VfB-Trainer Felix Magath änderte seine Startformation im Vergleich zum Bundesliga-Duell bei Borussia Dortmund ( 1:3 ) auf fünf Positionen: Gerber, Todt, Mutzel, Meißner (Verletzung am Schienbein-Köpfchen) und Dundee (Rückenprobleme) blieben draußen. Für sie kamen Marques, Bordon, Balakov, Ganea und Hleb. Beim OSC Lille gab es Vergleich zum Hinspiel ( 1:0 ) vier Umstellungen: Sterjovski, Brunel, D'Amico und Chalme mussten auf der Bank Platz nehmen, dafür spielten Schmitz, Tafforeau, N'Diaye und Cheyrou.
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Der VfB legte zwar nicht los wie die Feuerwehr, doch machten die Schwaben schnell klar, wer Herr im Hause war. Der OSC musste sich nach dem 1:0-Sieg im Hinspiel zunächst ganz auf Defensivarbeit konzentrieren. Die Stuttgarter wurden immer dann gefährlich, wenn sie über die Außen kamen, wo Amanatidis (rechts) und Seitz für einigen Druck sorgen konnten. Die beiden Außenbahnspieler produzierten schließlich auch das erste Tor, doch hatte der Lininerichter Seitz im Abseits gesehen - zu Unrecht (16.).
Das nicht gegebene Tor lähmte die Magath-Elf ein wenig, die nun ihr Spiel zu sehr durch die Mitte aufzog, wo die Franzosen einen dichten Riegel aufbauten. Zudem hatte Lille mit Cheyrou und Landrin zwei brandgefährliche Offensivleute, die Hildebrand zu zwei Großtaten zwangen.
Unmittelbar vor der Pause stand der Schiedsrichter mit seinem Gespann ein weiteres Mal in der Kritik, als er ein Tor von Amanatidis wegen Abseits aberkannte (44.).
Die zweite Halbzeit begann mit zwei Paukenschlägen. Der VfB kam sehr stürmisch aus der Kabine und Ganeas Kopfball konnte Pichot auf der Torlinie nur mit der Hand stoppen. Der Defensivmann der Franzosen sah für seine Rettungsaktion den Roten Karton, doch zur Führung für die Schwaben reichte der fällige Elfmeter nicht, da Balakov vom Punkt zu genau zielte und statt den Winkel nur den Pfosten traf.
Trainer Magath reagierte und brachte gegen die dezimierten Franzosen mit Tiffert einen weiteren Stürmer, Abwehrmann Hinkel verließ den Platz (54.). Doch so richtig wollte das VfB-Angriffsspiel nicht mehr in Schwung kommen. Zwar hatte der Bundesligist eine Vielzahl von Ecken, doch Kapital konnte er daraus nicht schlagen. Lille hingegen verteidigte ab der 48. Minute das eigene Gehäuse mit Mann und Maus, doch das gelang ihnen nur bis zur 81. Minute, als der Elfmeter-Fehlschütze Balakov seine Scharte mit dem 1:0 wieder wettmachte. Nun drehte der VfB noch einmal voll auf und Kuranyi avancierte zum Matchwinner. Eine von Bordon verlängerte Balakov-Flanke köpfte Kuranyi aus kürzester Distanz über die Linie.
Der VfB Stuttgart wendete mit einer engagierten Leistung den drohenden Nichteinzug in den UEFA-Cup ab. Balakov und Kuranyi machten in der Schlussphase zwei Tore zum 2:0 gegen den OSC Lille. Damit steht der VfB in der 1. Hauptrunde des UEFA-Cups.