Gruppe C: Hübner, Amiri und Schulz treffen sehenswert
Mit reichlich Selbstvertrauen und auch mit Vorschusslorbeeren war die TSG 1899 Hoffenheim in ihre erste internationale Spielzeit der Vereinsgeschichte gestartet. Nach den ersten vier Auftritten auf europäischem Parkett war aber Ernüchterung eingekehrt: Nach zwei Niederlagen gegen Liverpool (1:2, 2:4) in der Champions-League-Qualifikation hatten die Kraichgauer auch die beiden ersten Spiele in der Gruppenphase der Europa League (1:2 gegen Braga, 1:2 in Rasgrad) verpatzt.
Am 3. Spieltag gelang aber die Trendwende: Im Heimspiel gegen den türkischen Vertreter Istanbul Basaksehir FK glückte der Elf von Trainer Julian Nagelsmann, bei der unter anderem der 20-jährige Österreicher Pusch (dritter Pflichtspieleinsatz 2017/18) mitwirkte, ein 3:1 . Vor heimischer Kulisse, unter die sich auch zunächst lautstarke türkische Anhänger mischten, dauerte es allerdings bis zur 52. Minute, ehe die TSG erstmals erfolgreich abschloss: Während zuvor unter anderem Demirbay zweimal gescheitert war, köpfte Hübner eine Flanke kraftvoll in die Maschen. Wenig später legte Amiri mit einer schönen Direktabnahme das 2:0 nach (59.), ehe Schulz zum 3:0 vollendete (75.). Der 1:3-Ehrentreffer von Napoleoni in der Nachspielzeit war nur noch Makulatur.
Damit war er geglückt, der erste internationale Sieg für die Kraichgauer in der Klubgeschichte - und zugleich der erste deutsche EL-Dreier in dieser Saison, nachdem am frühen Abend der 1. FC Köln (0:1 in Baryssau) und auch Hertha BSC (1:2 in Luhansk) erneut unterlagen .
Ein wenig verfeinert wurde der TSG-Sieg durch die Tatsache, dass in der Hoffenheimer Gruppe C im Duell zwischen Braga und Rasgrad ein 0:2 zu Buche stand. Damit rückte 1899 mit nun drei Punkten an Sporting (sechs Zähler) heran.
Gruppe D: Nullnummer für Milan
In der Serie A steht das mit reichlich frischem Geld aus Fernost runderneuerte Milan mit dem Rücken zur Wand (bereits vier Niederlagen), in der Europa League läuft es für die Rossoneri deutlich besser: Nach den zwei Siegen zum Auftakt folgte für die Truppe von Trainer Vincenzo Montella, der weiterhin in der Kritik steht, diesmal zwar nur ein 0:0 gegen AEK Athen. Damit verbesserten sich die Mailänder aber auf sieben Punkte - und hielten den Abstand auf den griechischen Verfolger bei zwei Zählern.
Im Parallelspiel der Staffel D standen sich Austria Wien und Rijeka gegenüber - mit dem besseren Ende für die Kroaten, die vor allem dank Doppelpacker Gavranovic (21. und 31.) ein 3:1 einfuhren und die Chancen auf die K.-o.-Phase verbesserten. Die Österreicher rangieren derweil mit einem Punkt und einem Torverhältnis von minus 6 auf Rang vier.
Gruppe E: Bergamo stark - Williams im Glück
Keilerei am Spielfeldrand: Zwischen Everton und Lyon krachte es zwischenzeitlich unter den Spielern - mittendrin Ashley Williams. imago
Dass die Talentschmiede Atalanta Bergamo eine feine Klinge spielen kann, dürfte inzwischen bekannt sein. Dass die Lombarden allerdings nach drei EL-Spieltagen starke Konkurrenten wie Everton oder Lyon deutlich hinter sich lassen, davon war im Vorfeld nicht unbedingt auszugehen. Es ist aber so - auch nach Runde drei: Bergamo besiegte im heimischen Mapei Stadium-Citta Apollon Limassol unter anderem dank des Schweizer Torschützen Freuler mit 3:1 und stockte das Punktekonto auf sieben Zähler auf.
