Lucien Favre, Coach von Borussia Mönchengladbach, warf nach dem überzeugenden 4:1-Heimerfolg über Schalke 04 die Rotationsmaschine an und schonte die Torschützen Hahn und Raffael. Für das Duo durften Herrmann (Startelfdebüt in dieser Saison) und Hrgota von Beginn an auflaufen. Villarreals Trainer Marcelino Garcia Toral tauschte im Vergleich zum torlosen Unentschieden beim FC Granada gar dreimal durch: Cani, Cheryshev und Pina ersetzten Adrian Marin, Manu Trigueros und Espinosa.
Beide Teams ließen es zunächst sehr gemächlich angehen. Die defensive Ordnung hatte Priorität vor dem Vorwärtsdrang, taktische Disziplin vor der Kreativität einzelner. Die Gäste störten dabei mit einer Doppelspitze effektiv den Gladbacher Aufbau. Die Fohlen benötigten einige Minuten, um sich darauf einzustellen, und holten sich dann über Ballkontakte Sicherheit. Im Vorwärtsgang ging es immer wieder über die Außenpositionen, vor allem Wendt schob auf links fleißig mit an.
Herrmann macht's mit links
Ihm gehörte auch der erste nennenswerte Abschluss der Partie, als er aus der Ferne nur knapp verzog (12.). Die Borussia riss nach und nach die Spielkontrolle an sich, dominierte mit viel Ballbesitz. Doch die Spanier verteidigten strukturiert und waren durchaus im Stande, Nadelstiche zu setzen. So in der 20. Minute, als Cheryshev frei vor Sommer vergab. Im direkten Gegenzug machte es die Fohlen besser: Victor Ruiz spitzelte Hrgota die Kugel vom Fuß, Nutznießer war Herrmann, der aus 20 Metern mit links einschoss (21.).
Spielbericht
Die Gäste wirkten keineswegs geschockt und ließen sich in ihrer Ausrichtung nicht beirren. Taktisch und technisch auf gutem Niveau, gestalteten sie die Partie in der Folge ausgeglichen. Bruno Soriano (28.), Cani (29.) und Luciano Vietto (30., 36.) kamen aber über Halbchancen nicht hinaus. Mit dem einsetzenden Regen setzte die Heimelf vermehrt auf Konter, brachte dabei jedoch nichts Zählbares zustande. Und das, obwohl Herrmann (38.) und Hrgota (41.) in bester Position auftauchten.
Villarreal macht Druck
Ohne personelle Wechsel ging es in den zweiten Durchgang, in dem das "Gelbe U-Boot" von Beginn an Druck zu entfachen versuchte. Cheryshev und Luciano Vietto attackierten die Favre-Elf nun wesentlich früher, bei Ballgewinn ging es schnell und zielstrebig nach vorne. Vor allem Cani erwies sich als Schwungrad, leitete so manche Chance ein. Cheryshev (53., 59.) zielte zweimal zu hoch. Die Heimelf hatte mit den forschen Spaniern so ihre Probleme, befreite sich wenn, dann nur durch lange Bälle. Favre reagierte auf das brachliegende Offensivspiel und brachte Hahn für Johnson in die Partie (63.).
Einwechslung, Tor, Auswechslung
Doch das Tor machten die Gäste. Sekunden nach seiner Einwechslung überwand Uche mit seinem ersten Ballkontakt Sommer und rasselte mit selbigem zusammen (68.). Der erste Ballkontakt blieb Uches letzter, denn er musste verletzt sofort wieder ausgewechselt werden. Das Tor rüttelte die Borussia wieder wach, die endlich wieder mehr investierte. Dominguez bot sich eine Kopfballchance, die er jedoch nicht nutzen konnte (74.).
Favre stärkte mit Raffael und Traoré für Herrmann und Hrgota die Offensive, doch blieb diese Maßnahme wirkungslos. Villarreal hielt Gladbach vom eigenen Tor fern - und umgekehrt. In der Schlussminute witterten die Hausherren ein strafbares Handspiel der Spanier im Strafraum, das Schiedsrichterteam entschied sich nach kurzer Beratungszeit aber gegen einen Strafstoß.
Am Sonntag (17.30 Uhr) tritt Gladbach in der Liga zum Derby beim Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Köln an. Der FC Villarreal empfängt am selben Tag (17 Uhr) Rayo Vallecano. In der Europa League geht es in der Gruppe A am Donnerstag, den 2. Oktober, weiter - mit den Duellen FC Zürich - Borussia Mönchengladbach und FC Villarreal - Apollon Limassol (jeweils um 21.05 Uhr).