Na, na, wer wird denn? Die Portugiesen Jorginho (li.) und Matheus "diskutieren" mit Werder-Kapitän Baumann. dpa
Bremens Coach Thomas Schaaf stellte sein Team nach dem 1:1 bei den Bayern auf vier Positionen um: Fritz rückte für Pasanen auf die Rechts, Owomoyela für Tosic auf Linksverteidigerposition. Auch der in der Liga gesperrte Naldo begann, deshalb rutschte Baumann auf die "6" - für Borowski blieb nur die Bank. Im Angriff durfte Hugo Almeida (in der Liga gesperrt) für Harnik ran.
Sporting Braga dümpelt in der bwin-Liga im Mittelfeld. Bei Abstiegskandidat Estrela Amadora reichte es Anfang Februar nur zu einem mageren 1:1 - im Pokal war Sporting bereits ausgeschieden und ging so ausgeruht in die Partie im Weserstadion. In der Startelf stand auch der Österreicher Linz, der in der Gruppenphase bereits fünfmal getroffen hatte.
Auftakt nach Maß für Werder: Bereits in der 4. Spielminute knallte Naldo den Ball bei einem indirekten Freistoß aus 28 Metern halblinker Position aufs Tor. Das Leder tippte kurz auf, touchierte den rechten Innenpfosten und sprang ins Netz.
Schon bald hatten die Gäste die Chance zur Korrektur: Linz nutzte im Strafraum bei einem Duell des in dieser Szene etwas ungeschickt agierenden Fritz die Gunst der Stunde zu einer Schwalbe - Elfmeter! Der Österreicher trat selbst an, doch wie schon am Sonntag im Topduell bei den Bayern ahnte Wiese die Ecke und parierte den schlecht geschossenen Strafstoß (11.).
Beide Teams agierten in der Anfangsviertelstunde mit offenem Visier und legten ein Wahnsinnstempo vor. Losgelöst von taktischen Fesseln ergaben sich mit klaren Vorteilen für Bremen Chancen fast im Minutentakt. Die besten hatten Mertesacker (Pfostenkopfball, 16.) und Rosenberg, dessen Scharfschuss Bragas Keeper Paulo Santos großartig parierte (17.).
Nach 20 Minuten folgte die erste Verschnaufpause – Werder nahm etwas den Fuß vom Gas. Wiese musste bei einem Schlenzer Jorginhos auf der Hut sein (23.). Die Schaaf-Elf war zwar nun nicht mehr so oft vor dem gegnerischen Tor, blieb aber gefährlich - und war nach einem Konter erfolgreich: Jensen, im Mittelfeld der Hanseaten auffälligste Erscheinung, passte zu Almeida auf dem rechten Flügel. Der Portugiese drehte sich und flankte in die Mitte, wo Fritz wieder zu Jensen verlängerte. Aus 14 Metern traf der Däne ins rechte untere Eck (27.).
Sporting versteckte sich weiter nicht. Manchmal sehr optimistisch wagten sich die Portugiesen ohne große Absicherung in die Offensive und offenbarten große Deckungslücken. Freilich ergaben sich so aber auch Chancen: Zum Beispiel für Matheus, der frei vor Wiese zunächst am Keeper scheiterte und dann von Bremens Nummer eins vermeintlich am Nachsetzen gehindert wurde – erneut pfiff Referee Kasnaferis einen zumindest fragwürdigen Strafstoß. Allerdings zum Leidwesen der Portugiesen mit dem gleichen Ausgang, denn wieder blieb Wiese Sieger, diesmal gegen Jorginho (36.).
UEFA-Cup
Nach dem Wechsel vergab Almeida per Kopf aus acht Metern die Großchance zum 3:0 (48.). Danach aber riss bei den Hanseaten etwas der Faden, vor allem im Offensivspiel schlichen sich Ungenauigkeiten ein. Die Gäste suchten weiter ihre Chance und blieben gefährlich - am und im gegnerischen Strafraum aber fehlte es den Portugiesen letztendlich an Durchschlagskraft.
Gut 20 Minuten konnte sich kein Team eine zwingende Möglichkeit erspielen, dann scheiterte erneut Almeida per Kopf an Keeper Paulo Santos (70.). Im Gegenzug traf Linz mit einer Volleyabnahme nur das Außennetz (71.), und wieder auf der anderen Seite forderten die Gastgeber nach einem Zweikampf zwischen Rodriguez und Diego Elfmeter - doch diesmal blieb die Pfeife des Unparteiischen stumm (73.). Es war die letzte Szene des eher unauffälligen Brasilianers - Özil kam (74.).
In der Schlussphase parierte Paulo Santos gegen Almeidas Freistoßknaller und den nachsetzenden Rosenberg (78.). Almeida hatte auch in der 83. seine Schussstiefel nicht an - aber in der Nachspielzeit, als Joao Pereira im Strafraum unnötig mit der Hand zum Ball ging und Almeida den fälligen Elfmeter sicher verwandelte (90.+4).
Bremen tritt am 21.2. zum Rückspiel in Braga an (22.30 Uhr). In der Liga hat Werder am Samstag den 1. FC Nürnberg vor der Brust.