Europa League

VfB-Albtraum Kozak - Englisches Trio zieht weiter

Basel überrascht Zenit - Inter siegt nur 4:1

VfB-Albtraum Kozak - Englisches Trio zieht weiter

Lazios Kozak schlug in der Anfangsphase gegen Stuttgart doppelt zu.

Lazios Kozak schlug in der Anfangsphase gegen Stuttgart doppelt zu. Getty Images

Der VfB Stuttgart hatte sich für das Rückspiel bei Lazio Rom, das unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, sehr viel vorgenommen, um das 0:2 aus dem Hinspiel in der Schwaben-Metropole wettzumachen. Doch schon nach acht Minuten war dieses Unterfangen abgesagt, nachdem Lazio-Stürmer Kozak in der Anfangsphase die Defensivschwächen der Labbadia-Elf gnadenlos ausnutzte. Mit der sicheren Führung im Rücken machten die Laziali, die weiterhin ohne Nationalstürmer Klose auskommen mussten, nicht mehr als notwendig. Die Stuttgarter hatten im ersten Durchgang trotzdem wenige Offensivaktionen, das Spiel verkam bis zur Pause zu einer besseren Trainingseinheit für die Italiener.

Im zweiten Abschnitt wehrten sich die Stuttgarter etwas vehementer gegen das drohende Schicksal und wurden durch Hajnals Anschlusstreffer belohnt (62.). Die Partie verlagerte sich nun etwas mehr in die Hälfte der Römer, doch richtig gefährlich wurden die Schwaben nur ansatzweise. Am Weiterkommen von Lazio Rom gab es an diesem tristen Abend nichts zu deuteln, zumal Kozak kurz vor Schluss seinen Dreierpack perfekt machte (87.). Mit dem VfB scheidet der letzte verbliebene Bundesligist aus dem Wettbewerb aus.

Zum Wunder von Mailand fehlt ein Tor - Spurs weiter

Adebayor (Mi.) setzt sich energisch durch - Tottenhams Stürmer traf zum entscheidenden 1:3 bei Inter.

Adebayor (Mi.) setzt sich energisch durch - Tottenhams Stürmer traf zum entscheidenden 1:3 bei Inter. Getty Images

Tottenham Hotspur machte es richtig spannend und jubelte trotz einer bitteren 1:4-Pleite bei Inter Mailand. Die Spurs verloren zwar gegen kämpferische Mailänder völlig verdient in dieser Höhe, doch dank des 3:0-Hinspielerfolgs zitterten sich die Engländer ins Viertelfinale. Ein Treffer von Adebayor (96.) bewahrte den Tabellen-Dritten der Premier League vor dem Aus. Ohne den gesperrten Top-Torjäger Bale und den zunächst geschonten Ex-Schalker Holtby enttäuschte Tottenham vor allem in der Offensive und hatte dem Inter-Sturmlauf nur wenig entgegenzusetzen. Cassano (20.) und Palacio (52.) sowie ein Eigentor von Gallas (75.) zwangen die Londoner in die Verlängerung, in der Ricardo Alvarez (110.) die Inter-Fans noch einmal, aber letztlich vergeblich hoffen ließ.

Torres macht den entscheidenden Treffer

Richtig Mühe hatte auch der FC Chelsea. Der amtierende Champions-League-Sieger aus London musste das 0:1 aus dem Hinspiel gegen Steaua Bukarest aufholen. Mata brachte die Blues an der Stamford Bridge in Front (34.), doch mit dem Pausenpfiff markierte Chiriches aus dem Gewühl heraus das 1:1. Damit musste die Benitez-Elf im zweiten Abschnitt deutlich das Risiko erhöhen: Terry besorgte nach einem Standard per Kopf das frühe und deshalb wichtige 2:1 (58.), dem vielgeschmähten Torres war es schließlich vorbehalten, den entscheidenden dritten Treffer gegen die Rumänen zu erzielen (71.), der das Tor zum Viertelfinale aufstieß. Kurz darauf hätte der Spanier sogar das 4:1 erzielen können, doch er schoss einen Foulelfmeter an das Lattenkreuz.

