Die beiden Trainer verfolgten völlig verschiedene Grundsätze, was ihre Aufstellungen anging. Auf Seiten von Villarreal blieben von der Startformation vom überraschenden 3:0 über Sevilla am Wochenende nur die Defensivspieler Gaspar und Ruiz sowie Hinspiel-Torschütze Pedraza übrig. Ganz anders Sporting: Nach dem 3:0 über Sporting Braga in der Liga ersetzte Coach Keizer nur den gesperrten Acuna (Gelb-Rot im Hinspiel) durch Jefferson, außerdem stand Pokal-Keeper Salin wieder zwischen den Pfosten.
Obwohl Sporting nach der 0:1-Hinspielniederlage unter Zugzwang stand, waren es die Gastgeber, die das Spielgeschehen im ersten Abschnitt diktierten und durch Gerard (9.), Miguelon (10., 43.) und Fornais (27.) zumindest zu Halbchancen kamen, ohne offensiv die ganz große Gefahr auszustrahlen. Die Portugiesen jedoch blieben die kompletten ersten 45 Minuten erstaunlich passiv, fanden offensiv praktisch nicht statt - und stellten mit der letzten Aktion vor dem Pausenpfiff den Spielverlauf auf den Kopf. Villarreal-Verteidiger Funes Mori verlor den Ball als letzter Mann an Bruno Fernandes, der mit der Kugel über den halben Platz auf Keeper Fernandez zuspurtete und sicher auf 0:1 stellte (45.+1).
Jefferson fliegt - Fornals schießt Villarreal weiter
So gut die erste Hälfte für Sporting geendet hatte, so schlecht begann die zweite für die Portugiesen. Der bereits verwarnte Jefferson wollte über seinen am Boden liegenden Gegenspieler Miguelon springen, traf ihn aber bei der Landung mit den Stollen - und Schiedsrichter Kralovec entschied auf Gelb-Rot (50.). Wie erwartet änderte sich dadurch nichts am Bild aus dem ersten Durchgang: Villarreal dominierte das Spiel, ohne wirklich zwingend zu werden. Den Druck erhöhten die Spanier aber dennoch stetig - und belohnten sich schließlich: Nachdem Pedraza freistehend nur das Außennetz getroffen hatte (77.), war es schließlich Fornals, der nach Vorarbeit der eingewechselten Cazorla und Toko-Ekambi aus elf Metern zentraler Position das erlösende 1:1 erzielte (80.).
Gegen nun sichtlich erschöpfte Portugiesen vergaben Iborra (83.) und Toko-Ekambi (88.) sogar noch Hochkaräter zum 2:1 - und so musste Villarreal doch noch eine Schrecksekunde überstehen. Der Ex-Wolfsburger Dost vergab in der Nachspielzeit jedoch die Möglichkeit, Sporting doch noch ins Achtelfinale zu schießen (90.+3) - es blieb beim letztlich hochverdienten Weiterkommen für die Spanier.
Villarreal ist in der Liga am kommenden Sonntag (16.15 Uhr) bei Atletico Madrid gefordert, Sporting spielt erst am Montag (20 Uhr) bei Maritimo Funchal.