Es war eine Schlüsselszene. Doch als Pforzheims Stanley Ratifo in der 23. Minute beim Stand von 0:0 allein vor Ramazan Özcan auftauchte, klärte Leverkusens Torhüter mit einer Glanzparade. Bayer 04 geriet nicht in Rückstand und erzielte drei Minuten später den Siegtreffer. Es war die größte Tat des ehemaligen österreichischen Nationalspielers, der ein starkes Spiel machte.
Özcan durfte sich also einer der Väter des Sieges fühlen. Von Jonas Boldt gab es ein dickes Lob. "Rambo hat das gezeigt, warum wir ihn verpflichtet haben. Auf ihn ist Verlass. Es ist ein würdiger Vertreter von Lukas Hradecky."
Spielersteckbrief Özcan
Spielersteckbrief Hradecky
Bundesliga - 1. Spieltag
Und der Sportdirektor weiß, dass so eine überzeugende Leistung auch für den Routinier nicht unbedeutend war, der zuvor erst drei Pflichtspiele für Bayer 04 absolviert hatte. Das völlig bedeutungslose letzte Gruppenspiel in der Champions League 2016 gegen Monaco gewann Bayer mit Özcan 3:0. Bei der Zweitrundenpartie im DFB-Pokal in derselben Saison in Lotte hielt er zwar genauso wie vergangene Saison in der Liga in Dortmund gut, doch am Ende standen zwei Niederlagen. "Das tut ihm auch gut", sagte Boldt also im Hinblick auf die gute Leistung Özcans in Verbindung mit einem Sieg der Werkself.
Özcan, der ohnehin einen anderen Blickwinkel auf den Konkurrenzkampf im Tor einnimmt, wenn er sagt, "ich kämpfe nicht gegen die anderen Torhüter, ich kämpfe mit ihnen. Ich bin ein Teamplayer. Wir haben alle das gleiche Wappen auf der Brust", nutzte die Gunst der Stunde folglich auch nicht dazu, nach dem Schlusspfiff PR-Arbeit in eigener Sache zu machen. Des eigenen guten Auftritts bewusst, erklärt er: "Trotzdem gibt es keine Kampfansage von mir." Eine solche ist aber auch nicht nötig. Heiko Herrlich zeigte sich mit dem Torhüter hoch zufrieden. "Er hat zweimal eine super Parade gezeigt. Das war eine sehr gute Leistung von ihm", urteilte der Trainer.
