Europa League

Das Hoffen auf Werner - Leipzig so stark wie Villarreal?

RB-Trainer Ralph Hasenhüttl will auf Sieg spielen

Das Hoffen auf Werner - Leipzig so stark wie Villarreal?

Will in Marseille auf Sieg spielen: Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl.

Will in Marseille auf Sieg spielen: Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl. imago

Der spanische Klub schaffte es in der Saison 2003/04 als letzter Europapokal-Neuling im UEFA-Cup unter die letzten Vier, um dann gegen den späteren Cupsieger FC Valencia (0:0, 0:1) auszuscheiden. Beim Europacup-Debüt unter die letzten Vier, das war 1993/94 zum Beispiel auch dem Karlsruher SC gelungen.

Vor dem Einzug ins Halbfinale steht für RB allerdings noch ein harter Job an. Schon im Hinspiel hatte Olympique die Mehrzahl an guten Torchancen (Chancenverhältnis 5:7), der Leipziger Sieg war durchaus als schmeichelhaft zu bezeichnen.

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Immerhin spielte RB im Hinspiel erstmals im Europapokal zu Null. Im elften Spiel gelang das, kein deutsches Team wartete bisher so lange auf das erste internationale Spiel ohne Gegentor.

Dass RB im Stade Velodrome eine hitzige Atmosphäre erwartet, ist Hasenhüttl bewusst. Der Österreicher sieht aber keinen Grund, weswegen seine Mannschaft vor der Kulisse übergroßen Respekt haben sollte. "Wir haben in diesem Jahr schon viele tolle Stadien gesehen", sagt er, "und haben in vielen tollen Stadien schon sehr gute Spiele gemacht. Dementsprechend haben wir keine Angst."

Dass eine solche Kulisse ein paar Prozent mehr rausholt, ist klar. Wir freuen uns darauf. Wir sind darauf vorbereitet und wollen auf Sieg spielen.

Ralph Hasenhüttl

Auch Marcel Sabitzer erachtet die zu erwartende Kulisse (etwa 60.000 Zuschauer) als nicht furchteinflößend. "In der Bundesliga gibt es ja auch ein paar Stadien, in die 60.000 oder mehr Zuschauer reinpassen. Dass eine solche Kulisse ein paar Prozent mehr rausholt, ist klar. Wir freuen uns darauf. Wir sind darauf vorbereitet und wollen auf Sieg spielen."

Hasenhüttl kündigt an, dass "wir uns nicht verstecken werden, wir wollen hier mitspielen und ähnlich wie in St. Petersburg ein Tor erzielen. Wir wollen auswärts so mutig auftreten, wie wir das in diesem Jahr immer gemacht haben". Dass die Aufgabe schwer wird, ist dem RB-Coach bewusst. "Bisher war es in jedem Rückspiel eng. Dass Marseille Qualität hat, haben sie schon im ersten Spiel gezeigt. Mit Florian Thauvin kommt jetzt noch ein zusätzlicher sehr guter Offensivspieler dazu. Um weiterzukommen, brauchst du vier sehr gute Halbzeiten. Zwei ganz ordentliche haben wir bisher gespielt. Das wird nicht reichen."

Mut sei gefragt, "und dass wir das können, haben wir in diesem Jahr schon gezeigt", so Hasenhüttl. Darüber hinaus habe sein Team bis auf das erste Champions-League-Gruppenphasen-Spiel bei Besiktas Istanbul (0:2) "in jedem Auswärtsspiel getroffen. Und das gibt uns Selbstvertrauen", sagt der 50-Jährige.

Trifft Werner, gewinnt Leipzig

Hoffnung kann RB auch folgender Umstand machen. Das Leipziger Hinspiel gegen Marseille war das 75. Mal im Europapokal, das ein deutsches Team zu Hause ein 1:0 vorlegte. In 47 Fällen (64 Prozent) erreichte dieses Team die nächste Runde, in 27 Fällen kam das Aus. Zudem können sich Kapitän Willi Orban und Kollegen auf internationaler Ebene auf Timo Werner verlassen. Der Nationalstürmer traf in den letzten acht Europapokal-Spielen von RB siebenmal. In den vergangenen sieben internationalen Partien galt: Trifft Werner, gewinnt Leipzig. Aus den letzten sieben Partien gab es nämlich bei Werner-Toren vier Siege. Ohne Werner-Tore ein Remis und zwei Niederlagen.

Der 22-Jährige konnte allerdings aufgrund von Oberschenkelproblemen nur individuell trainieren. Hasenhüttl geht aber davon aus, dass Werner im Stade Velodrome auflaufen kann. Naby Keita (nach Hüftprellung) ist derweil fit.

Andreas Hunzinger