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DFB-Elf zurück in Frankfurt - Bundestrainer Joachim Löw: "Es braucht klare Veränderungen"

DFB-Elf zurück in Frankfurt

Löw: "Es braucht klare Veränderungen"

Zurück nach der gescheiterten Mission Titelverteidigung: Bundestrainer Joachim Löw.

Zurück nach der gescheiterten Mission Titelverteidigung: Bundestrainer Joachim Löw. picture-alliance

Die Enttäuschung über das historisch frühe Scheitern bei der WM sitzt beim deutschen Kader und seinen Verantwortlichen noch immer tief. Dazu musste man die Gesichter von Oliver Bierhoff, Manuel Neuer, Joachim Löw oder Reinhard Grindel nach der Landung in Frankfurt nicht lesen - sie sagten es genau so.

Auch Wut sei vorhanden, aber, so formulierte es Kapitän Neuer, "Wut gegen uns selbst. Wir stehen jetzt hier und haben es vergeigt. Das haben wir uns selbst zuzuschreiben." Mit der Kritik müssten Mannschaft und Betreuer leben, wenngleich Neuer seinen Trainer in Schutz nahm: "Wir waren auf die Partien gut vorbereitet und hatten alles selber in der Hand." Mit dieser Mannschaft, führte er an, "haben wir auch schon schönen Fußball gespielt".

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Woran hat es gelegen? Was muss passieren?

Die zentrale Frage, die jeder der vier Redner gestellt bekam: Woran hat es gelegen? Die Antwort, die alle vier Redner abgaben: Das müssen wir jetzt in Ruhe analysieren. "Wir brauchen ein paar Tage zum Durchschnaufen", erklärte Teammanager Bierhoff. Grindel wurde präziser: "Wir sind übereingekommen, dass die Sportliche Leitung im Laufe der kommenden Woche der Führung des DFB eine erste Analyse vorlegen wird, und dann rechne ich auch damit, dass sich der Bundestrainer zu seiner Zukunft äußern wird."

"Fakt ist", sagte Löw, "dass wir nicht in der Form waren wie in den letzten Jahren. Wir müssen uns überlegen, was wir für Fehler gemacht haben." Fakt ist auch, dass die WM für den Weltmeister viel früher als geplant vorbei ist. Nach den "paar Tagen zum Durchschnaufen" steht die "knallharte Analyse" (Bierhoff) auf dem Programm; nicht nur, was passiert ist, sondern vor allem, was passieren wird - auch an diesem Punkt schlugen alle Beteiligten in die gleiche Kerbe.

Löws Botschaft: 2004 haben Veränderungen gutgetan

"Jetzt, glaube ich, mit dem Ausscheiden und der riesigen Enttäuschung, müssen wir überlegen: Was sind die richtigen Maßnahmen? Es braucht tiefgehende Maßnahmen und klare Veränderungen. Und das müssen wir besprechen." Löw hat es selbst in der Hand, ob er als Bundestrainer weitermacht oder nicht. Präsident Grindel, der ebenso "tiefgreifende Veränderungen" prognostizierte, sprach Löw noch vor dem Aus eine Jobgarantie aus - und hielt am Donnerstag an ihr fest.

Doch das, was Löw so sagte, ließ viel Raum für Spekulationen: "2004", als er und Jürgen Klinsmann von Rudi Völler übernahmen, "ist die Mannschaft auch in der Vorrunde ausgeschieden, dann gab es einige Veränderungen. Wir haben jetzt 14 Jahre den Weg nach oben gemacht, hatten vielleicht die konstanteste Mannschaft der letzten zehn Jahre." Soll es jetzt also auch wieder Veränderungen geben?

mkr