Qäbäläs Trainer Roman Grygorchuk bot die selben elf Spieler auf, die im ersten Gruppenspiel der Europa League 1:3 in Anderlecht verloren hatte.
FSV-Coach Martin Schmidt tauschte nach dem 2:3 gegen Leverkusen gleich viermal: Hack, der ein der Liga Rot-gesperrte José Rodriguez, Clemens und Muto begannen für Balogun (Muskelfaserriss), Donati, Öztunali und Cordoba (alle Bank).
Ricardinho scheitert am Pfosten
Die Partie begann ruhig, beide Teams legten erst einmal Wert darauf, hinten sicher zu stehen. Darunter litt die Offensive, in der es weitestgehend auf Seiten der Mainzer zu wenig Bewegung gab. Einen ersten Hauch von Torgefahr versprühte De Blasis, aber der Mittelfeldmann traf den Ball nicht richtig (20.). Bei Qäbälä ging viel über die rechte Seite und den in den ersten 30 Minuten agilen Qurbanov. Er war es auch, der die beste Chance der Gastgeber im ersten Durchgang vorbereitete: Mit seiner Flanke fand er Ricardinho, der das Spielgerät an den Pfosten köpfte (24.).
Mutos Flachschuss sitzt
Nachdem Qurbanovs Distanzschuss harmlos geblieben war (26.), investierten die Gäste nach einer halben Stunde noch einmal etwas mehr. Clemens aus dem Stand (36.) und Bussmann per Kopf (40.) verpassten jedoch den Führungstreffer. Besser mache es Muto, der mit einem Flachschuss ins lange Eck traf (41.). Der Japaner hätte sogar fast den Doppelpack geschnürt, sein Abschluss aus 18 Metern landete allerdings neben dem Kasten. So gingen die Rheinhessen nach einer höhepunktearmen ersten Hälfte mit einer knappen Führung in die Kabine.
Malli vergibt 2:0 - Qurbanov vom Punkt
2. Spieltag, Gruppe C
Nach dem Seitenwechsel legten die Mainzer stark los, bereits eine Minute nach Wiederbeginn hätte es das 2:0 geben können: Muto war über die rechte Seite frei durch, seinen Querpass brachte De Blasis, der noch bedrängt wurde, nicht aufs Tor. Eine größere Chance bot sich Malli einige Minuten später, aber er scheiterte alleine vor Bezotosnyi (51.). Die 05er hätten höher führen müssen und brachten sich dann hinten selber in die Bredouille: Bell köpfte zu kurz zurück auf Lössl, Ozovic ging dazwischen und wurde vom Keeper umgehauen - Elfmeter. Qurbanov blieb cool und schob sicher ein (57.).
Zenjov dreht den Spieß um - Schmidts Joker sticht
Nun waren die Gastgeber voll da und wurden von den Zuschauern nach vorne gepeitscht. Der Bundesligist war in den Minuten nach dem Gegentreffer von der Rolle und fing sich hinten das zweite Tor. Dabo schirmte den Ball stark ab und legte links raus auf Zenjov, der zum 2:1 ins lange Eck vollstreckte (62.). Eine Reaktion der Rheinhessen war nun gefordert, Schmidt wechselte in der 67. Minute doppelt und brachte Öztunali und Cordoba für Rodriguez und Clemens. Und diese Wechsel machte sich nur eine Zeigerumdrehung später bezahlt: Nach einer Ecke verlängerte Bussmann und fand Cordoba, der mit seinem ersten Ballkontakt den Ausgleich herstellte.
Auch der zweite Joker sticht
Im zweiten Durchgang war es ein völlig offener Schlagabtausch, es ging hin und her. Brosinski verzog noch (77.), aber eine Minute später kam Mainz zur erneuten Führung - und es war wieder ein Einwechselspieler. Öztunali zog von rechts nach innen und setzte das Spielgerät an den rechten Innenpfosten, von da aus sprang der Ball ins Tor. Das Team aus Aserbaidschan schien geschlagen, die Kräfte waren weg. Mainz hatte durch Cordoba die Riesenchance zu Entscheidung, aber Bezotosnyi lenkte seinen Schuss an die Latte (84.). In der Schlussphase machten es die 05er clever und hielten den Ball vom eigenen Tor fern. Nach vier Minuten Nachspielzeit war Schluss und die Gäste fuhren den ersten Sieg in dieser Europa-League-Saison ein.
Mainz ist am Sonntag in der Liga in Wolfsburg zu Gast (15.30 Uhr). In der Europa League empfängt der Bundesligist am 20. Oktober (21.05 Uhr) Anderlecht, Qäbälä ist zeitgleich in St. Etienne gefordert.