Früher Schock: Nach 31 Minuten ging Lüttich in Front und ließ seiner Freude freien Lauf. picture-alliance
Hamburgs Trainer Bruno Labbadia tauschte nach dem enttäuschenden 0:1 gegen Mönchengladbach in der Bundesliga dreimal: Torun, Pitroipa und Mathijsen, der seinen Magen-Darm-Virus auskuriert hatte, erhielten den Vorzug vor Rozehnal, Rincon und Trochowski.
Lüttichs Coach Dominique d'Onofrio hingegen veränderte seine Startelf im Vergleich zum 1:0-Erfolg über Panathinaikos Athen im Achtelfinale der Europa League auf zwei Positionen. Für Sarr und Dalmat spielten Mangala und Goreux.
Viertelfinal-Hinspiele
Von Beginn an übernahmen die Hamburger das Kommando, sie waren um Spielkontrolle bemüht, hielten den Ball geschickt in den eigenen Reihen und suchten direkt den Weg nach vorne. Vor allem über die Flügel sollte der Erfolg herbeigeführt werden, allerdings kamen die Flanken nicht an. Von daher hatten die tief stehenden Belgier, die ihrerseits in der Offensive lange Zeit überhaupt nicht stattfanden, keine allzu großen Probleme.
Es war ein Spiel, das lange keine Höhepunkte zu bieten hatte, trotzdem durchaus ansehnlich war. Wie aus dem Nichts fiel dann nach einer halben Stunde das Tor für die "Rouches": Bei einer Ecke von links entwischte Mbokani van Nistelrooy sowie Boateng und köpfte schließlich aus fünf Metern ein. Die Hanseaten zeigten sich davon unbeeindruckt, erhöhten gar die Schlagzahl. Doch Petric (32.) und Torun (33.) schossen daneben, während van Nistelrooy nur den rechten Pfosten traf (36.).
Aus dem Spiel heraus klappte es also nicht, doch dann kamen die Lütticher in Person von Camozzato den Gastgebern zu Hilfe. Der Brasilianer foulte Pitroipa im eigenen Strafraum, den fälligen Strafstoß hämmerte Petric schließlich in die Maschen (42.). Kurz darauf folgte der nächste Streich: Aogos Hereingabe von links landete bei van Nistelrooy, der sich gegen Camozzato durchtankte und aus zwölf Metern ins rechte untere Eck zum 2:1-Pausenstand traf.
Hamburg verpasst es, weitere Treffer nachzulegen
Lufthoheit: Van Nistelrooy (li.) behauptet sich im Kopfballduell mit Pocognoli. picture-alliance
Ohne personelle Änderungen ging es nach dem Seitenwechsel weiter, und auch sonst änderte sich nicht viel. Der läuferisch starke HSV blieb tonangebend, während sich die Belgier nur zaghaft nach vorne wagten. Allerdings nahm das Duell an Härte zu, wirklich unfair wurde es jedoch nicht. Nach einer Stunde nahm die Begegnung wieder Fahrt auf. Mangala rettete in höchster Not vor van Nistelrooy (61.), während Jarolim an Bolat scheiterte (64.). Analog zum ersten Durchgang kam Standard wie aus dem Nichts zu einer ganz dicken Möglichkeit: Zé Roberto vertändelte das Leder am eigenen Strafraum. De Camargo lupfte daraufhin wunderbar in den Lauf von Mbokani, der aus sieben Metern nur an den rechten Pfosten köpfte (65.).
Gegen Ende des Matches schlichen sich hüben wie drüben leichte Fehler ein, so dass ein flüssiges Spiel kaum mehr zu sehen war. Chancen gab es aber dennoch! So rauschte ein Freistoß des kurz zuvor eingewechselten Trochowski knapp über den Querbalken (76.), während Witsel auf der Gegenseite Rost mit einem strammen Schuss - ebenfalls nach Freistoß - prüfte (77.). Zu mehr sollte es aber nicht reichen, auch wenn die Norddeutschen bis zum Ende bemüht blieben. Ein weiterer Treffer blieb ihnen jedoch ebenso verwehrt wie den Wallonen.
Bevor sich beide Teams am nächsten Donnerstag zum Rückspiel in Belgien erneut gegenüberstehen, erwartet der HSV in der Bundesliga am Sonntag Hannover 96 zum Nordderby. Standard Lüttich muss am Samstag in der belgischen Liga im Rahmen der Play-off Gruppe B beim KRC Genk antreten.