"Wenn wir drei Mal gegen den Tabellenletzten spielen, dürfen wir nicht mit einem Punkt da stehen", forderte Nils Petersen nach dem Unentschieden gegen Hannover, "es wäre an der Zeit, gegen einen vermeintlichen Kleinen dreifach zu punkten." Der Stürmer war zuletzt nicht in Bestform, hatte das aber mit seinen Kollegen gemeinsam.
Zumindest habe der Einsatz und die Laufbereitschaft gestimmt, fand Trainer Christian Streich: "Nils war symptomatisch als Sturmführer, dem nicht alles gelungen ist, aber der malocht hat und das haben alle anderen auch." Genau das erwartet er auch wieder in Nürnberg. "Schön muss es nicht sein", erklärte der SC-Coach, "die Basis in Nürnberg ist, mit totaler Leidenschaft zu verteidigen und mit Mut anzugreifen, wir müssen immer wieder zurückkommen, Räume schließen und uns Bälle erarbeiten."
Rechtsverteidiger Kübler drängt in die Startelf
Auch wenn sich Streich spielerisch für die nächsten Partien wieder eine Steigerung erhofft, wäre er im letzten Spiel des Jahres auch nur mit Punkten zufrieden - am liebsten drei, aber auch einer würde zumindest den direkten Konkurrenten auf Abstand halten. Im Abstiegskampf könne es "nicht immer die feine Klinge sein", betonte auch Petersen. Der Sport-Club könnte laut Streich beim Club mit der gleichen Elf antreten wie gegen Hannover. "Wir waren Mittwoch physisch gut da, und ich würde es den meisten zutrauen, dass sie nochmal Kräfte freisetzen können, weil es das letzte Spiel ist." Da Lukas Kübler nach überstandener Erkrankung wieder in den Kader zurückkehren dürfte, könnte er er jedoch den Platz von Pascal Stenzel auf der Rechtsverteidigerposition übernehmen, der gegen Hannover nach Fehlern vorzeitig ausgewechselt wurde.
Da es für beide Teams um den Klassenerhalt geht, erwartet Streich ein "verbissenes" und "sehr umkämpftes" Spiel, hofft aber auf einen positiven Jahresabschluss. "Wir haben ein gutes Jahr hinter uns, haben alles erreicht, was wir erreichen wollten, das wollen wir krönen - für die Fans und für uns." Deswegen dürften die Spieler jetzt noch nicht an die Weihnachtsfeiertage denken, sondern müssten "Biss haben und alles reinhauen bis zur totalen Erschöpfung".
Er muss in manchen Situationen konsequenter und cleverer verteidigen, das weiß er auch.
Christian Streich über Dominique Heintz
In der letzten Pressekonferenz des Jahres in Freiburg nahm Streich auf Nachfrage auch noch zur Entwicklung der Sommer-Neuzgänge Stellung. Dominique Heintz mache "viele gute Dinge, er bereichert uns", aber da er zuletzt jeweils an den Gegentoren nach Eckbällen direkt beteiligt war, fügte der SC-Coach hinzu: "Er muss in manchen Situationen konsequenter und cleverer verteidigen, das weiß er auch. Er hat eine gute Spieleröffnung, aber er ist Innenverteidiger, und der wird auch daran gemessen, wie er insgesamt verteidigt und muss sich verbessern."
Streichs Forderung an Waldschmidt
Das fordert Streich auch von Offensivmann Luca Waldschmidt, mit dem er aber zufrieden ist. "Seine Entwicklung ist insgesamt sehr gut, aber ich will noch einiges mehr mit ihm erreichen." Mit Ruhe, Abgeklärtheit und guter Schusstechnik hat der 22-Jährige zuletzt drei Elfmeter verwandelt. Im Spiel wünscht sich Streich von ihm noch mehr "Härte und Robustheit gegen den Ball und noch konsequenteres Anlaufen". Er sei genauso im "Prozess" beim Sport-Club anzukommen wie Jerome Gondorf, der zwischen Startelf und Bank pendelt und gegen Hannover erst kurz vor Schluss ein gewechselt wurde. "Er ist torgefährlich und ein erfahrener Spieler", sagte Streich, "aber er muss den brutalen Aufwand mitgehen können, der bei uns gefordert ist."