Leverkusens Trainer Heiko Herrlich veränderte im Vergleich zum 2:0-Erfolg gegen den VfB Stuttgart seine Startaufstellung praktisch komplett: lediglich Aranguiz durfte erneut von Beginn an ran. Unter anderem kam Schreck zu seinem Debüt bei den Profis. Im Tor wurde Özcan für gute Trainingsleistungen mit einem Einsatz belohnt.
Rasgrads Coach Antoni Zdravkov tauschte im Vergleich zur jüngsten Europa League-Nullnummer gegen AEK Larnaka sechsmal: Für Nedyalkov, Marcelinho, Keseru (alle Bank), Natanael, Gustavo und Lukoki spielten Terziev, Sasha, Forster, Paulo, Goralski und Swierczok.
Die bereits für die Zwischenrunde qualifizierten Hausherren begannen mit ordentlich Tempo und machten direkt Druck auf die Rasgrader Defensive. Alario verfehlte das Tor nach zwei Minuten knapp. Die Gäste agierten gegen den Ball mit einer Fünferkette in der Abwehr, die Leverkusen schnell die Lust nahm, offensiv kreativ zu werden. Die Partie verflachte zusehends, Chancen waren auf beiden Seiten Mangelware. Paulo vergab die beste Gelegenheit für die Gäste (28.).
Retsos verletzt sich erneut
Nach einer halben Stunde musste Bayer einen Rückschlag einstecken, allerdings nicht was das Ergebnis betraf: Retsos griff sich ohne Gegnereinwirkung an den Oberschenkel und ging kurz darauf zu Boden - sichtlich enttäuscht humpelte der 20-Jährige im Anschluss vom Platz. Er wurde durch Baumgartlinger ersetzt. In der verbleibenden Zeit bis zur Pause versuchten es die Hausherren noch das ein oder andere Mal über die Außen - rechts mit Debütant Schreck -, jedoch fehlte es den Spielern von Heiko Herrlich an Präzision und Durchschlagskraft. Bezeichnend: Bailey versuchte einen Freistoß aus 35 Metern direkt aufs Tor zu bringen - der schwache Ball flog deutlich am Kasten vorbei (43.).
Gruppe A, 5. Spieltag
Auch in den zweiten Durchgang startete die Werkself mit Elan, Schreck und Bailey verzogen knapp (48., 51.). Kurz darauf hatte Wendell die größte Chance, als er nach einer schlecht geklärten Ecke aus 18 Metern volley abzog und Keeper Renan erstmals richtig prüfte. Leverkusen hielt den Druck länger hoch als im ersten Durchgang - ließ dann aber kurz hintereinander zwei Großchancen zu: Zunächst schickte Goralski Swierczok in Richtung Bayer-Strafraum, der aus 16 Metern flach abzog. Özcan fuhr das Bein aus und wehrte den Ball ab. Kurz darauf machten es die Gäste besser: Swierczok schickte Marcelinho klug in den Strafraum und ließ Dragovic und Weiser dabei ganz alt aussehen. Der Brasilianer lief auf Özcan zu und chippte den Ball locker über den Keeper zur überraschenden Führung für die Gäste.
Bailey vergibt, Weiser punktgenau
Der Treffer gab Rasgrad zunächst etwas Aufschwung, doch zehn Minuten vor dem Ende legten die Hausherren nochmal einen Gang zu. Bender setzte sich im Strafraum gut durch und legte mit toller Übersicht zurück, wo Bailey völlig frei aus zehn Metern zum Schuss kam. Terziev warf sich jedoch in den Schuss. Der Ball landete bei Harvertz, der etwas überrascht deutlich verzog (80.). Bailey sollte kurz darauf jedoch trotzdem maßgeblich am Ausgleich für Bayer beteiligt sein: Seinen Freistoß von links verlängerte Renan in Richtung Eckfahne, doch auf halbem Weg kam Weiser angerauscht und donnerte den Ball aus acht Metern und extrem spitzem Winkel an die Unterkante der Latte und ins Tor (84.).
Obwohl Leverkusen daraufhin nochmal richtig Gas gab, blieb es letztlich beim 1:1. Dragovic vergab kurz vor Schluss die letzte Möglichkeit. Damit kann der FC Zürich, der parallel mit 1:2 gegen Larnaka verlor, der Werkself noch immer den Gruppensieg streitig machen.
Für beide Mannschaften steht nun wieder der Liga-Alltag an: Bayer reist am Montagabend nach Nürnberg, Rasgrad hat am Sonntag Vitosha Bistritsa zu Gast. In der Europa League geht's am 13. Dezember mit dem sechsten und letzten Gruppenspieltag weiter. Leverkusen ist dann bei AEK Larnaka in Nikosia gefordert, Rasgrad empfängt den FC Zürich.