Im direkten Duell der Verfolger hatte derweil Olympique die Oberhand: Die Franzosen schlugen beim FC Everton ohne den 31-jährigen Rooney (nicht im Kader) früh mit einem Elfmetertor von Fekir (6.) zu. Im zweiten Abschnitt kochten die Gemüter derweil richtig hoch: Evertons Kapitän Williams stieß Lyon Torwart Lopes in Richtung Abgrund hinter dem Tor, sah dafür nur Gelb und nickte wenig später zum 1:1 ein (69.). OL schlug aber zurück: Traoré überwand Keeper Pickford (75.) - und avancierte beim 2:1 zum Matchwinner.
Gruppe F: Zweimal 1:1
In der Staffel F haben sich Sheriff Tiraspol und Lok Moskau 1:1 getrennt. Miranchuk hatte die Gäste nach sehenswerter Hacken-Vorarbeit des Ex-Schalkers Farfan mit einem wuchtigen Flachschuss in Führung gebracht (17.). Noch vor der Pause schlugen die moldawischen Gastgeber zurück: Badibanga wurde von Cristiano bedient und glich aus (31.). Im weiteren Spielverlauf tat sich auf beiden Seiten wenig. Tiraspol blieb mit dem dritten Remis im dritten Spiel an den beiden Spitzenplätzen dran. Lok steht mit fünf Zählern auf dem ersten Rang.
Auch das Parallelspiel zwischen dem FC Zlin und dem FC Kopenhagen endete 1:1. Nach elf Minuten war es Diop, der für den tschechischen Vertreter die Führung erzielte, indem er sich in einen Steilpass von Moses warf und damit FCK-Torhüter Andersen überraschte. Es dauerte aber nur acht Minuten, ehe die dänischen Gäste die richtige Antwort fanden. Matics Schussversuch wurde zu unfreiwilligen Vorlage für Ankersen. Der 27-Jährige hatte aus kurzer Distanz keine Mühe und staubte zum 1:1 ab (19.). Für Aufsehen sorgte eine mehrminütige Spielunterbrechung im zweiten Durchgang aufgrund von dichtem Nebel, Auswirkungen auf das Endergebnis hatte dies aber nicht mehr.
Gruppe A: Bacca meldet das Gelbe U-Boot zurück
Brachte Villarreal zurück: Carlos Bacca. Getty Images
Bereits am frühen Abend hatte Astana durch die beiden Doppelpacker Twumasi (33., Elfmeter und 42.) und Junior Kabananga (47. und 52.) ein souveränes 4:0 gegen Maccabi Tel Aviv gelandet. Damit wurde Druck auf die beiden Anführer Villarreal und Slavia Prag ausgeübt, die sich im Estadio de la Ceramica einen wilden Schlagabtausch lieferten: Necid (18.) und der aus seinen Zenit-Zeiten bekannte Spielmacher Danny (30.) brachten die frech aufspielenden Tschechen zunächst mit 2:0 in Front, ehe das Gelbe U-Boot durch Manu Trigueros (41.) und einen sehenswerten Drehschuss von Bacca (44.) wieder auftauchte. Ganz die Oberhand gewann das teilweise furios Druck machende Villarreal aber nicht mehr. Damit teilen sich beide Klubs mit fortan fünf Punkten weiter die Spitze.
Gruppe B: Kein Dreier
Keine Siege gab es in Staffel B. Im Hochrisikospiel zwischen Skenderbeu Korce (Albanien) und dem serbischen Meister Partizan Belgrad fielen keine Tore, während es gleich deren vier in Kiew gab - zwei für Dynamo, zwei Bern. Für die Ukrainer trafen Mbokani (34.) und Morozyuk (49.), während Doppelpacker Assalé (17. und 39.) für die Eidgenossen netzte. Kiew führt damit die Staffel weiter an, hat aktuell sieben Punkte. Dahinter folgen Bern (3), Belgrad (2) und Korca (2).