Es war der Transferhammer des Sommers: Nach neun Jahren verließ Cristiano Ronaldo Real Madrid tatsächlich und schloss sich Juventus Turin an. Alle, die diese Meldung noch etwas ungläubig aufnahmen, bekamen am 16. Juli Gewissheit: Der portugiesische Superstar wurde von der Alten Dame offiziell vorgestellt . Etliche Fans kamen, um ihren neuen Hoffnungsträger zu sehen. Die meisten waren bereits mit dem neuen, teuren Trikot von CR7 eingekleidet - und natürlich wird er auch in Italien "seine" Nummer 7 tragen. Der kolumbianische Dribbler Juan Cuadrado gab seine Rückennumer freiwillig ab, ließ anschließend auf Twitter über seine neue Nummer abstimmen (es wurde die 49).
Doch zurück zu Ronaldo. Nach seiner Vorstellung mussten die Fans etwas warten, der Europameister hatte nach der WM-Teilnahme noch etwas Urlaub, stieg am 30. Juli ins Training ein. Und der aktuelle Weltfußballer ist heiß. "Ich bin sehr ambitioniert, will mich nicht auf dem Erreichten ausruhen", so der Neuzugang, dem seine Entscheidung im Übrigen nicht schwerfiel: "Es war eine leichte Entscheidung, zu Juve zu gehen. Es ist der größte Klub Italiens und eines der besten Teams der Welt."
Douglas Costa schwärmt von Ronaldo
Mit Real hatte er ohnehin alles erreicht, gewann viermal die Champions League (insgesamt schon fünfmal, einmal mit Manchester United), zuletzt gar dreimal in Serie. Spanischer Meister, Pokalsieger sowie Supercup-Sieger ist er auch schon. Auch in England hat er einige Titel geholt, nun will der Stürmer auch in Italien Erfolge in seiner Vita anfügen. Der 33-Jährige wird keinen Deut nachlassen, hatte beim Medizincheck die Werte eines 20-Jährigen. Die Tormaschine achtet wie kaum ein anderer auf ihren Körper, ist absolut durchtrainiert. "Es ist unmöglich, mit Cristiano Ronaldo im Training mitzuhalten. Wenn wir kommen, ist er schon da, wenn wir gehen, trainiert er immer noch. Ich habe noch nie einen Spieler wie ihn gesehen", schwärmt der ehemalige Bayern-Angreifer Douglas Costa.
Bei CR7 war zuletzt Schluss
Mit dem aktuellen Weltfußballer in den Reihen werden die Chancen auf den Gewinn der Champions League natürlich nicht kleiner. Zuletzt holte die Alte 1995/96 den Titel, zuvor bereits 1984/85 den Europapokal der Landesmeister. In den vergangenen Jahren waren die Italiener immer knapp dran: 2015 verloren sie im Finale gegen Barcelona (1:3), 2016 war im Achtelfinale gegen die Bayern Schluss - und in den letzten zwei Jahren war es eben Ronaldo, der die Titelträume der Turiner zerstörte. Vor zwei Jahren traf er bei Reals 4:1 im Finale doppelt, im vergangenen Jahr verwandelte er im nach einem traumhaften Fallrückzieher in Turin beim 3:0 im folgenden Viertelfinal-Rückspiel einen Elfmeter in der Nachspielzeit zum 1:3 - das bedeutete für Juve das Aus. Nun haben ihn die Bianconeri in den Reihen.
Buffon weg, wer wird die Nummer 1?
Auch fernab des Ronaldo-Wechsels hat sich bei Juve einiges getan. Beispielsweise verließ Ikone Gianluigi Buffon den Verein nach 17 Jahren und will es in Paris noch einmal wissen. Als neuer Keeper wurde Mattia Perin geholt . Er wird sich nun im Tor mit Wojciech Szczesny um die Nummer 1 duellieren.
Kann er in die Fußstapfen von Gigi Buffon treten? Mattia Perin. imago
Für die Defensive wurde indes Abwehrspezialist Leonardo Bonucci, der den Verein erst vor einem Jahr überraschend Richtung AC Milan verlassen hatte, zurückgeholt - nicht ohne Nebengeräusche . Im Gegenzug ging Top-Stürmer Gonzalo Higuain, für den wegen Cristiano Ronaldo kein Platz mehr ist, zu Milan . Im mit Miralem Pjanic, Blaise Matuidi oder Rodrigo Bentancur prallt gefüllten Mittelfeld findet sich neben Sami Khedira mit Emre Can sogar ein weiterer Deutscher im Kader der Italiener.
Kurzum: Dieser Kader kann sich mehr als sehen lassen - schließlich tummeln sich im Angriff auch noch Tank Mario Mandzukic (WM-Zweiter mit Kroatien) oder Aushänge-Kreativmann Paulo Dybala, der aufgrund der Verpflichtung von Cristiano Ronaldo mehr Freiheiten genießen dürfte.
Der Henkelpott sollte es bitte sein
Die Meisterschaft dürfte aller Voraussicht nach und trotz großer Konkurrenz auch in diesem Jahr nach Turin gehen, insgesamt schnappte sich Juve 34-mal den Scudetto, zuletzt siebenmal in Serie . Diese Saison sollte es allerdings auch europäisch etwas mehr sein - das wissen die Verantwortlichen allein wegen der teuren CR7-Verpflichtung. Und ja: Es geht wieder um Titel! "Ich weiß, dass die Champions League ein Titel ist, den jeder Klub gewinnen will. Juventus war in den vergangenen Jahren sehr knapp dran. Es ist ein harter Wettbewerb, aber ich werde mein Bestes tun, dass wir erfolgreich sind", so Ronaldo selbst.
Eine Hürde haben sie bereits vor dem Start aus dem Weg geräumt: Zumindest können die Italiener dieses Jahr nicht am Portugiesen scheitern...
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