Braga-Coach Abel Ferreira wechselte im Vergleich zum 0:1 bei Rio Ave im Pokal zweifach: Ricardo Horta (nicht im Kader) und Dyego Sousa (Bank) wurden durch Joao Teixeira und Paulinho ersetzt.
Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann nahm nach dem 1:1 gegen Eintracht Frankfurt vier Wechsel vor: Nordtveit, Zuber, Amiri und Kramaric durften für Wagner (Magen-Darm-Infekt), Akpoguma (nicht im Kader), Uth und Rupp von Beginn an ran.
44 Sekunden: Blitzstart für Braga
An eine Abtastphase war im Estadio Municipal nicht wirklich zu denken: Es dauerte exakt 44 Sekunden, ehe der Ball das erste Mal in den Maschen zappelte. Nachdem Joao Teixeira über links bis zur Grundlinie gegangen war, landete seine Hereingabe über Umwege bei Marcelo Goiano, dessen abgefälschter Schuss aus 17 Metern im Hoffenheimer Gehäuse einschlug. Die TSG, von dem frühen Gegentreffer überrumpelt, suchte in der Folge zwar den Weg in die Spitze, bot allerdings selbst teils riesige Lücken im Defensivverbund um die Dreierkette Posch/Vogt/Nordtveit an und hätte sich nach Konterchancen durch Paulinho (5./45.), Joao Teixeira (10./15.) und Fransergio (32.) nicht über einen zweiten Gegentreffer beschweren dürfen.
Fehlende Präzision bei der TSG
Unabhängig von diesen Tempogegenstößen zog sich Braga mehr und mehr in die eigene Hälfte zurück und igelte sich teilweise mit sechs Verteidigern vor dem Strafraum ein. Die TSG wirkte jedoch uninspiriert und fand gegen den portugiesischen Abwehrriegel keine Mittel. Die Nagelsmann-Elf probierte es zum einen mit (erfolglosen) Flanken über die Außenspieler Zuber/Schulz, zum anderen mit Distanzschüssen. Doch Amiri (6.), Schulz (28./45.+3) und Nordtveit (35.) ließen allesamt Präzision vermissen.
Gruppe C, 5. Spieltag
In Durchgang zwei stellte Nagelsmann mit der Hereingabe von Gnabry für Nordtveit auf Viererkette um, was zur Folge hatte, dass die TSG offensiver agierte. Eben jener Gnabry hatte in der 53. Minute die große Chance auf den Ausgleich, die Bayern-Leihgabe scheiterte aus kurzer Distanz jedoch ebenso leichtfertig, wie kurz darauf Uth (59.). Mittlerweile war quasi nur noch der Bundesligist am Ball - Entlastungsangriffe der Portugiesen fanden in dieser Phase nicht statt. Dass Hoffenheim in der 74. Minute schließlich den Ausgleich markierte, dafür sorgte ein Demirbay-Standard. Der 24-Jährige brachte die Kugel aus 21 Metern halblinker Position scharf in die Mitte, wo Uth den Fuß hinhielt und aus kurzer Distanz das 1:1 markierte.
Ausgleich hält nur sieben Minuten
Doch wer dachte, dass dieser Treffer neue Kräfte bei der Nagelsmann-Elf freisetzen würde, wurde enttäuscht. Nur sieben Minuten später offenbarten die Hoffenheimer einmal mehr große Lücken in der Defensive - und die wurden eiskalt bestraft: Über rechts kam der freistehende Ricardo Esgaio unbedrängt zur Flanke, in der Mitte lauerte Fransergio, der die Portugiesen aus rund sechs Metern erneut in Front brachte (81.).
Doppelpack Fransergio - Rot Szalai
Hoffenheim warf noch einmal alles nach vorne, ohne aber wirklich gefährlich zu werden und musste in der dritten Minute der Nachspielzeit den endgültigen Nackenschlag hinnehmen, nachdem Fransergio mit einem 35-Meter-Schuss auf das verwaiste Tor den 3:1-Endstand markierte. Doch damit war noch lange nicht Schluss. In der 97. Minute sorgte der eingewechselte Szalai für den unrühmlichen Höhepunkt und wurde nach einer Tätlichkeit mit glatt Rot des Feldes verwiesen.
Für Braga geht es am Montag (20 Uhr) mit dem Heimspiel gegen Feirense weiter. Die Hoffenheimer sind bereits am Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) beim Hamburger SV gefordert.