Nations League

Nach drei Jahren: "Atomameise" Giovinco kehrt zurück

Ohne Balotelli, mit Verratti: Italien steht unter Druck

Nach drei Jahren: "Atomameise" Giovinco kehrt zurück

Trägt wieder Blau: Sebastian Giovinco kehrt in die italienische Nationalmannschaft zurück.

Trägt wieder Blau: Sebastian Giovinco kehrt in die italienische Nationalmannschaft zurück. imago

1:1 gegen Polen dank eines späten Elfmetertores von Jorginho, 0:1 in Portugal durch den ehemaligen Milan-Torjäger und jetzigen Sevilla-Star André Silva (sieben Tore in sieben La-Liga-Spielen): Der Start in die Nations League brachte der italienischen Nationalmannschaft einmal mehr das ein, was sie seit vielen Monaten kennt. Kritik von den Fans, Kritik von den gewohnt lautstarken Medien.

"Ideenlos und ohne Persönlichkeit", "glanzlose Azzurri", "keinerlei Spielfreude war zu erkennen" - so die vernichtenden Urteile nach den ersten beiden Pflichtspielen der Squadra Azzurra nach der Schmach, der verpassten Teilnahme an der WM 2018 in Russland.

Spielersteckbrief Giovinco
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Keine Frage: Roberto Mancini, der neue Trainer, steht schon jetzt unter Zugzwang. Der 53-Jährige ist gefordert, aus dem zur Verfügung stehenden Spielermaterial wieder eine auf höchstem Niveau wettbewerbsfähige Mannschaft zu formen. Beim Freundschaftsspiel gegen die Ukraine am 10. Oktober und besonders vier Tage später in Polen (Nations League) werden positive Resultate, werden Siege erwartet.

Mancini streicht und überrascht

Seinen Länderspielkader für die kommenden Aufgabe hat Mancini inzwischen nominiert - und mit Mario Balotelli den Mittelpunkt der jüngsten Kritik gestrichen. Der 28-jährige Stürmer von OGC Nizza war unter dem Coach, den er noch aus gemeinsamen ManCity-Tagen kennt, erst wieder nominiert worden - zeigte aber schwache Leistungen , die laut italienischer Presse auch in Übergewicht begründet waren. Neben dem italienischen "Enfant Terrible" fehlt auch Torino-Angreifer Andrea Belotti aufgrund eines erkennbaren Leistungslochs (zwei Tore in sieben Serie-A-Spielen).

Dafür kehrt die "Atomameise" (Formica Atomica) zurück zu den Azzurri: Nach dreijähriger Abstinenz wurde der frühere Juve-Flitzer (2007-2015) und jetzige Toronto-Star Sebastian Giovinco wieder ins Team geholt. Der 31-Jährige, der insgesamt auf 23 Einsätze im Dress der Squadra Azzurra kommt (ein Tor), war letztmals beim 2:1 gegen Norwegen in der EM-Qualifikation im Oktober 2015 dabei und eingewechselt worden.

82 Tore in 139 Pflichtspielen für den kanadischen MLS-Klub Toronto FC sowie die Meisterschaft 2017 (2:0 im Finale gegen Seattle) haben seinen Namen aber konstant in der Presse gehalten - und ihm nun seine nächste Chance eingebracht.

Marco Verratti

Das einzig wahre Talent in Italien? Marco Verratti. imago

Ebenfalls zurück sind Roma-Publikumsliebling Alessandro Florenzi (27) und PSG-Mittelfeldmotor Marco Verratti (25). Über Letzteren hatte der ehemalige Nationalmannschaftstorwart Gianluigi Buffon (175 Länderspiele) unlängst gegenüber der "Gazzetta dello Sport" gesagt: "Zur Zeit ist er das einzig wahre Talent des italienischen Fußballs."

Der italienische Kader im Überblick:

Tor: Alessio Cragno (Cagliari), Gianluigi Donnarumma (Milan), Mattia Perin (Juventus), Salvatore Sirigu (Torino)
Abwehr: Francesco Acerbi (Lazio), Cristiano Biraghi (Fiorentina), Leonardo Bonucci (Juventus), Giorgio Chiellini (Juventus), Domenico Criscito (Genoa), Danilo d'Ambrosio (Inter), Emerson Palmieri (Chelsea), Alessandro Florenzi (Roma), Alessio Romagnoli (Milan)
Mittelfeld: Nicolo Barella (Cagliari), Federico Bernardeschi (Juventus), Giacomo Bonaventura (Milan), Roberto Gagliardini (Inter), Jorginho (Chelsea), Lorenzo Pellegrini (Roma), Marco Verratti (Paris Saint-Germain)
Sturm: Domenico Berardi (Sassuolo), Gianluca Caprari (Sampdoria), Federico Chiesa (Fiorentina), Patrick Cutrone (Milan), Sebastian Giovinco (Toronto FC), Ciro Immobile (Lazio), Lorenzo Insigne (Napoli), Simone Zaza (Torino)

mag