Das 1:0: Toni nutzt den ersten Torwartfehler von Salonikis Keeper Chalkias. dpa
Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld änderte seine Startformation im Vergleich zum 0:0 in Berlin auf drei Positionen. Im Tor stand wieder Oliver Kahn, dessen Suspendierung nur für die Partie in der Hauptstadt galt. Der in der Liga gesperrte Lucio spielte in der Innenverteidigung für van Buyten. Zudem lief Toni im Angriff für Podolski auf.
Nach fünf sieglosen Partien konnte Aris in der griechischen Meisterschaft mit dem 2:0 gegen AO Xanthi wieder einen Erfolg verbuchen.
Genauso wie den Hellenen hätte der Hitzfeld-Elf ein Remis genügt, um die Runde der letzten 32 Mannschaften zu erreichen. Unmissverständlich machte der deutsche Rekordmeister jedoch klar, dass man dieses Risiko nicht einzugehen gewillt war. Mehrere Münchener versuchten sich daran, einen frühen Treffer zu erzielen: Lahm scheiterte nach einer Einzelaktion aus 17 Metern an Keeper Chalkias, bei der anschließenden Ecke schoss Lucio nur knapp neben das Gehäuse (2.). Die beste Chance hatte aber Klose, der im Eins-gegen-eins an Chalkias scheiterte (5.).
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Tonangebend blieben die Münchener - doch mit dem Angriffselan der Anfangsminuten war es erstmal dahin. Und um ein Haar hätten die Griechen sogar einen ihrer wenigen Vorstöße in Zählbares umgemünzt. Nach einer Hereingabe von links stand Ivic zehn Meter vor dem Tor mutterseelenallein. Dass die Bayern ab der 13. Minute keinem Rückstand hinterher rennen mussten, war einzig Oliver Kahn zu verdanken, der den Schuss mit einer reaktionsschnellen Fußabwehr parierte.
Nach diesem Schockmoment wirkten die Bayern zwar nicht souverän, Chancen blieben vorerst aus. Doch die schlimmen Fehler eines Griechen halfen dem Bundesligisten. Auf links setzte sich Ribery durch, seine scharfe, flache Hereingabe ließ der bis dahin gute Keeper Chalkias fallen. Nutznießer war Luca Toni: Aus kürzester Distanz drückte der Italiener das Leder über die Linie (25.) - 1:0. Beinahe hätte Ribery nur sieben Minuten später nach einem 18-Meter Freistoß das Ergebnis in die Höhe geschraubt, das Leder flog aber knapp am Lattenkreuz vorbei.
Ein weiterer Treffer für die Bayern fiel trotzdem noch vor der Pause. Und die 65000 Zuschauer mussten sich dabei verwundert die Augen reiben. Beinahe spiegelbildlich wie beim 1:0 verhielt sich die Situation: Ribery flankte von links, Keeper Chalkias, nun völlig verunsichert, ließ das Leder fallen. Und wer stand da? Natürlich Luca Toni. Diesmal schob er das Leder aus fünf Metern Distanz ins verwaiste Tor (38.) zum 2:0-Halbzeitstand.
Voll daneben: Auch hier gegen Lell kann Keeper Chalkias dem Leder nur hinterher schauen. dpa
Die Hitzfeld-Truppe ließ es zu Beginn des zweiten Abschnitts gemächlicher angehen. Saloniki bekam nun mehr Spielanteile, blieb aber ungefährlich und biss sich an der Defensive der Bayern die Zähne aus. Auf Seiten der Bayern sorgte immer wieder Franck Ribery mit Kabinettstückchen und Dribblings für Unterhaltung. Ein Alleingang des frisch gebackenen französischen Fußballers des Jahres führte zum 3:0. Und das wieder nach dem selben Schema: Chalkias patzte bei seiner Hereingabe erneut, so dass Toni ein drittes Mal abstaubte (64.). Zwei Minuten später konnte einem der griechische Torhüter erneut leid tun. Sein fleisch gewordener Alptraum hieß nach dem 4:0 endgültig: Luca Toni. Diesmal feuerte Lahm aus der Distanz auf das Tor, Chalkias ließ das Leder nach vorne abklatschen. Und der Italiener wusste sich erneut für das verfrühte Weihnachtsgeschenk zu bedanken.
Nun brachen alle Dämme. Der eingewechselte Podolski bediente erst Lell, der aus elf Metern gegen die Laufrichtung von Chalkias zum 5:0 traf (78.). In der 81. Minute spielte der Ex-Kölner erneut den Vorbereiter. Sein Zuspiel nutzte Lahm. Aus spitzem Winkel spitzelte der Linksverteidiger das Leder durch die Beine von Chalkias - auch hier blieb der Keeper den Nachweis seines Könnens schuldig. Mit dem halben Dutzend war Saloniki noch gut bedient. Die Bayern hatten weitere hochkarätige Gelegenheiten. Letztlich blieb es aber beim 6:0 für die Münchner.