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DFB-Präsident Grindel vor EM-Vergabe mit Türkei-Kritik

UEFA-Präsident Ceferin äußert sich kryptisch

DFB-Präsident Grindel vor EM-Vergabe mit Türkei-Kritik

Er will die EM unbedingt nach Deutschland holen: DFB-Präsident Reinhard Grindel.

Er will die EM unbedingt nach Deutschland holen: DFB-Präsident Reinhard Grindel. imago

"Wir haben natürlich darauf aufmerksam gemacht, dass unsere Mitbewerber aus der Türkei so ziemlich alles garantieren, was nicht niet- und nagelfest ist. Die Kollegen aus der UEFA-Exekutive wissen aber ganz genau, was wir Deutsche leisten können. Insbesondere, wenn wir sagen, das kostet einen Euro und dafür bekommt ihr einen Euro, dass das auch noch 2024 gilt", erklärte Grindel Anfang des Monats in einem am Sonntag in der "ZDF-Sportreportage" ausgestrahlten Beitrag.

Das Exekutivkomitee der UEFA kürt den übernächsten EM-Ausrichter am Donnerstag in Nyon. Der DFB setzt im Wettstreit mit der Türkei auch auf die Themen Menschenrechte und wirtschaftliche Verlässlichkeit. "Mit uns Deutschen hat man bei der UEFA gute Erfahrungen gemacht. Wir haben Champions-League-Finals durchgeführt, wo man erkennen konnte, dass das, was wir vorher zugesagt haben, auch eingehalten wurde", so Grindel deutlich.

Ceferin: "...nur wenn es absolut notwendig ist"

UEFA-Präsident Aleksander Ceferin, der am Donnerstag stimmberechtigt ist und bei einem Patt den Ausschlag geben würde, äußerte sich wie zuletzt verklausuliert zur Lage in der Türkei. "Ich rede nicht gerne über politische Situationen oder Dinge, nur wenn es absolut notwendig ist. Das einzige, was ich dazu sage, ist, dass wir das natürlich im Auge haben und die Bewerbung ganz genau überprüfen. Das Exekutivkomitee wird die Wahl treffen. Ich vertraue meinen Kollegen, sie werden korrekt und transparent entscheiden", so der Slowene. Gewinnmaximierung sei für die UEFA wichtig. In ihrem am Freitag veröffentlichten Evaluationsbericht hatte die UEFA die deutsche Bewerbung insgesamt besser bewertet und besonders die Menschenrechtslage in der Türkei als Manko benannt .

Diesem Thema will sich der DFB besonders annehmen: Am Montag teilte der Verband eigens mit, man entwickle "eine eigene Menschenrechtsstrategie, die sich an den Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte ausrichtet". Auf dem nächsten DFB-Bundestag solle diese in die Satzung aufgenommen werden. Den Anstoß habe die EM-Bewerbung gegeben, in deren Rahmen die UEFA erstmals spezifische Menschenrechtsanforderungen an die Bewerber gestellt habe.

dpa/msc/bru

In diesen Stadien wird bei der EM 2024 gespielt