Zum Europa-League-Auftakt gab es im Team von Bruno Labbadia drei Änderungen im Vergleich zum 0:0 gegen Fortuna Düsseldorf. Die verletzten Außenverteidiger Hoogland (doppelter Bänderriss) und Molinaro (Schultereckgelenk-Verletzung) wurden durch Sakai und Boka ersetzt. Der in der Liga gesperrte Ibisevic erhielt den Vorzug vor Harnik und rückte in die Sturmspitze. Die Mannschaft von Steaua Bukarest setzt sich hauptsächlich aus rumänischen Talenten zusammen. Der Trainer, Laurentiu Reghecampf, ist dagegen kein Unbekannter. Reghecampf spielte in der Bundesliga für Cottbus, Aachen und Kaiserslautern. Seinen jetzigen Verein führte er in den EL-Play-offs gegen Ekranas Panevezys in die Gruppenphase.
Die Zuschauer in der nur mäßig gefüllten Mercedes-Benz-Arena sahen eine packende Anfangsphase mit gleich zwei Treffern. Ibisevic verwertete zunächst eine Hereingabe von Hajnal per Kopf aus fünf Metern zur Stuttgarter Führung (5.), ehe Chipciu Momente später die desorientierte Stuttgarter Defensive überwand und aus kurzer Distanz einschob (6.).
Spielbericht
Die Schwaben schienen in den Minuten nach dem Gegentreffer verunsichert und benötigten einige Minuten, um zurück ins Spiel zu finden. Gegen eine defensiv eingestellte Bukarester Mannschaft hatten Torun (15.), Niedermeier (17.), Gentner (23.) und Cacau (25.) weitere Chancen. Steaua lauerte dagegen zumeist auf Konter. Bei diesen schwärmten die Rumänen blitzartig aus und stellten die wacklige Stuttgarter Verteidigung mehrmals vor Probleme. Die beste Gelegenheit hatte Szukala jedoch nach einem Standard. Der Kopfball des Innenverteidigers ging knapp vorbei (30.).
Die Labbadia-Elf wusste die Feldvorteile nicht zu einem Vorteil auf der Anzeigetafel zu nutzen. Auch weil sich immer wieder Ungenauigkeiten ins Passspiel des Bundesligisten einschlichen, die - bis auf zwei Kopfbälle durch Ibisevic (33.) und Maza (39.) - weitere gute Möglichkeiten verhinderten.
Nach dem Seitenwechsel agierten die Gäste nun mutiger und suchten häufiger als noch in Durchgang eins den Weg nach vorne. Für den ersten Höhepunkt sorgte aber der VfB. Erst scheiterte Torun aus spitzem Winkel an Tatarusanu (52.), ehe Cacau einen verunglückten Gentner-Schuss auf die Latte köpfte (53.).
Cacau im Pech! Wieder nur Latte
Kurz darauf brannte es gehörig in der Stuttgarter Abwehr und es gab Chancen im Minutentakt. Der zur Pause eingewechselte Rusescu entwickelte sich zu einem Unruheherd und hatte gleich drei, teils exzellente Einschussmöglichkeiten (56., 57., 58.).
Es ging munter hin und her. Beide Teams scheuten kein Risiko und spielten mutig nach vorne. Die Chancen hatte aber der VfB. Dabei war Cacau im Pech, als er nach einer Hereingabe von Okazaki erneut nur die Latte traf (68.). Bei Schussversuchen von Sakai und Kvist war jeweils bei Steauas Keeper Endstation.
Niedermeier bügelt Mazas Bock aus
Stuttgart hatte die Möglichkeiten, und Bukarest machte das Tor. Maza verursachte mit einem Foul an Popa einen Elfmeter, den Rusescu verwandelte (79.). VfB-Coach Labbadia musste reagieren und brachte mit Harnik und Traoré nochmal frischen Wind. Und es sollte sich lohnen: Der VfB setzte sich in den Schlussminuten in der gegnerischen Hälfte fest und kam durch einen Niedermeier-Kopfball zum verdienten Ausgleich (85.). Minuten später hatten Ibisevic und Harnik mit einer Doppelchance sogar noch den Siegtreffer auf dem Kopf bzw. Fuß. Doch beide Male hieß der Sieger Tatarusanu.
Der VfB spielt am Sonntag (17.30 Uhr) in Bremen. Steaua misst sich am Montag im Stadtderby mit Rapid Bukarest. Am 4. Oktober treten beide Teams wieder auf internationaler Ebene an. Die Stuttgarter reisen dann zu Molde FK nach Norwegen, Bukarest empfängt den FC Kopenhagen.