Bundesliga

Enttäuschender Zuschauerzuspruch beim Bundesliga-Comeback von Fortuna Düsseldorf

Riesenfreude und ein bisschen Frust in Düsseldorf

Enttäuschender Zuschauerzuspruch bei Fortuna-Comeback

Er hätte sich eine volle Arena gewünscht: Fortuna-Coach Friedhelm Funkel.

Er hätte sich eine volle Arena gewünscht: Fortuna-Coach Friedhelm Funkel. imago

Am Samstag gegen den FC Augsburg wird die Düsseldorfer Arena entgegen der Erwartungen nicht ausverkauft sein. "Wir sind wieder in der Bundesliga dabei, spielen zur besten Anstoßzeit am Samstag um 15.30 Uhr, da kann es keine Entschuldigung dafür geben, nicht zur Fortuna zu gehen", äußert Funkel leicht säuerlich. "Und die Mannschaft hat ein Jahr lang alles dafür getan, dass die Bude voll wird."

Offensichtlich wird die Fortuna mancherorts weiterhin mit Skepsis betrachtet, auch wenn die Mannschaft im vorigen Jahr vielen Widerständen trotzte und sich die Zweitliga-Meisterschaft holte. Am Tag vor dem Spiel waren aber noch nicht einmal 40.000 Karten verkauft, so dass eine Menge Plätze in der Arena im Düsseldorfer Norden frei bleiben werden, in der 54.600 Zuschauer Platz finden.

Logisch, dass die Fortunen nun erst recht gefordert sind, die Zweifler mit guten Auftritten zu überzeugen. Das viele Experten und auch die kicker-Leser die Fortunen umgehend wieder auf dem Weg zurück in die 2. Liga sehen, kann dabei nicht überraschen, auch wenn die Mannschaft im Aufstiegsjahr zusammenwuchs und im Rahmen der Möglichkeiten sehr gut verstärkt wurde.

Usami: Beim FCA spielte er keine Rolle

Ganz realistisch betrachtet aber fällt der Vergleich mit gestanden Bundesligisten natürlich ernüchternd aus. Das zeigt zum Beispiel die Personalie Takashi Usami. Der japanische Flügelspieler, in der Vorsaison vom FC Augsburg an die Fortuna ausgeliehen, blühte in Düsseldorf so richtig auf. Dementsprechend unternahmen die Rot-Weißen alle möglichen Anstrengungen, Usami weiter zu verpflichten, was in Form einer weiteren einjährigen Ausleihe auch gelang. In Düsseldorf also wird Usami als äußerst wertvoll eingeschätzt, beim FC Augsburg dagegen spielte der japanische Nationalspieler keine Rolle.

Auffällig auch der Blick auf die Einzelqualität der Fortuna-Profis. Obwohl sich die Mannschaft die Zweitliga-Meisterschaft sicherte, interessierten sich herzlich wenige Konkurrenten dafür, einen Düsseldorfer Spieler zu verpflichten. Weder Kaan Ayhan, noch Marcel Sobottka, auch nicht Rouwen Hennings oder Benito Raman waren so begehrt, dass den Fortunen nennenswerte Angebote ins Haus flatterten.

Mehr investieren als die Konkurrenz

Das zeigt auch, dass es für Fortuna über die Einzelqualität ihrer Spieler wohl eher nicht zum Klassenerhalt reichen dürfte. Stattdessen muss die Mannschaft das umsetzen, was ihr in der Vorsaison schon glänzend gelang, nämlich unter dem erfahrenen Trainer Friedhelm Funkel zu einer geschlossenen Einheit zu werden. Dementsprechend spricht Funkel von einer Wagenburg und davon, mehr investieren zu müssen als die Kontrahenten, wenn man eine Chance auf ein mehr als einjähriges Intermezzo in der Bundesliga haben will.

Dabei wäre natürlich ein erfolgreicher Start hilfreich. Gelingt der, dann dürften automatisch auch mehr Fans den Weg zu den Düsseldorfer Heimspielen finden.

Oliver Bitter

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