Europa League

Harnik-Eklat, Labbadia-Kritik: Stuttgart im Stimmungstief

Stuttgart: Pfiffe nach dem Weiterkommen

Harnik-Eklat, Labbadia-Kritik: Stuttgart im Stimmungstief

Ticket gelöst, Stimmung nicht: Martin Harnik reagiert nach dem Molde-Spiel auf den Spott der VfB-Fans.

Ticket gelöst, Stimmung nicht: Martin Harnik reagiert nach dem Molde-Spiel auf den Spott der VfB-Fans. Getty Images

Im Vorfeld hatten sich die VfB-Verantwortlichen echauffiert, dass ihr Heimspiel gegen Molde erneut nicht im Free-TV gezeigt wurde, hinterher war mancher insgeheim wohl ganz froh darüber: Beim 0:1 gegen ausgeschiedene Norweger ohne Spielpraxis boten die Hausherren vor allem in der ersten Hälfte Magerkost pur, die weitgehend leere Arena sorgte für einen trostlosen Rahmen.

Das bis dato wichtigste Europa-League-Spiel ihrer Elf wollten nur 15.550 VfB-Fans sehen, "wir haben uns von der Atmosphäre anstecken lassen", befand Sportdirektor Fredi Bobic. Auch wenn sich die Mannschaft nach dem Seitenwechsel steigerte und ihre Probleme auf den Torabschluss verlagerte, brauchte es das 1:1-Remis von Steaua Bukarest in Kopenhagen, um als Gruppenzweiter hinter den Rumänen weiterzuziehen.

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Viele der anwesenden Zuschauer quittierten das Dusel-Weiterkommen mit einem Pfeifkonzert, begleitet von sarkastischen Gesängen nach Schlusspfiff. Das wiederum fand Stürmer Martin Harnik derart unangebracht, dass er den Fans den Vogel zeigte. Auch Georg Niedermeier ("Irgendwann macht es keinen Spaß mehr") kritisierte die Unmutsäußerungen - Trainer Bruno Labbadia lieber das eigene Team: "Ich habe mich in der Halbzeit wahnsinnig geärgert."

Die Laufintensität bekommst du in zwei Tagen nicht hin.

Bruno Labbadia über die kurze Pause bis zum Schalke-Spiel

Der Höhepunkt der Unzulänglichkeiten, das sah auch Labbadia so, war das 0:1, als der VfB nach einem schwachen Freistoß von Ibrahima Traoré und einem noch schwächeren Fernschuss von Gotoku Sakai in einen folgenschweren Konter lief. "Die Ordnung war katastrophal", grollte Labbadia.

Doch nicht nur seine Elf, auch die DFL bekam ihr Fett weg - nur 43 Stunden nach dem Molde-Spiel empfängt der VfB am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) Schalke 04. "Für mich ist das Wettbewerbsverzerrung", betonte der Stuttgarter Coach. "Das ist ein großes Spiel, deshalb ist es jammerschade. Die Laufintensität bekommst du in zwei Tagen nicht hin." Zumal man in der Liga in jeder Partie "bis zum Anschlag" gehen müsse und die Anforderungen insgesamt "sehr, sehr hoch" geworden seien.

Torun ist der nächste Ausfall, Okazaki sehr fraglich

Trotz der kurzen Pause und des engen Kaders - Tunay Torun holte sich den nächsten Muskelfaserriss am Oberschenkel und fällt aus, Shinji Okazaki (Innenbanddehnung im Knie) ist sehr fraglich - versprach Labbadia: "Wir werden alles rauspusten, was wir noch haben." Es winkt schließlich, vor ausverkauftem Haus übrigens, der dritte Liga-Sieg in Folge, auch das konnte man am trüben Donnerstagabend schnell vergessen. Pfiffe hin, Wettbewerbsverzerrung her: "Wir sind weiter", erinnerte Ersatzkapitän Christan Gentner, "das ist Fakt."

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