Cissé schlägt spät zu und komplettiert englischen Dreifacherfolg

Und auch Newcastle United erreichte das Viertelfinale in der Europa League. Nach dem torlosen Hinspiel in Moskau roch es gegen Anschi Machatschkala, das ab der 55. Minute nach Gelb-Rot für Carcela-Gonzalez in Unterzahl spielen musste, ebenfalls schon stark nach Verlängerung. Dass es dazu nicht kam war jedoch dem Ex-Freiburger Cissé geschuldet, der in der vierten Minute der Nachspielzeit das Weiterkommen der Magpies sicherte.

Cardozos Doppelschlag sichert Benficas Auswärtssieg

Torreich ging's in Bordeaux zwischen Girondins und Benfica Lissabon zu. Zuerst sah alles nach einer klaren Angelegenheit für die Portugiesen aus, die das Hinpsiel mit 1:0 für sich entschieden hatten: Jardel brachte die Gäste nach einer halben Stunde in Führung. In der Schlussviertelstunde überschlugen sich dann aber die Ereignisse! Diabate glückte der Ausgleich (74.), der eingewechselte Cardozo brachte Benfica postwendend wieder in Front (75.), ehe in der Nachspielzeit Jardel ins "falsche" Tor traf (90.+1). Das es letztlich doch zum 3:2-Sieg für Lissabon reichte, war Cardozo geschuldet, der wieder fast im Gegenzug treffsicher war.

Basel-Keeper Sommer: Matchwinner im St. Petersburger Kühlschrank

Musste sich nur einmal geschlagen geben und das reichte: Basels Keeper Sommer.

Musste sich nur einmal geschlagen geben und das reichte: Basels Keeper Sommer. Getty Images

Der FC Basel hat die hohe Hürde Zenit St. Petersburg mit einem Kraftakt in Unterzahl genommen. Die Schweizer, bei denen der ehemalige Frankfurter Steinhöfer in der Nachspielzeit eingewechselt wurde, erreichte die Runde der letzten Acht mit einer 0:1-Niederlage in der Zarenstadt. Die Schweizer verteidigten in St. Petersburg, wo Dietmar Beierdorfer als Sportdirektor fungiert, den 2:0-Vorsprung aus dem Hinspiel mit "Mann und Maus", zumal unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff Diaz mit der Ampelkarte vom Platz flog. Matchwinner für die Elf von Trainer Murat Yakin war Torhüter Sommer, der einen Foulelfmeter von Shirokov parierte (86.) und die Verlängerung vermied. So blieb es beim einzigen Treffer für Zenit durch den belgischen 40-Millionen-Mann Witsel (30.).

Fenerbahce spielt nur Remis und ist dennoch weiter

Mit Fenerbahce Istanbul steht auch ein türkischer Verein in der nächsten Runde. Fener kam zwar zuhause in einem intensiven Spiel gegen Viktoria Pilsen nicht über ein 1:1 hinaus, kam aber dank des 1:0-Erfolgs in Tschechien eine Runde weiter.

Rondo löst für Kasan den Knoten

Der UD Levante zog bei Rubin Kasan den Kürzeren, in der Verlängerung verloren die Spanier um den früheren Bundesliga-Profi Lell mit 0:2. Das Hinspiel endete torlos. Unter dem Strich ging Kasans Erfolg in Ordnung, denn der russische Pokalsieger war über die gesamten 120 Minuten das wesentlich aktivere Team - UD Levante, das letzte spanische Team im Wettbewerb, ging die Partie zu defensiv an und konnte auch nach dem Rückstand den Schalter nicht mehr auf Offensive umlegen. Rondon (100.) und Dyadyun (112.) schossen die Russen weiter.

Von Nachsitzern, Glücksrittern und verpassten Wundern