Bundesliga

Sahin schwärmt: "Für mein Spiel wie geschaffen"

Offene Worte nach dem Startelfdebüt für Werder Bremen

Sahin schwärmt: "Für mein Spiel wie geschaffen"

"Ich denke, dass es unser bestes Saisonspiel bisher war": Nuri Sahin.

"Ich denke, dass es unser bestes Saisonspiel bisher war": Nuri Sahin. imago

Seine Premiere in der Anfangsformation hatte sich nach den zahlreichen positiven Einschätzungen von Trainer Florian Kohfeldt abgezeichnet. Folgerichtig rotierte Nuri Sahin gegen Hertha BSC (3:1) am Dienstagabend für Philipp Bargfrede in die Bremer Startelf. "Eine Entscheidung für Nuri", betonte Kohfeldt anschließend, "das hatte nichts mit Schonung für Philipp Bargfrede zu tun."

Angesichts der Belastungen einer englischen Woche und Bargfredes Verletzungshistorie mag das nicht zu 100 Prozent die alleinige Wahrheit sein, sinnvoll und erfolgreich war der Personaltausch aber allemal. Sahin offenbarte zwar punktuell die bekannten defensiven Schwachstellen, überzeugte jedoch im Spiel mit Ball durchgehend und leitete durch zwei hervorragend getimte Standards (Freistoß und Ecke) beide Bremer Treffer zur 2:0-Pausenführung ein. Nach der Partie sprach er entsprechend aufgeräumt und offenherzig...

Spielersteckbrief Sahin
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Ich bin ehrlich: Ich brauche zwei, drei Spiele, um dieses Spitzentempo über 90 Minuten zu gehen.

Nuri Sahin

... über sein Startelfdebüt: "Für mich war es cool. Ich denke, dass es unser bestes Saisonspiel bisher war. Mit guten Aktionen, gutem Gefühl für den Raum. Es war gut. Generell haben wir eine gute erste Halbzeit gespielt, und ich konnte auch Rhythmus mitbestimmen. Es ist mir sehr wichtig, viele Kontakte zu haben, das Tempo mal rausnehmen oder auch das Spiel mit Pässen schnell machen zu können. Das ist mir ganz gut gelungen. Wenn sich das auf 90 Minuten ausdehnen lässt, dann bin ich sehr zufrieden."

... über seine Auswechslung in der 61. Minute: "Ich habe kurz vor der Halbzeit einen Pferdekuss bekommen. Außerdem hat der Trainer mit der Einwechslung von Philipp Bargfrede auch das System umgestellt (auf Dreier-Abwehrkette, d.Red.). Ich hätte noch ein paar Minuten im Tank gehabt, aber es war klar, dass ich nicht über 90 Minuten gehen kann. Ich bin ehrlich: Ich brauche zwei, drei Spiele, um dieses Spitzentempo über 90 Minuten zu gehen. Dilrosun hat viel Speed, er ist oft in die Räume gelaufen, das wäre am Ende vielleicht ein bisschen gefährlich geworden, wenn ich das Tempo nicht mehr hätte mitgehen können. Ich glaube, 75 bis 80 Minuten habe ich schon drin."

Ich hatte ja sehr lange einen Japaner als Partner, jetzt wieder. Ich spiele gerne mit Japanern, weil die sehr schlau sind.

Nuri Sahin

... darüber, ob er sich fußballerisch bereits voll integriert fühle: "Wir haben, gerade im Mittelfeld, sehr gute Fußballer. Dazu vorne zwei Jungs (Max Kruse, Martin Harnik, d.Red.), die für mein Spiel eigentlich wie geschaffen sind: Max kommt zum Spielen entgegen, Martin geht in die Tiefe. Und ich hatte ja sehr lange einen Japaner als Partner (Shinji Kagawa beim BVB, d.Red.), jetzt hatte ich wieder einen Japaner auf der Zehn (Yuya Osako, d.Red.). Das hat Spaß gemacht. Ich spiele gerne mit Japanern, weil die sehr schlau sind. Auch Maxi (Eggestein) und Davy (Klaassen) sind sehr gute Fußballer, die sehr, sehr viel laufen. Und besonders wichtig war für mich das gute Zusammenspiel mit den Innenverteidigern Niklas (Moisander) und Milos (Veljkovic). Das hat alles gepasst, und dieser Prozess geht noch weiter."

... über den sehr offenen Empfang durchs Publikum: "Ja, das empfand ich auch so. Ich hatte das Glück, in meiner Karriere schon bei einigen großen Vereinen zu spielen. Und ich bin jetzt auch sehr froh, hier zu sein. Viele sagen, es sei ein Rückschritt für mich. Aber für mich ist das kein Rückschritt. Ich wollte einfach wieder Spaß haben, auf dem Platz stehen. Und wenn ich Spaß habe, dann glaube ich schon, dass ich ein bisschen kicken kann."

... über Platz zwei in der Tabelle: "Natürlich ist das ein schönes Gefühl, eine schöne Momentaufnahme. Aber ich gehe davon aus, dass Dortmund uns am Mittwochabend überholen wird. Jetzt geht es für uns erst mal nach Stuttgart, dann kommt Wolfsburg. Danach können wir vielleicht noch mal über dieses Thema reden."

Aufgezeichnet von Thiemo Müller

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