball nicht hergeben. Der Franzose wollte unbedingt selbst schießen, ließ sich von seinem Plan auch nicht abbringen und scheiterte dann an Huddersfields Schlussmann Jonas Lössl (82.).

"Ich wollte ihn umbringen", gab Fulhams Coach Claudio Ranieri nach Abpfiff Einblick in sein Gefühlsleben: "Ich hatte ihm gesagt, dass er den Ball Mitrovic überlassen soll, weil Mitrovic der Mann ist, der die Elfmeter schießt. Es ist unglaublich, was er tat. Er hat mich nicht respektiert, den Klub nicht respektiert, seine Mitspieler nicht respektiert und die Fans auch nicht."

Spielersteckbrief Kamara
Kamara

Kamara Aboubakar

Spielersteckbrief A. Mitrovic
A. Mitrovic

Mitrovic Aleksandar

Mit dem Spieler habe er nach Abpfiff bereits gesprochen und ihm mitgeteilt, dass sein Verhalten "nicht in Ordnung" gewesen sei. Ranieri hatte zwar nicht vergessen, dass Kamara seinen letzten Elfmeter beim 1:4 bei Manchester United verwandelt hatte, dies sei aber noch längst kein Grund, um sich vorzudrängeln. Der Italiener betonte, dass Kamara damals schießen durfte, "weil Mitrovic nicht da war" - der Serbe war in Old Trafford zur Halbzeit für Kamara ausgewechselt worden.

Ausgerechnet Mitrovic war es dann aber, der das Spiel, das André Schürrle komplett von der Bank aus verfolgte, doch noch zu Gunsten Fulhams entschied. In der ersten Minute der Nachspielzeit lief sich der Sturmtank geschickt frei und veredelte dann ein starkes Zuspiel von Ryan Sessegnon mit einem präzisen Schuss ins linke Eck - 1:0. Schlussmann Lössl war geschlagen, das Craven Cottage bebte. "Es war unglaublich", freute sich auch Ranieri über den Last-Minute-Sieg: "Wir haben in den letzten Sekunden getroffen. Das war so wichtig."

Durch den Sieg verbesserte sich Fulham auf Platz 18 der Tabelle, liegt aber noch immer unter dem ominösen Strich.

drm