Bundesliga

Lazaro: Über die Heimat bis nach Europa?

Österreicher will den nächsten Schritt machen

Lazaro: Über die Heimat bis nach Europa?

Heimatgefühle: Valentino Lazaro in Österreich.

Heimatgefühle: Valentino Lazaro in Österreich. imago

Für eine Woche hat sich Hertha in einem Vier-Sterne-Hotel in Schladming einquartiert, und wenn Lazaro den Blick aus seinem Zimmer richtet, kann er zum Dachsteingebirge und den Niederen Tauern hinaufblicken. "Es ist für mich schon ein bisschen Heimatgefühl", sagt der in Graz zur Welt gekommene Lazaro, der es "schön" findet, "wieder da zu sein".

In der Steiermark ist er aufgewachsen, in Salzburg, etwa 100 Kilometer von Schladming entfernt, wurde er bei RB zum Profi. Kein Wunder, dass Lazaro zum Testspiel gegen den österreichischen Zweitliga-Tabellenführer FC Liefering, das der Bundesligist am Montagabend im 3-4-3-System dank einer soliden Vorstellung 4:1 (2:1) gewann, den einen oder anderen Besucher aus der Heimat erwartete. Gegen das Salzburger Farmteam, das mit zwei Siegen in die neue Saison gestartet ist, bereitete der Allrounder nach seiner Einwechslung zur zweiten Halbzeit mit einer Freistoß-Hereingabe das 3:1 durch Florian Baak vor (60.). Für seine zweite Bundesliga-Spielzeit hat er sich Ähnliches vorgenommen.

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Österreicher will sich steigern

"Mein Ziel ist es, mich zu steigern. Es wäre schön, bei den Scorerwerten bei einer zweistelligen Zahl zu landen", sagt Lazaro, der es in seiner Debütsaison in Berlin auf zwei Tore und fünf Assists brachte. Vor allem aber möchte er "noch mehr Verantwortung auf dem Platz übernehmen". Von Vorteil dürfte dabei nicht nur sein, dass er die Bundesliga inzwischen kennt, sondern in diesem Sommer die bisherige Vorbereitung bei Hertha komplett mitmachen kann.

Als Lazaro vor einem Jahr den Schritt in die deutsche Hauptstadt wagte, musste er aufgrund einer Sprunggelenkblessur zunächst länger zuschauen. Erst am siebten Spieltag feierte er sein Debüt beim 2:2 gegen den FC Bayern. Vor allem in der Rückrunde zeigte der dynamische und variabel einsetzbare österreichische Nationalspieler dann, dass er eine Verstärkung für Hertha ist. Und dieses Niveau "will ich halten und steigern", sagt Lazaro, der seinen Wechsel aus Salzburg nach Berlin als einen "Traum" bezeichnet, weil er "unbedingt in der Bundesliga spielen" wollte.

Das ist ihm gelungen, nun soll mit Hertha der nächste Schritt gelingen. Und dabei verfolgt Lazaro trotz der im Vorjahr schwankenden Leistungen der Berliner, die sich im Spiel nach vorne oft sehr schwertaten, ambitionierte Ziele.

Hoffen auf größere Konstanz

In der vergangenen Saison bot sich dem Tabellen-Zehnten Hertha mehrfach die Möglichkeit, die Europapokal-Plätze anzugreifen. "Wir hatten fünf oder sechs Spiele, bei denen du sagen konntest, du kannst auf die internationalen Plätze rücken. Das war nicht so weit weg. Wir haben es aber nicht geschafft und sind dann im Mittelfeld hängengeblieben", erinnert sich Lazaro, der aber gerade wegen dieser Erfahrungen glaubt: "Obwohl wir nicht die Konstanz gezeigt haben, hatten wir sehr gute Chancen, auf die guten Plätze. Deswegen denke ich, dass wir auf jeden Fall das Potenzial dafür haben. Es wird einfach wichtig, sehr gut in die neue Saison zu starten und konstant Leistung zu zeigen."

Klappt das, soll die diesjährige Vorbereitung mit dem Zwischenstopp in seiner Heimat für Lazaro im Idealfall der Ausgangspunkt für eine Reise nach Europa sein.

Jan Reinold