"Das", sagte Yussuf Poulsen, "kann man, glaube ich, nicht im Fernsehen sagen." Leipzigs Angreifer schaute etwas verlegen und grinste, dann führte er aber doch aus, wie er in dieser 73. Spielminute in der Rhein-Neckar-Arena das zwischenzeitliche 2:0 für RB Leipzig geschossen hatte. Der Ball sei auf einer "ungünstigen Höhe" von der rechten Seite gekommen, sagte Poulsen in Bezug auf Kevin Kampls Flanke. Er sei dann zum Ball gegangen und habe ihn - "halb Oberschenkel, halb Eier" - über die Linie bugsiert. Es war jener Augenblick, in dem das Pendel an diesem Samstagnachmittag in Richtung Leipzig ausschlug und der Sieg der Sachsen Konturen annahm.
"Wir haben am Ende verdient gewonnen, wir hatten die größeren Chancen", sagte Poulsen nach der Partie. Tatsächlich war die Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick gleich dreimal am Aluminium gescheitert - doch auch die TSG hatte ihre Momente und war gerade in der Anfangsphase dem Führungstreffer nahe. Deshalb räumte Poulsen offen ein: "Hoffenheim war auch gut im Spiel." Allerdings nicht abgeklärt genug vor dem gegnerischen Gehäuse, und das gab letztlich den Ausschlag.
Spielbericht
"Hier gewinnen nicht so viele Mannschaften", sagte Rangnick nach der Partie, "deswegen tut der Sieg doppelt gut." Zumal seine Elf mit diesem ihre Serie fortführte und zum fünften Mal ungeschlagen blieb. Die bislang letzte Niederlage datiert vom Saisonauftakt, dem 1:4 in Dortmund.
Hoffenheim hingegen musste bereits die dritte Pleite in dieser Spielzeit anerkennen - und haderte nach dem Spiel vor allem mit den ersten 45 Minuten. Trainer Julian Nagelsmann meinte etwa: "In der ersten Hälfte mussten wir in Führung gehen. Das wäre auch verdient gewesen." Ohnehin fand er: "Wir hatten die klareren Chancen, ein Unentschieden hätten wir verdient gehabt." So aber musste seine Mannschaft einen Rückschlag hinnehmen - vor dem Champions-League-Höhepunkt am Dienstag (18.55 Uhr, LIVE! bei kicker.de) gegen Manchester City.